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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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telefonischer Mitteilungen. Es waren insgesamt sieben, alle am gleichen Tag und alle von einem Informatiker an der Hebräischen Universität Jerusalem.«
    David kannte die Hebräische Universität. Als er vor zehn Jahren für seine Einstein-Biografie recherchierte, hatte er ein paar Monate in Jerusalem verbracht und Tausende von Briefen und Manuskripten im Albert-Einstein-Archiv der Universität durchgesehen. Dort gab es auch ein Informatik-Seminar von Weltrang.
    Lucille schaute Bennett eindringlich an. »Welchen Namen hat sie Ihnen genannt?«
    »Er war so ungewöhnlich, dass ich ihn nicht vergessen konnte – Olam ben Z’man.«
    »Mist«, murmelte David. Er hatte während seines Sommers in Jerusalem etwas Hebräisch gelernt. »Das ist äußerst merkwürdig.«
    »Ja, das hab ich auch gedacht«, sagte Bennett. »Ich war so neugierig, dass ich den Namen in einem hebräischen Wörterbuch nachgesehen habe. Er bedeutet ›Universum, Sohn der Zeit‹.«

SIEBEN
    M ichael erwachte auf einer nicht bezogenen Matratze, die nach Erbrochenem roch. Er setzte sich auf, um von dem Geruch wegzukommen, und spürte einen dumpfen Schmerz in seiner Schulter. Er griff unter den Ärmel seines T-Shirts und berührte eine Mullbinde, die mit einem Pflaster festgeklebt war. Dann erinnerte er sich an die Trage im Flugzeug und die glänzende Nadel am Ende der Injektionsspritze.
    Er war nicht mehr in dem Flugzeug. Die Matratze lag auf dem Boden eines dunklen, stickigen Raums. Es war so dunkel, dass er kaum seine Füße sehen konnte. Er kniff die Augen zusammen und sah, dass er immer noch seine Jeans und seine Socken und Turnschuhe trug. Niemand hatte ihn ausgezogen, während er schlief, und darüber war er froh – David Swift hatte ihm viele Male gesagt, dass er sich von niemandem in seinem Intimbereich anfassen lassen solle, außer von einem Arzt natürlich. Aber seine Unterhose war feucht, weil er während der Nacht gepinkelt hatte, ohne sie auszuziehen, und sein T-Shirt war verschwitzt. Außerdem tat ihm der Hals beim Schlucken weh. Er war hungrig, hatte Angst und wollte nach Hause.
    Die Matratze lag in einer Ecke. Michael berührte die Wände, die sich grobkörnig anfühlten. Er schaute über die Schulter und glaubte, ein Möbelstück auf der anderen Seite des Raums zu sehen, aber es war zu dunkel, um irgendwelche Details erkennen zu können. Die einzige Beleuchtung war ein dünner Strahl Sonnenlicht, der durch einen Spalt in der Betonwand hereinfiel. Der Strahl war in einem Winkel von zwanzig Grad nach unten geneigt und zeichnete ein gelbes Parallelogramm auf den Boden. Michael schloss aus dem flachen Winkel des Sonnenlichts, dass es entweder früher Morgen oder später Abend war, aber er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Seine Uhr war keine Hilfe – den Leuchtzeigern zufolge war es elf Uhr, was nicht stimmen konnte. Das Flugzeug musste mehrere Zeitzonen durchquert haben, dachte er. Er fand es sehr beunruhigend, nicht die richtige Zeit zu kennen. Es war sogar noch schlimmer, als nicht zu wissen, wo er war.
    Er stand auf und ging zu dem Spalt. Er war fast sechs Fuß über dem Boden, aber da Michael sechs Fuß und anderthalb Zoll groß war, konnte er durch das Loch sehen, wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte. Er drückte das rechte Auge gegen die Wand und schaute durch den Spalt, als sähe er durch ein Teleskop. Zunächst sah er nichts außer einer schmerzenden Helligkeit. Aber nach ein paar Sekunden konnte er eine Landschaft mit braunen Hügeln erkennen, die sich zerklüftet und ohne Bäume bis zum Horizont erstreckte. Zwei graue Toyota Land Cruiser waren auf dem Sand am Fuß des nächsten Hügels abgestellt, und vor den Wagen standen zwölf Männer in beigefarbenen Uniformen.
    Die Männer standen in einer Reihe, Schulter an Schulter. Es waren Soldaten, aber sie unterschieden sich von den animierten Figuren in »Warfighter« und den anderen Computerspielen, die Michael kannte. Ihre Uniformen waren schmutzig und passten nicht zusammen – einige waren in Wüstentarnfarbe gemustert, andere aus einfachem Khakistoff. Ein Soldat hatte einen braunen Bart und ein rotes Halstuch. Ein anderer trug einen schwarzen Turban. Außerdem hatten sie verschiedene Waffen: M-4-Karabiner, Bison-Maschinenpistolen, AK-47-Gewehre. Nach einer Weile kam ein dreizehnter Soldat ins Blickfeld, ein großer Mann, der ein schwarzes Barett trug. Er stellte sich vor die anderen, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und rief etwas, das Michael nicht

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