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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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davon werden, so strahlend war es. Einfach erstaunlich. Fast wäre er vom Pferd gefallen.
    Nein, was ihn wirklich fast vom Pferd geworfen hätte, war das Erstaunen über etwas anderes. Was zur Hölle meinte der Junge damit, sie würden bei ihm einziehen?
    Das geht nicht, wollte er antworten.
Auf gar keinen Fall! Nur über meine Leiche!
Aber wie sollte er das zu einem kleinen Jungen sagen, in dessen Augen – Chris’ Augen! – sich all seine Hoffnung und Verzweiflung spiegelten?
    Langsam striegelte Riley sein Pferd, um etwas Zeit zu gewinnen. Die Situation geriet allmählich aus der Kontrolle.
    Wenn ich überhaupt jemals die Kontrolle über irgendetwas gehabt hatte, überlegte er mit grimmigem Humor.
    Er konnte hören, wie Dori und Jake die Treppe zum Haus hoch- und runterliefen, dann, wie die Eingangstür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Sie zogen wirklich bei ihm ein.
    Wie sollte er sie auch daran hindern? Etwa indem er ihnen sagte, sie sollten wieder gehen? Das konnte er nicht, dazu hatte er kein Recht.
    Allerdings hatte er auch nie damit gerechnet, dass sie bei ihm auf der Ranch aufkreuzen würden.
    Jeff würde ein schadenfrohes Grinsen aufsetzen, wenn er ihm davon erzählte, und nur bemerken: “Damit musstest du doch rechnen, wenn du ihnen die Hälfte der Ranch anbietest.” Das Einzige, womit Riley sich trösten konnte, war die Tatsache, dass er jetzt genug Geld hatte, um jemanden einzustellen.
    Vielleicht blieben Dori und der Junge ja nicht allzu lange.
    Er hörte mit dem Striegeln auf. Ja, höchstwahrscheinlich würden die beiden bald wieder verschwinden. Schließlich waren sie Stadtmenschen, und die hatten einen ganz anderen Lebensstil. Sie gingen gern in Restaurants und ins Kino. Sie konnten sich jederzeit von ihren Nachbarn eine Tasse Zucker ausborgen. Und kleine Jungen in der Stadt fuhren gern Rad zusammen mit ihren Freunden.
    Hier gab es keine Nachbarn, die man mal eben schnell besuchen konnte – der nächste Nachbar war gute fünf Meilen entfernt. Und bis auf die asphaltierte Landstraße gab es sonst nur Schotterpisten und Feldwege. Restaurantbesuche und Shopping in schicken Ladenpassagen konnte Dori vergessen.
    Menschen, die nicht für das Leben auf einer Ranch geboren waren, hielten es hier nicht lange aus. Es war sogar für einige Menschen, die hier geboren waren, zu viel. So wie für Tricia.
    Es war also kaum anzunehmen, dass Dori Malone und ihr Sohn lange bleiben würden.
    Die Überlegung beruhigte ihn ein wenig. Und es war bestimmt angenehm, eine Zeit lang Gesellschaft zu haben. Er würde die Sache einfach aussitzen.
    Die Küche des Haupthauses war altmodisch eingerichtet, und der Holztäfelung sah man die Jahre an. Die Brenner des alten Gasherdes mussten noch mit Streichhölzern angezündet werden. Dori fand welche, wusch aber erst einmal einen der Töpfe ab, die sich in der Spüle türmten, und setzte dann eine Dosensuppe auf. Riley war offensichtlich kein großer Freund des Abwaschens. Die Suppe war nur dazu da, Jakes größten Hunger zu bekämpfen. Dann schälte sie Kartoffeln und holte die Steaks heraus, die sie in der Kühltasche mitgebracht hatte. Ein gutes Abendessen war so etwas wie ein Friedensangebot, falls Riley sich durch ihr plötzliches Auftauchen überfahren fühlen sollte.
    “Aber keinen Rosenkohl”, murmelte sie vor sich hin, während sie die Kartoffeln schälte. Wenn es nach ihr ging, würde sie nie wieder in ihrem Leben Rosenkohl essen.
    Das Geschirr in der Spüle hatte sich dort bestimmt seit einer Woche angesammelt. Also begann Dori mit dem Abwasch, während Jake seine Suppe aß und die Kartoffeln vor sich hin kochten. Die Hintertür wurde geöffnet, und Riley kam herein.
    Auf seinem Pferd hatte Riley Stratton beeindruckend gewirkt, aber Dori nahm an, dass sich dieser Eindruck geben würde, wenn er nur mit Socken an den Füßen in der Küche stehen würde.
    Aber irgendwie war dem nicht so.
    Chris war nie beeindruckend gewesen, außer dass er verdammt gut ausgesehen hatte. Aber sie hatte nie vor Respekt schlucken müssen.
    Riley war nicht größer als Chris, keinesfalls über einsfünfundachtzig, aber er war kräftiger gebaut. Er hatte breite Schultern und einen muskulösen Oberkörper. Er war zwar so hager wie Chris, wirkte jedoch insgesamt kräftiger. Sein Haar war kürzer und dunkler als das von Chris, seine Gesichtszüge waren schärfer, sein Kinn kantiger. Dori fand ihn spontan etwas einschüchternd.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und atmete

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