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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Pelzlinge
war – unternahm weiterhin überhaupt nichts. Alex funkte
Julian an und berichtete ihm, was Jake über die funkelnde
»Sporen«-Waffe erzählt hatte, die möglicherweise
Metall zersetzen konnte. Dann stieg sie wieder in den
Geländewagen. Ihr terranischer Leibwächter stellte keine
Fragen. Vielleicht gehörte das zu Julians Ausbildung. Der Soldat
nannte ihr nicht einmal seinen Namen.
    »Wir fahren zu Bunker drei!«, ließ sie den Mann
wissen. Das war ihr planmäßiger Aufenthaltsort, solange
das Schiff der Pelzlinge – wenn es ein Schiff der
Pelzlinge war – in der Umlaufbahn blieb. Sie hatte dort eine
vollständige technische Ausstattung und – dem Himmel sei
Dank – einen Threadmore. Die unpassende Stola störte sie
immer mehr. Duncans Macbeth schien in irgendeiner fernen
Vergangenheit stattgefunden zu haben.
    Zwei junge Soldaten tot am Boden, mit womöglich von
Bögen abgeschossenen Speeren in den Herzen. Mary Pescis
schluchzende Schwester, die Waffe in den Händen.
    Sie hatten den Bunker beinahe erreicht, als sich Ashraf Shanti
meldete.
    »Alex. Hope of Heaven brennt.«
    »Hope of Heaven?« War es denn nicht Mira City,
das die Aufrührer niederfackeln wollten? »Was soll das
heißen?«
    »Ein… ein aufgebrachter Mob ist in Hope of Heaven
eingefallen, angeführt von Verwandten dieser beiden toten
Jugendlichen, glaube ich. Die Pescis und die Shanabs sind beides
große und einflussreiche Familien, wie du weißt. Der Mob
steckt Häuser in Brand, und einige der ungestümeren,
zornigen jungen Männer verprügeln Einwohner.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Alex scharf. »Ich
habe meinen MiraNet-Empfang auf automatische Benachrichtigung
gestellt. Sobald es irgendwelche Meldungen über Gewalttaten auf
Greentrees gibt, bekomme ich sie auf mein Gerät!«
    »MiraNet sendet nicht mehr. Ich weiß auch nur deshalb
Bescheid, weil einer meiner Neffen Soldat in Julian Martins Truppen
ist. Er hat mich angefunkt.«
    »Warum hat Julian nicht…«
    »Er ist damit beschäftigt, den Aufruhr einzudämmen
und der Gewalt mit seinen Soldaten Einhalt zu gebieten. Mein Neffe
wurde verwundet, und daher konnte er mich anfunken. Er sagte, dass
Julian…«, Alex merkte, wie sich Ashraf um eine wortgetreue
Wiedergabe bemühte, »…›einen erfolgreichen
Einsatz mit einem Minimum an Gewalt und einem Maximum an Deeskalation
leitet.‹ Bisher wurde niemand getötet, zumindest soweit
mein Neffe es mitbekommen hat.«
    »Und was soll das heißen, MiraNet sendet nicht
mehr?«, wollte Alex wissen. »Das Computernetz funktioniert
noch. Savannah hat mir gerade noch einen Bericht von der Solarfarm
geschickt.«
    »Das soll heißen, dass Commander Martin den
Nachrichtenteil vom Netz genommen hat. Er meint, dort würden
falsche und aufrührerische Gerüchte verbreitet. Also haben
seine Techniker es zeitweilig blockiert.«
    »Haben Sie das genehmigt?«
    »Das musste ich nicht. Commander Martin nutzt seine
Befugnisse laut Kriegsrecht.« Alex befand, dass Ashraf Shanti
deswegen nicht sonderlich bestürzt klang. Im Gegenteil, da
schwang sogar ein Hauch von Erleichterung in seiner Stimme.
    »Alex, meinen Sie, ich sollte Hope of Heaven aufsuchen? Ich
bin der Bürgermeister.«
    »Nein, Sie sollten dort bleiben, wo Sie sind, und die Sache
dem Commander überlassen. Er weiß, wie man in solchen
Situationen handeln muss.«
    »In Ordnung.« Jetzt war mehr als nur ein Hauch von
Erleichterung in seiner Stimme zu hören. »Machen Sie’s
gut.«
    In Bunker drei war alles weitestgehend ruhig und funktionierte wie
vorgesehen. Natalie Bernstein, unterstützt von Ben Stoller,
arbeitete routiniert an den Konsolen. Natalie hatte bereits einen
Schichtplan aufgestellt, und Ben hatte die Wasservorräte
aufgefrischt und die externen Sensoren überprüft.
Alex’ terranischer Leibwächter sagte nur »Ich bleibe
draußen« und tauchte im Wald unter.
    Jetzt konnte ganz Greentrees nur noch abwarten.
     
    Drei Tage vergingen. Mira City war wie ausgestorben, nur Guy
Davenports Wachleute und jener Teil der Bewohner, der sich beharrlich
der Realität verweigerte, hielten sich dort auf. Diese
Verweigerer bewegten sich still durch die verlassene Stadt und
machten keine großen Schwierigkeiten. Der Sicherheitsdienst
hatte es nur mit zwei kleineren Fällen von Plünderung
beziehungsweise Vandalismus zu tun: Irgendwer brach die Tür
eines Lebensmittelladens auf, nahm verschiedene Dinge mit und
hinterließ Geld, zusammen mit einer Liste seiner
»Einkäufe«, und ein anderer

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