Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
und ihre angespitzte Zunge fährt über seine frisch geduschte Brust nach unten. Verharrt als sekundenlange süße Tortur an seinem Bauchnabel. Ein, zwei flüchtige Zungenschläge, dann weiter, bis ihre Lippen sich um seinen Schwanz schließen.
    Lennox keucht und spürt, wie er hart wird, sein Schwanz in ihrem Mund wächst. Schaut sie an, als sie sich auf den neuen, eindrucksvolleren Status quo einstellt, mit einer freudigen Überraschung in den Augen, die man von der Wiederbegegnung mit einem alten Freund kennt. Er schiebt ihr die Haare hinter die Ohren, damit er sich an ihrem Gesicht sattsehen kann.
    Beide sind entschlossen, mehr aus dieser Erektion zu machen, und sie ist Feuer und Flamme, als er stöhnt:– Ich will noch nicht kommen, seinen Schwanz zurückzieht und die Stellung wechselt. Sie lieben sich auf beherrschte, behutsame Weise, beinahe dankbar, dass sie es können, honorieren mit einer schon forensischen Intensität die erstaunliche, sich mit jedem einzelnen Moment steigernde Energie.
    Sie erreichen gleichzeitig den Höhepunkt, ekstatisch; Lennox’ in Intervallen kommende Ejakulationen sind so dick und heftig, dass sie ihm beinahe wehtun. Trudi verdreht die Augen, und ein markerschütternder Schrei, vondem er schon fürchtete, er würde ihn nie wieder hören, erfüllt das Zimmer. Völlig verausgabt, fallen sie schnell in einen tiefen, postkoitalen Schlaf. Er hat das Gefühl, über einen Ozean zu rasen, bis er Toal hinter dem Pult des Auktionshauses erkennt. Die stockstille Kleiderpuppe steht in dem Sarg. Sie bieten, die anderen; alle im Schatten, doch sie wirken schwächer. Weil Les Brodie an seiner Seite ist, und sie keine kleinen Jungen mehr sind. Die Stimme eines Kinderfickers hinter ihm sagt:– Zwei Millionen.
    – Drei Millionen!, ruft Les.
    – Vier Millionen, kommt der Ruf, doch nun klingen die Stimmen der Männer im Schatten unsicher. Sie scheinen von weiter entfernt zu kommen.
    Lennox studiert Brodies Gesicht. Versteht das Zeichen.– FÜNF MILLIONEN !, grölen sie unisono in diesem raubeinigen Lärmen, das die Schotten draufhaben, sei es in ihren wilden Geschichten, ihren lautstarken Gelagen oder der Hymne »Auld Lang Syne«, die sie dem Planeten Erde schenkten: ein Radau geht um die Welt.
    – Ssseeechss Milliiooone   …, verlieren sich die Kinderfickerstimmen.
    – Das letzte Gebot habe ich nicht verstanden. Könnten Sie das wiederholen?, bittet Toal.– Nein? Das letzte Gebot waren fünf Millionen. Zum Ersten   … zum Zweiten   … und zum Dritten   … verkauft   … an Ray Lennox!
    Das Mädchen auf der Bühne trägt nun ein weißes Brautkleid. Es hebt die Hände und nimmt seine Maske ab, während Lennox aus dem Abgrund von Schlaf, Schweiß und Decken an die Oberfläche schießt. Die Augen aufschlägt. Trudis Gesicht neben ihm auf dem Kopfkissen. Die Augen geschlossen, ein schiefes Lächeln. Er macht erst ein paar wohltuende, belebende Atemzüge. Nachdem er sich einige Momente intensiven Gefühlsüberschwang und Anbetung gegönnt hat, weckt er sie mit einem Kuss.
    Sie ist erfreut und zugleich irritiert, auf diese Weise geweckt zu werden.– Oh, Ray   … was ist los, Baby? Du hattest doch nicht wieder diese schrecklichen Träume, oder?
    – Nein, wunderbare Träume von Bräuten in Weiß, sagt er und hält seine Arme auf.
    Trudi kuschelt sich an ihn, dann, nach einer Pause, in der sie so reglos und stumm ist, dass er schon glaubt, sie wäre wieder eingeschlafen:– Ruf Stuart wenigstens kurz an, Ray.
    – Später, sagt er mit einem bemühten Lächeln, dann schiebt er sich einen Arm als Stütze hinter den Kopf, spürt den Schwund an seinem Bizeps und denkt nur Gym, Gym, Gym,– schließlich haben wir Ferien.
    – Na gut, sagt sie, steigt aus dem Bett und geht ins Bad. Er sieht die geschmeidige, sehr lebendige Grazie ihrer Bewegungen, bewundert ihren festen, schmalen Po, ihre Schulterpartie und die glatte Rille, die ihre Wirbelsäule in ihrem Rücken hinterlässt. Dann ist sie weg, und er hört das Zischen der Duschköpfe.
    Stuart.
    Was war aus dem Kind mit den elfischen Augen, der makellosen Haut und den goldbraunen Locken geworden?
    Die Beerdigung ihres Vaters. Stuarts Gesicht, das mit jedem Whisky roter wurde; dieses eklige Gebräu. Der Teigmantel des Würstchens im Schlafrock, das er aß, blätterte ihm ins Glas, ohne dass er es bemerkte. Er hatte Lennox beim Beerdigungsempfang beiseitegezogen und ganz hibbelig auf ihn eingeflüstert. Puterrote Visage und bebende Nasenflügel,

Weitere Kostenlose Bücher