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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Nächte hindurch schreit - am Ende gehört mir dann
seine und Sannas' Seele!« Sie spuckte in das Feuer, dann hob sie den Umhang vom
Boden auf, um ihre Blöße zu bedecken. »Ich danke dir für Lengars Kopf«, sagte
sie kalt, »aber ich habe nichts im Austausch dafür!« Sie nahm ihre Tochter
wieder auf den Arm, dann marschierte sie zu ihrer Hütte und schlüpfte durch den
Türsturz.
    Saban blickte Rallin an. »Erlassen hier die Frauen die
Gesetze?«
    »Lahanna«, erwiderte Rallin kurz angebunden. »Ihr Wort ist
für uns Gesetz!« Er erhob sich und zog Morthor auf die Füße. »Du solltest jetzt
gehen«, bedeutete er Saban.
    »Es wird Krieg geben, wenn ich gehe.«
    »Den gibt es auf jeden Fall, ganz gleich, ob du gehst oder
bleibst«, sagte Rallin. »Wir haben nichts als Krieg mit Ratharryn erlebt, seit
dein Vater tot ist. Bildest du dir ein, wir schließen mir nichts, dir nichts
Frieden?« Rallin schüttelte den Kopf. »Geh«, zischte er. »Geh einfach!«
    Und Saban ging.
    Mit dem Kriegsbescheid in der Tasche.
     
    Camaban schien in keiner Weise überrascht oder enttäuscht
darüber, dass Sabans Auftrag gescheitert war. »Sie wollen also Krieg«, nickte
er. Camaban war im Himmelstempel, wo Saban ihn in grüblerischer Betrachtung
des Doppelkreises aus Sarmennyns Steinen antraf. »Cathallo glaubt, dass wir
leichte Beute für ihre Speere sein werden, jetzt wo Lengar tot ist«, fuhr
Camaban fort. »Sie glauben, ich sei nicht fähig, Krieger in eine Schlacht zu
führen.«
    »Sie haben etwas in der Art gesagt«, gab Saban zu.
    »Gut!«, meinte Camaban erfreut. »Ich mag einen Feind, der
mich unterschätzt, denn das macht es umso leichter, ihn in die Knie zu
zwingen.« Er erhob die Stimme, sodass Gundur und Vakkal, die führenden Krieger
von Ratharryn, die in seinem Gefolge waren, ihn hören konnten. »Männer glauben
immer, dass Krieg Gewaltanwendung ist, aber das trifft es nicht ganz. Krieg ist
die Anwendung von sorgfältigen Überlegungen. Von List und Schläue. Daher denke
ich, wir sollten gleich morgen marschieren, geradewegs durchs Land, über die
Hügel und nach Cathallo hinein.«
    Gundur lächelte halb. »Das haben wir schon einmal
versucht«, murmelte er, »und sind gescheitert.«
    »Ihr seid bei allem gescheitert, was ihr versucht habt«,
warf Camaban ihm vor.
    »Außerdem haben wir gehört, dass Cathallo voller
Speerkämpfer ist«, warf Vakkal ein. »Sie waren darauf gefasst, auf unsere
Truppen und die Krieger aus Drewenna zu stoßen — deshalb haben sie alle ihre
Verbündeten zusammengetrommelt.«
    »Aber inzwischen werden sie wissen, dass Drewenna uns im
Stich lässt«, wandte Camaban ein, »und werden daher glauben, dass wir es nicht
wagen, sie anzugreifen. Ist das nicht der beste Zeitpunkt, um genau das zu tun,
womit sie am wenigsten rechnen?«
    »Wahrscheinlich planen sie auch schon einen Angriff gegen
uns«, äußerte Gundur düster.
    »Ihr seht überall nur Schwierigkeiten!«, rief Camaban
aufgebracht. »Wie könnt ihr einen Krieg gewinnen, wenn ihr euch immer nur
Sorgen darüber macht, ob ihr ihn verliert? Seid ihr Weiber?« Er hinkte auf die
Krieger zu. »Wir werden morgen früh aufbrechen, zu Beginn des nächsten Tages
angreifen und siegen! Slaol hat es versprochen. Begreift ihr? Slaol hat es
versprochen!«
    Ergeben neigte Gundur den Kopf, obwohl er eindeutig
unglücklich über Camabans Entscheidung war. »Gut, wir werden morgen
marschieren«, stimmte er widerstrebend zu; dann zog er Vakkal am Ellenbogen
mit sich und ging zu der Siedlung zurück, um seine Speerkämpfer ins Bild zu
setzen.
    Camaban blickte den beiden Kriegern nach, als sie
davongingen, dann lachte er. »Jetzt müssen wir wirklich siegen, sonst werden
die beiden meinen Kopf fordern.«
    »Es wird ein harter Kampf«, sagte Saban vorsichtig, »denn
Cathallo scheint über alles, was wir tun, Bescheid zu wissen. Sie müssen Spione
hier in Ratharryn haben, deshalb sind sie gewappnet.«
    »Was bleibt mir denn anderes übrig?«, verlangte Camaban zu
wissen. »Ich muss jetzt gegen sie kämpfen, und das nicht nur, um die Steine zu
bekommen oder um Gundur und Vakkal darzulegen, dass ich mich nicht wie ein Hund
niedermetzeln lasse. Wenn ich hier Clanführer sein soll, dann muss ich
beweisen, dass ich ein größerer und mächtigerer Anführer als Lengar bin. Es ist
nicht schwer, klüger als Lengar zu sein - aber Männer bewundern nicht
Klugheit, sondern Macht. Indem ich Cathallo besiege, vollbringe ich etwas, was
Lengar nie geschafft hat. Das

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