Cowgirl in Spitzenhöschen
am Samstag zu einer Grillparty zu uns kommen möchten. Die Brüder meines Mannes werden zu Besuch erwartet, und da haben wir uns gedacht, gleich noch unsere Nachbarn und Freunde einzuladen.”
“Das klingt großartig. Aber ich muss vorher mit Riley sprechen.”
“Am besten fragen Sie ihn nicht. Stellen Sie ihn einfach vor vollendete Tatsachen. Wenn Sie ihm eine Wahl lassen, redet er sich wieder raus.”
“Sie kennen ihn recht gut.”
“Riley ist keine Ausnahme. Hier sind sie alle Männer so”, bemerkte Maggie belustigt. “Robert ist ganz genauso. Wir sind jetzt seit neun Jahren verheiratet, und ich bin immer noch dabei, an ihm zu arbeiten.”
“Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen. Und die anderen auch.”
“Glauben Sie mir, sie sind auch ganz neugierig auf Sie. Und die Jungen freuen sich schon darauf, Jake zu treffen. Wir sehen uns.”
“Ja.” Sie hielt den Hörer in der Hand, bis Maggie aufgelegt hatte.
Riley vor vollendete Tatsachen stellen? Nein, so mutig war sie nun doch nicht.
Auf der einen Seite wünschte Riley sich, Maggie Tanner würde sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Auf der anderen Seite freute er sich irgendwie, Jake und Dori der Gemeinde vorzustellen.
Aber wenn er sich vorstellte, wie die anderen sich das Maul zerreißen würden, verflog diese Freude schnell. Außerdem hasste er es, im Mittelpunkt zu stehen, und das würde er diesmal.
Am schlimmsten würden die Frauen sein. Er durfte gar nicht daran denken, was sie sich alles zusammenreimen würden. Nicht nur Maggie, auch Sue, die Frau von Sam Gallagher und Tracy, Rick Walkers bessere Hälfte. Von Suellen Flynn, der Frau des Arztes, ganz zu schweigen.
Und dann war da noch Tricia.
Er zweifelte keine Sekunde, dass Tricia und Jeff an dem Barbecue teilnehmen würden. Jeff wollte bestimmt den berühmten Neffen kennenlernen, dem nun die halbe Ranch gehörte. Und Tricia sicherlich auch.
Jeff war zwar verschwiegen, aber die Buschtrommeln des Ortes hatten die Neuigkeiten schon längst verkündet. Wenn einer etwas wusste, dann wussten es alle.
Also wusste Tricia über Jake und Dori Bescheid.
Er fragte sich, was sie wohl zu Jake sagen würde.
Oder zu Dori.
7. KAPITEL
“Weißt du, wir sollten Mom mal mitnehmen”, meinte Jake zu seinem Onkel, als sie früh am Morgen ihre Pferde sattelten.
Riley zog den Sattelgurt fest und murmelte eine Antwort, aber Jake war sich nicht sicher, ob es nun ein Ja oder ein Nein gewesen war.
“Sie kann gut reiten”, fügte er noch hinzu. Er konnte einfach nicht von diesem Thema lassen. Es kam ihm so vor, als ob seine Mutter überhaupt keinen Spaß mehr hatte.
“Warum kommst du nicht mal mit uns?”, hatte er sie am Vorabend gefragt, als sie ihn ins Bett brachte. Sie hatte ihm eine neue Geschichte des Stardust-Cowboys erzählt und dabei Begebenheiten eingeflochten, die er mit seinem Onkel erlebt hatte. In diesem Moment hatte er erkannt, dass er jetzt mehr über die Arbeit eines Cowboys wusste als sie.
“Vielleicht nimmt dich der Stardust-Cowboy auch zu einem Abenteuer mit”, hatte er ihr gesagt, als sie ihm einen Gutenachtkuss gab.
“Oh, ich glaube, du erlebst genug Abenteuer für uns beide zusammen”, hatte sie lächelnd geantwortet.
Der Gedanke hatte ihn bis zum Einschlafen beschäftigt. Es war einfach nicht richtig, dass nur er Spaß hatte. Sie musste einfach einmal mit Onkel Riley und ihm ausreiten.
“Wir können sie doch mitnehmen, wenn wir das nächste Mal Vieh treiben.” Er zog den Sattelgurt fest und schwang sich auf sein Pferd. “Wir nehmen etwas zu essen mit und machen Picknick am Teich.”
Aber sein Onkel, der vor ihm ritt, antwortete nicht.
Riley wusste nicht, was er sagen sollte.
Er fand, dass er schon mehr als genug mit Dori Malone zu tun hatte. Vielleicht hätte er es gerade noch ertragen, wenn er sie nur in der Küche sehen würde. Aber er traf sie auch, wenn sie auf der Veranda saß und ihr Haar im Abendwind trocknete, oder wenn sie mit Jake in ein Buch vertieft auf der Couch saß. Und manchmal musste er neben ihr sitzen, wenn sie ihm erklärte, was sie am Computer gemacht hatte. Er war ihr dann so nah, dass er sogar die winzige Kerbe in einem ihrer Schneidezähne erkennen konnte. Und manchmal berührte sie ihn zufällig, wenn sie gerade am Reden war.
Und als ob das nicht schon genug war, verfolgte sie ihn auch noch in seinen Träumen.
Riley hatte noch niemals solche Träume gehabt.
Oder wenn doch, so konnte er sich jedenfalls nicht mehr an sie
Weitere Kostenlose Bücher