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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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Cooper reichte ihr einen Teller mit Sandwiches. »Räucherlachs auf Roggenbrot mit Zitrone für Sie, und Roastbeef mit Senf für mich«, er stockte, zog die Stirn kraus, weil er so voreilig gewesen war, und sagte: »Es sei denn, Sie wollen tauschen. Das ist nur ein Snack vor dem Abendessen.«
    »Das war doch nicht nötig, Sergeant.«
    »Seien Sie nicht albern. Sie müssen was essen. Sie sind ja nur noch Haut und Knochen, auch wenn ich das wahrscheinlich nicht sagen sollte. Ich wette, Sie haben nur Kanin-chenfutter im Kühlschrank.«
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, schloss ihn aber wieder mit einem gequälten Lächeln. Er hatte Recht. Cooper grinste und rückte den Teller und eine Papierserviette für sie zurecht. Gerade wollte er mit einem einzigen Bissen ein Viertel seines Sandwiches verdrücken, als er eine vertraute Stimme vernahm. Er drehte sich um und blickte über die Schulter.
    »’n Abend, Bob.«

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    »’n Abend, Sir.« Cooper war nun mal niemand, der alte Gewohnheiten leicht über Bord warf.
    »Nein, bleiben Sie sitzen. Hallo, Nightingale, wie geht es Ihnen?« Er klang fröhlich.
    »Gut, danke.« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    »Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen.« Er drehte sich um und ging zu seiner Begleiterin zurück, die an der Tür wartete.
    Cooper legte sein unangebissenes Sandwich hin.
    »Na, das nenn ich eine Überraschung!« Er trank einen Schluck Bier und blickte kopfschüttelnd zur Tür, die sich schloss. »Hätte nicht gedacht, dass er schon wieder ausgeht.
    Nicht, dass daran was auszusetzen wäre.«
    »Was meinen Sie mit ›schon‹?«
    Der Sergeant blickte sie verwundert an.
    »Wussten Sie das nicht? Seine Frau ist gestorben. Sie hat jahrelang im Koma gelegen, und dann ist sie schließlich gestorben. Ein Segen für alle Beteiligten.«
    Er trank noch einen Schluck Bier und blickte sie besorgt an.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich … ich hatte keine Ahnung.« Sie blinzelte ein paar Mal und blickte auf ihren Wein, während sie trank. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.
    Cooper sagte nichts, aber sie konnte spüren, dass er sie beobachtete, während er zügig sein Sandwich aß und es mit Bier herunterspülte.
    »Noch einen Wein?«
    Sie blickte überrascht auf ihr leeres Glas.
    »Nein, danke. Ich muss jetzt wirklich los.«
    »Sie sollten was essen.«
    »Ich hab im Moment keinen Hunger. Kann ich das mit-119

    nehmen?« Sie war schon dabei, das Sandwich sorgfältig in die Papierserviette zu packen.
    »Aber Sie müssen mir versprechen, dass es nicht im Mülleimer landet.«
    Ihre Finger zögerten kurz.
    »Versprochen. Ich muss los. Danke für den Wein, das war sehr nett von Ihnen.«
    In ihrer Wohnung begrüßte sie das leise Surren des Kühlschranks, der sich anstrengte, seinen Inhalt eiskalt zu halten.
    Sie öffnete die Tür und stellte den Regler niedriger, der zu ihrer Verwunderung auf höchster Stufe stand. Hatte sie das heute Morgen getan? Ein schriller Alarmton erklang, als sie die Wohnungstür abschloss. Automatisch überprüfte sie den Rauchmelder, aber der war aus. Als sie die Schlafzimmertür öffnete, wurde der Ton lauter. Sie brachte den Wecker zum Schweigen und sah verdattert, dass er auf zwanzig nach sieben eingestellt war, dabei war sie doch morgens um sieben schon aus dem Haus gewesen.
    Die Haut zwischen ihren Schulterblättern kribbelte. Sie war sich ganz sicher, dass sie die Weckzeit nicht verstellt hatte. Es musste eine logische, harmlose Erklärung dafür geben, aber ihr fiel keine ein. Mit zitternden Händen stellte sie den Wecker zurück auf den Nachttisch. Wenn sie weder die Kühlschranktemperatur noch den Wecker verstellt hatte, musste jemand anders das getan haben, und dieser Jemand konnte noch immer in der Wohnung sein.
    Sie stieß mit voller Wucht gegen die Badezimmertür, sodass sie aufflog, mit der Klinke gegen die Wand prallte und zurückschwang. Die Dusche war voll aufgedreht, aber es lauerte niemand hinter dem Vorhang.
    Das Gästezimmer war leer, der eingebaute Kleiderschrank so voll gestopft mit Sachen, dass sich niemand darin ver-120

    steckt haben konnte. Damit blieb nur noch das Wohnzimmer.
    Nightingale zog ein großes Messer aus dem hölzernen Block in der Küche und vergewisserte sich, dass kein anderes fehlte. Sie zwang sich, gleichmäßig und leise zu atmen, während sie auf die halb offene Tür zuschlich. Sie bückte sich und spähte durch den Spalt zwischen den Scharnieren. Als sie sah, dass sich niemand hinter der Tür

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