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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Bürgermeister
gerade dargelegt hat«, ließ er die schweigende Menge
wissen. »Meine Leute stellen derzeit Befragungen an, in Mira
City, in den größeren Forschungseinrichtungen und in Hope
of Heaven.«
    Die letzten drei Worte erschreckten Alex. Guy spuckte sie beinahe
aus. Sie betrachtete sein für gewöhnlich freundliches
Gesicht, das jetzt verzerrt wirkte. Auf welche Weise verzerrt?
    Vor Hass.
    Aus dem hinteren Teil des Raums rief jemand: »Habt ihr
jemanden verhaftet?«
    »Noch nicht«, antwortete Guy.
    Savannah Cutler erhob sich. »Was ist mit dem Schutz der
Solarfarm?« Verspätet fügte sie noch hinzu: »Und
anderer wichtiger Einrichtungen?«
    Guy fuhr sich mit der Hand durch das spärliche Haar.
»Savannah, ich habe nicht genug Leute, um überall
präsent zu sein und dann noch die Schweinehunde zu finden, die
das getan haben. Vergiss nicht, Greentrees hat nie…«
    Stimmengewirr erhob sich und wurde noch lauter, weil niemand dem
anderen zuhörte. Ashraf trat einen unsicheren Schritt vor. Dann
erhob sich eine Stimme aus der Menge, laut und zornig: »Ich
werde nicht zusehen, wie irgendwelche mordlüsternen
Arschlöcher alles niederbrennen und kaputtmachen, wofür ich
gearbeitet habe! Wir brauchen jemanden, der sich mit so was auskennt.
Wo ist Julian Martin?«
    »Ja! Martin!«
    »Commander Martin! Er wusste schon beim letzten Mal, wie er
uns verteidigen kann!«
    »Julian Martin!« Und da war er. Er stand hinten im Saal,
größer als die Greenies. Alex bemerkte überrascht,
dass er seine terranische Uniform in Schwarz und Gold trug. Wollte er
damit den Unterschied zu ihnen herausstellen?
    Julian trat nach vorn. Im Saal wurde es ruhig. Er wartete eine
ganze Weile, bevor er das Wort ergriff.
    »Guy Davenports Sicherheitsdienst leistet bei diesen
Ermittlungen großartige Arbeit.«
    Wieder fing der Saal an zu toben, bis Julian Martin eine Hand hob.
Er schaute Guy ernst an. »Aber wie Sie selbst festgestellt
haben, Captain Davenport, haben Sie nicht genug Leute, um sich sowohl
um die Ermittlungen als auch um verstärkte Schutzmaßnahmen
zu kümmern. Ich stehe Ihnen daher voll zur Verfügung.
Natürlich unter Ihrem Oberbefehl.«
    Guy wirkte ein wenig überwältigt von der Vorstellung,
einem Mann wie Commander Martin sagen zu sollen, was er zu tun hatte.
Der hoch gewachsene, athletische und strahlende Julian Martin unter
dem Befehl des rundlichen, unerfahrenen Guy Davenport… Alex
verstand, warum Guy zögerte. Aber Guy nahm sich zusammen und
sagte beinahe dankbar: »Wenn Sie sich um die
Sicherungsmaßnahmen kümmern würden, mit einer Truppe,
die Sie selbst zusammenstellen…«
    »Gern«, antwortete der Mann von der Erde. An das
Publikum gewandt, verkündete er: »Ich möchte Sie alle
bitten, mir die Namen von Männern und Frauen aus Ihren
Stadtteilen zu nennen, die sich als Hilfskräfte eignen. Meine
Mannschaft und ich werden sie dann befragen und ihnen Aufgaben
zuweisen.«
    Vereinzelt kam Beifall auf. Er wurde lauter, und dann schienen
nahezu alle zu klatschen. Julian Martins Blick glitt über die
Menschen im Saal. Auf einmal erkannte Alex, dass er diejenigen
ausspähte, die nicht applaudierten.
    Dann trat er zurück. Mit den Augen bedeutete er Ashraf,
erneut das Wort zu ergreifen. »Lau-Wah Mahs Familie hat gebeten,
auf eine öffentliche Bestattung zu verzichten«,
erklärte der Bürgermeister. »Natürlich
respektieren wir ihre Wünsche. Wenn jetzt noch jemand etwas zu
sagen hat…«
    Mehrere Leute erhoben sich. Höflich ließen sie einander
den Vortritt, aber nicht alle waren höflich in ihrer Rede.
Insgesamt ging es stets um dasselbe Thema: wie sehr sie Greentrees
und Mira City liebten. Ihren Familien war es hier gut gegangen. Keine
Rebellen würden ihnen das zunichte machen. Es gab keinen Grund,
warum es irgendwem auf Greentrees nicht gut gehen sollte, wenn er
hart arbeitete. Niemand sollte die Arbeit von anderen zerstören
dürfen. Sie liebten Greentrees und Mira City…
    Alex hörte nicht mehr zu. Sie sehnte sich nach dem Ende der
Veranstaltung.
     
    Irgendwann nach Mitternacht setzte Regen ein. Alex konnte nicht
schlafen. Sie machte sich eine Tasse Bennilin-Tee, der sie nicht im
Geringsten beruhigte. In dem Zimmer, das einst ihr Schlafzimmer
gewesen war, schnarchte Jake. Alex wusste nicht mehr, warum sie
unbedingt mit Jake hatte sprechen wollen, nachdem sie von Lau-Wahs
Tod gehört hatte. Er hatte ihre Befürchtungen nur noch
vergrößert.
    »Ich habe nie angenommen, dass wir die menschliche Natur
ändern

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