CREEKERS - Thriller (German Edition)
geht nur dich was an, nicht mich. Solange du glücklich damit bist, ist alles andere nicht wichtig.«
Ihre Stimme war teilweise ein Flüstern, teilweise ein Krächzen, als sie antwortete. »Du glaubst, ich bin glücklich damit?« Ihre Augen waren immer noch geschlossen.
Phil hob die Augenbraue und setzte sich auf seine Bettkante. Ihm fiel keine geeignete Antwort ein.
»Ich war wie du, weißt du noch?«, fuhr sie fort. »Ich wollte Polizistin werden, und ich war eine gute .« Sie zögerte und schluckte nervös. »Willst du wissen, warum ich keine mehr bin?«
Ich weiß es bereits , dachte Phil, doch das konnte er kaum laut sagen, ohne seine Tarnung völlig zu vernichten. »Okay, was ist passiert?«
»Mullins hat mich angeschmiert. Er wollte mir seit dem ersten Tag an die Wäsche, aber zunächst dachte ich, das sei alles nur ein Spiel, weißt du. Der Polizeichef aus der Kleinstadt, das Landei, das seine Rolle spielt wie alle anderen auch. Doch es blieb nicht allzu lange ein unschuldiges Spiel. Eines Abends hat er versucht, mich zu vergewaltigen. Meinte, wenn ich ihn nicht ranließe, würde er mich feuern. Ich habe bei der Staatsbehörde Beschwerde eingereicht, doch Mullins hat sie verschwinden lassen und dann einen Haufen Scheiße erzählt, komplett mit gefälschten Dokumenten. Dann hat er mich vom Dienst suspendiert.«
Phil betrachtete ihre Geschichte genauso intensiv, wie er vorher ihren Körper betrachtet hatte. Er würde nichts lieber tun als ihr zu glauben, doch wie sollte er das tun? Die Ausschweifungen während des Dienstes, von denen Mullins ihm berichtet hatte, wurden durch die nach ihrem Abschied geschossenen Fotos eindeutig bestätigt. Es gab keinen Zweifel, was auf diesen Bildern zu sehen war – sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit – und es gab keinen Zweifel, dass es sich bei der Frau auf diesen Bildern um Vicki Steele handelte.
»Aber ich wette, du hast etwas anderes gehört«, flüsterte sie. »Ich wette, du hast diese Lügen gehört, dass ich mich im Dienst prostituiert hätte, ja? Ist es das, was man dir erzählt hat?«
»Man hat mir überhaupt nichts erzählt, Vicki«, log er wieder, um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen. »Ich bin erst seit einem Monat zurück in der Stadt.«
»Nun gut, jedenfalls hat der Scheißkerl diese Geschichte überall verbreitet und in meine Personalakte schreiben lassen. Dass ich ›einer Beamtin unangemessenes Verhalten‹ gezeigt und ›während des Dienstes Handlungen sexueller Annäherung und Prostitution‹ vollzogen hätte. Er nahm sogar schriftliche Aussagen von ›Zeugen‹ zu Protokoll, die versicherten, gegen mich auszusagen, sollte ich ihn vor Gericht bringen. Bevor ich wusste, wie mir geschah, saß ich auf der Straße und wusste nicht, wohin mit mir. Dass mich kein Department nach der Geschichte noch nehmen würde, stand außer Frage. Der Hurensohn hat mich ruiniert, nur weil ich nicht mit ihm ficken wollte.«
Das Wort ficken hallte in seinem Kopf wie eine zersprungene Glocke. Doch Phil konnte ihre Geschichte immer noch nicht glauben. Ich habe die Bilder gesehen , dachte er düster. Zu oft im Leben, das wusste er, veränderten die Leute sich zum Schlechten und Vicki Steele war ein Paradebeispiel dafür. Deswegen ist sie hergekommen. Um ihr Gesicht zu wahren, um mir eine Ausrede aufzutischen, jetzt, wo ich wieder in der Stadt bin. Er empfand nur noch Bedauern für sie.
Und er fühlte sich absolut beschissen. Nicht nur aufgrund der Wendung, die ihr Leben genommen hatte, nachdem er sie verließ, sondern auch wegen dem, was er gerade tat. Er benutzte sie – oder etwa nicht? Es gab kein anderes Wort dafür. Phil gab vor, jemand anderes zu sein und nutzte ihre Verzweiflung aus, um in seinen Ermittlungen weiter voranzukommen.
Sie ist der perfekte Trottel, um sie als Informantin einzusetzen , dachte er. Ja, und ich bin das perfekte Arschloch …
Vicki richtete sich schließlich auf und öffnete die Augen. »Du glaubst mir nicht, oder?«
»Ich glaube dir«, log er schon wieder. Er wollte lieber nicht daran denken, wie oft er schon gelogen hatte. »Ich weiß, wie es ist, angeschmiert zu werden, Vicki. Eines Tages erzähl ich dir mal, was mir bei der Metro Police passiert ist. Die gleiche Sache, nur andere Umstände.«
Sie stieß einen leisen Seufzer aus. Erleichterung? Resignation? »Ich wette, du denkst, dass ich dir die Schuld gebe. Ist es nicht so?«
Endlich eine Frage, die er nicht mit einer Lüge quittieren musste, auch wenn das Thema
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