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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Gail
und Nan.«
    »Wo ist Nan jetzt?«, fragte Jake.
    »Bei ihrem Vater. Ranke, möchtest du auch Dr. Shipley
und Nan hier haben?«
    »Alle Menschen«, sagte Ranke.
    Alle noch lebenden Menschen…
    »Ich hol sie«, bot George an.
    Sobald der Weg breit genug war, stürmten Karim und Ingrid und
Lucy heran. »Was ist passiert?«, wollte Ingrid wissen.
»Meine Güte, Jake! Was hast du mit der Ranke
gemacht?«
    »Sie zurechtgestutzt«, sagte Gail bitter.
    »Was…«
    »Halt die Klappe!«, fuhr Gail sie an. »George wird
in einer Minute wieder hier sein. Er wird alles
erklären.«
    »Gail, du weinst ja«, stellte Lucy lest. Gail
wandte allen den Rücken zu.
    Entschlossen verkündete Karim: »Ich schau mal nach
George.« Er rannte los.
    Jake schloss die Augen. Kr wünschte, er könnte schlafen.
Er wünschte, Franz Müller hätte Erfolg gehabt. Mira
City…
    »Wir sind alle hier«, sagte Ranke. »Wir werden uns
zu gemeinschaftlichem Schweigen zusammensetzen.«
    »Diesmal nicht«, hörte jake sich selbst laut sagen.
»Wir sind Menschen, Ranke, keine… wir können nicht so
warten wie ihr. Erzähl uns von deiner Idee!«
    Es folgte eine Pause, lang genug, um einen wahnsinnig werden zu
lassen. Dann sagte die Ranke: »In Ordnung.«
    Jake öffnete die Augen und schaute geradewegs auf Shipley.
Der alte Mann war aschgrau. Er sah aus, als hätte er einen
Zusammenbruch erlitten, als wäre seine ganze beträchtliche
Körpermasse in sich zusammengefallen. Gott, wenn der Glaube
einen Mann, der ein Menschenleben gerettet hatte, so strafte, dann
war Jake froh, Agnostiker zu sein.
    Nan stand an der Seite ihres Vaters. Ihre Knochen ragten aus der
dünnen Haut wie herausgemeißelt. Gail wandte immer noch
allen den Rücken zu. Ingrid forderte aufgebracht:
»Möchte uns vielleicht mal jemand erklären, was, zur
Hölle, hier vorgefallen ist?«
    George erzählte es ihr, Karim und Lucy. Großartig, dachte Jake, nun weiß es jeder. Ist immer gut, wenn die
Geschworenen alles wissen.
    »Wir haben eine Idee«, verkündete die Ranke erneut.
»Wir können Mira City retten. Wir können euren
Planeten retten. Wir können dafür sorgen, dass es kein
Töten mehr gibt.«
    »Wie?«, wollte Nan wissen. »Wie, zur Hölle,
könnt ihr das tun?«
    Die Ranke sagte es ihnen.
    »Nein!«, rief Nan aus. »Das könnt ihr nicht
tun!«
    »Ich melde mich freiwillig als Erster«, bot Jake an.
»Ranke, fang an. Jetzt. Mich zuerst.«
     
    Er fühlte sich wie neu geboren. Es gab einen Plan. Oder
vielleicht fühlte er sich auch so energiegeladen von diesem
Gebräu, das die Ranke für ihn zubereitet hatte. Jake hatte
keine Lust, sich darüber weitere Gedanken zu machen. Zum ersten
Mal, seit sie Greentrees verlassen hatten, empfand er Zuversicht. Das
galt auch für Karim, George, Ingrid, Lucy und Gail, obwohl Gails
Hoffnung einen Anflug von hysterischer Sorge in sich barg, der Jake
nicht gefiel. Sie war allen Außerirdischen gegenüber
misstrauisch, und jetzt lag ihrer aller Schicksal in den
»Händen« der fremdesten aller
Außerirdischen.
    Blieben noch Shipley und Nan. Keiner von beiden würde es
billigen.
    Jake hatte Shipley nie verstanden. Der Neue Quäker
quälte sich immer noch wegen Franz Müllers Tod, als
wäre es Shipley selbst gewesen, der den Erneuerten umgebracht
hätte, nicht die Ranke. Und nun warf er auch noch mit
hetzerischen Ausdrücken wie »Völkermord« um
sich.
    »Wir wollen die Pelzlinge nicht umbringen«,
erklärte Jake zum dritten oder vierten Mal. »Wir wollen nur
dafür Sorge tragen, dass sie keine Gefahr mehr
darstellen.«
    »Sie kastrieren«, behauptete Nan wütend.
»Darauf läuft es hinaus!«
    »Nein«, widersprach Jake. »George, ich habe keine
Zeit für so was. Erklär du es ihnen.«
    »Ich habe es ihnen schon erklärt«, entgegnete
George.
    »Dann erklär es ihnen noch einmal!« Jake
verließ die Hauptinsel in Richtung des Krankenlagers, wo Gail
das QVV-Gerät aufbewahrte. Als er losging, hörte er George
sagen: »Sie werden glücklicher sein als je zuvor, haben die
Ranken gesagt. Und ist Glück nicht das Ziel allen
Lebens?«
    »Nein«, erwiderte Shipley, »ist es nicht.«
    Shipley hat Recht, dachte Jake, wenn auch nicht so, wie
er sich das denkt. Shipley glaubte, dass das Ziel des Lebens in
spiritueller Erfüllung läge, einem inneren Frieden. Jake
wusste es besser. Das Ziel des Lebens war es, zu überleben. »Glück« war eine zufällige Nebenerscheinung.
Wenn der Plan Erfolg hatte, würden alle überleben.
Menschen, Ranken und sogar die

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