Cowgirl in Spitzenhöschen
nicht nötig.”
Sie blitzte ihn an. “Wenn Sie noch einmal sagen, irgendetwas sei nicht nötig, packe ich auf der Stelle meine Sachen. Wir bleiben nur unter der Bedingung, dass ich für uns alle koche, wasche und backe. Ich möchte auch meinen Teil der Arbeit leisten.”
Riley schloss seine Augen. “Was meinen Sie mit Arbeit?”
“Ich kenne mich mit Buchführung aus. Und mit der richtigen Software werde ich in der Lage sein, mit dem Computer meine Dienste auch anderen Leuten in der Stadt anzubieten.”
Jetzt starrte er sie an. “Sie kennen sich mit Computern aus?”
Dori nickte.
“Und mit Buchführung?” Er klang wie ein Ertrinkender, der seine Rettung nahen sah.
“Meine Schwester hat es mir beigebracht. Sie hat immer die Buchführung für unseren Laden gemacht.”
“Sie bleiben also, wenn ich Ihnen die Buchführung überlasse?” Er hätte fast losgelacht. Doris Augen funkelten, als ob auch sie innerlich lachen müsste. “Und die Wäsche.”
Riley gab sich geschlagen. “Sie sind eine harte Verhandlungspartnerin.”
Dori musste lächeln, und es kam ihm so vor, als ob ihr ganzes Gesicht leuchtete. Sie hielt ihm ihre Hand hin.
Riley starrte darauf. Bislang hatte er es vermieden, Dori Malone zu berühren. Aber wie es schien, hatte er keine andere Wahl, und so gab er ihr die Hand.
Seit Tricia hatte er überhaupt keine Frau mehr berührt.
Wieso musste er ausgerechnet jetzt daran denken?
Dori wusste, dass sie richtig loslegen musste, sonst würde sie um jede Kleinigkeit erneut mit Riley kämpfen müssen.
Also nahm sie alle Vorhänge ab, putzte die Fenster, kaufte Wandfarbe und Bretter, um die Veranda auszubessern, und legte wie eine Wilde los.
Allein Rileys Gesichtsausdruck war Entschädigung genug für sie.
“Was zum Teufel tun Sie da?”, hatte er sie angeherrscht, als er in die Küche gekommen war.
“Ich mache das Haus sauber, wasche die Vorhänge und streiche die Wände. Meinen Teil der Arbeit eben.”
Der Mund war ihm offen gestanden, aber dann hatte er nur geseufzt.
“Und wenn Sie sich fürs Abendessen fertig gemacht haben, bringen Sie mir bitte Ihre Schmutzwäsche.”
“Ich habe nicht …”
“Sonst hole ich sie mir aus der Baracke.” Ja, dazu wäre sie fähig. Sie war immerhin John Malones Tochter.
Sie hatte in ihrem Leben so viel Wäsche gewaschen, dass sie nie etwas Besonderes darin gesehen hatte, aber die Art und Weise, wie Riley sich dagegen gesperrt hatte, ließ sie seine Wäsche in einem anderen Licht sehen.
Seitdem betrachtete sie seine Hemden und Hosen mit einem größeren Interesse. Besonders sorgfältig legte sie seine Slips zusammen. Was war daran nur so aufregend? Es waren ganz normale Baumwollslips. Gedankenverloren spielte sie mit ihren Fingern an dem Gummizug. Völlig uninteressante Exemplare. Jedenfalls bis zu dem Abend, an dem sie ihn nur damit bekleidet gesehen hatte. Und diesen Anblick konnte sie nicht vergessen. Hör auf! befahl sie sich.
Sie zwang sich dazu, an die Arbeit zu denken, die sie sich für den nächsten Tag vorgenommen hatte. Jakes Zimmer zu streichen, zum Beispiel. Da bewegte sie sich auf sicherem Terrain.
Doch dann fiel ihr ein, dass dies früher Rileys Schlafzimmer gewesen war. Jeden Morgen, wenn sie nachschaute, ob Jake sein Bett gemacht und das Zimmer einigermaßen ordentlich hinterlassen hatte, hatte sie sich die Fotografien von Chris angeschaut, die ihn in als Jungen zeigten. Doch mittlerweile galt ihr Interesse vor allem den Fotos von Riley.
Er blickte immer ein wenig ernst drein, selbst auf dem Foto, auf dem er mit einer hübschen Blondine im Arm zu sehen war. Dori fragte sich, was wohl aus der Frau geworden war. War sie ein Teil jener Träume gewesen, von denen er sagte, sie seien gestorben? Aber sie wollte sich lieber nicht danach erkundigen.
Also strich sie lieber Jakes Zimmer neu. Sie hätte auch gern ihrem Zimmer einen neuen Anstrich verpasst, aber da es ja eigentlich Rileys Zimmer war, wollte sie ihn wenigstens vorher fragen.
Am nächsten Abend nach dem Essen fasste sie sich ein Herz. “Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Ihr Schlafzimmer neu streiche?”
Er schaute sie verdutzt an. “Sie wollen die Baracke streichen?”
“Nicht die Baracke. Ihr Schlafzimmer. Der Raum, in dem ich jetzt wohne.”
“Oh.” Für einen Augenblick schien er verwirrt, aber dann zuckte er bloß mit den Schultern.
“Es ist jetzt ihr Zimmer. Machen Sie also, was Sie für richtig halten.”
Dori empfand es als Ermutigung.
“Danach
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