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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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wer man war?
    »Wer seid ihr?«, fragte der Älteste.
    »Ich bin Karim Mahjoub, und das ist Lucy Lasky. Habt ihr
schon von uns gehört?«
    »Nein.«
    »Wir gehören zu den ursprünglichen Siedlern. Wir
waren im All unterwegs«, beteuerte Karim verzweifelt.
    Der Krieger musterte Karim eindringlich und dann Lucy.
Schließlich sagte er: »Sie sind verrückt. Steckt sie
zu den anderen.«
    Die Cheyenne-Krieger wollten sie nach draußen führen.
Lucy hielt trotzig inne und zog einen Pelz aus einem Korb, der neben
dem Zelteingang stand. »Das brauche ich, um mich zu bedecken
– in Ordnung?«
    Der Älteste nickte, und sie nahm zwei Pelze. Einen reichte
sie an Karim weiter.
    Sie wurden zu einem kleinen Schuppen geführt, der
ursprünglich wohl als Vorrats- oder Abstellkammer gedient hatte.
Darin befand sich ein Lager aus Pelzen, auf dem zwei Männer und
eine Frau saßen, alle gefesselt. Sie starrten Lucy und Karim
an.
    »Ihr seid keine Cheyenne«, stellte einer der Gefesselten
fest. Er war klein, blond und wirkte sehr lebhaft. Der andere Mann
war sowohl jünger als auch größer und hatte sich
offenbar seit einer Woche nicht mehr rasiert. Die Frau war eine
Chinesin.
    »Richtig«, bestätigte Karim, dann wurden er und
Lucy zu den anderen gestoßen. Ein Krieger fesselte ihnen
Hände und Füße, dann ließen die Cheyenne sie
allein. Fünf Gefangene drängten sich auf dem engen Raum
zusammen. Sie schoben einander gegenseitig beiseite, um selbst genug
Platz zu haben.
    »Ich bin Jon McBain. Ich erforsche Energieanlagen für
die Mira Corporation«, erklärte der Blonde. »Das hier
ist… war meine Forschungsstation, bis wir von diesen
zurückgebliebenen Spinnern überwältigt
wurden.«
    Ohne viel Hoffnung, dass man ihm glaubte, erklärte Karim:
»Ich bin Karim Mahjoub, und das ist Lucy Lasky. Haben Sie jemals
von uns…«
    »O mein Gott!«, rief McBain aus. »Seid ihr es
wirklich? Ihr seid zurück?«
     
    Karim lag gefesselt in der Dunkelheit und konnte nicht schlafen.
Sie hatten zu Essen bekommen, Fisch und Wild und eine Art Fett mit
Trockenobst, das tatsächlich erstaunlich gut schmeckte. Karim
und Lucy hatten alles wild heruntergeschlungen. Man hatte sie
dafür lang genug losgebunden und behielt sie während des
Essens aufmerksam im Auge. Karims Magen war bis zum Platzen
gefüllt.
    Aber nicht so angefüllt wie seine Gedanken. Jon McBain und
seine zwei Assistenten, Kent Landers und Kueilan Yuen, hatten sie
über ihre Reise ausgefragt: Hatten sie wirklich die infizierten
Pelzlinge im Weltraum ausgesetzt? Hatten die anderen Pelzlinge sie
aufgesammelt? Ging der Plan der Ranken tatsächlich auf, ihre
alten Feinde auf diese Weise unschädlich zu machen?
    »Ja« und »Ja« und »Ich weiß
nicht«, antwortete Karim. Und dann erzählte McBain ihm,
dass ein Schiff der Pelzlinge auf einer Umlaufbahn kreiste und
Greentrees jeden Augenblick anzugreifen drohte.
    »Nein«, widersprach Karim, »es ist ein Schiff der
Ranken! Sie haben uns als Erste heruntergeschickt, in einer…
Egal. Hält Jake Holman es etwa für ein Schiff der
Pelzlinge? Sie könnten versuchen, es mit der Ranke Beta abzuschießen! Ich muss ihn erreichen und ihm erklären,
dass das dort oben Ranken sind!«
    »Wir wissen nicht, was in Mira City vor sich geht«,
sagte McBain. »Die Cheyenne haben das Lager hier
übernommen, und natürlich erlaubt ihre schwachsinnige
Philosophie keine Nachrichtenverbindung mit MiraNet. Wir haben nichts
Neues mehr gehört.«
    Karim erinnerte sich, dass Dr.. Shipley die Cheyenne nicht
für schwachsinnig gehalten hatte. »Sie interessieren
sich für die Quellen des Lebens«, hatte er Karim einmal
erklärt. »Und sie leben so eng damit zusammen, wie sie
können. Unter allen Steppenindianern waren die Cheyenne die
intellektuellsten…« Karim und den Wissenschaftlern
damals waren die Cheyenne nicht intellektuell vorgekommen, und das
taten sie auch jetzt nicht.
    »Ich muss nach Mira City und Jake Holman alles
erzählen!«, sagte er aufgeregt.
    »Mr Holman? Ich glaube nicht, dass Sie mit dem sprechen
wollen, Mr Mahjoub. Er ist ein alter Mann, und seit seinem letzten
Schlaganfall ist er nicht mehr recht bei Verstand, wie ich
hörte.«
    Jake Holman – ein alter Mann? Sein letzter Schlaganfall?
    Mühsam brachte Karim hervor: »Wer leitet jetzt die Mira
Corporation?«
    »Sie waren jetzt – wie lange? – etwa vierzig Jahre
fort? Seitdem hat sich viel verändert.«
    Während der nächsten zwei Stunden fassten die drei
Wissenschaftler abwechselnd die

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