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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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einen Baseballschläger gegen Bretts Rücken, worauf Brett taumelnd zurückwich. Gideon nutzte die Situation für einen Roundhouse-Kick und setzte mit einem blitzschnellen Boxhieb in den Magen nach. Brett ballte die Fäuste, dass seine Bizepse hervortraten, und holte aus, doch Gideon duckte sich geschmeidig unter seinem Schlag hinweg und parierte mit einem Aufwärtshaken, der Bretts Kopf nach hinten schnellen ließ.
    Gott im Himmel!
    Gideon gab keinerlei Laut von sich – weder als er zuschlug, noch als Brett einen direkten Treffer an seinem Kiefer landete. Die Intensität seines lautlosen Zornausbruchs war furchterregend. Ich spürte förmlich, wie die Wut mit jedem Schlag aus ihm herausströmte, sah sie in seinen Augen, doch er blieb kontrolliert und ging erschreckend methodisch vor. Irgendwie hatte sich sein Verstand losgelöst und an einen Ort zurückgezogen, von wo aus er emotionslos zusehen konnte, wie sein Körper einem anderen ernsthaften Schaden zufügte.
    Und ich war der Auslöser dafür. Wegen mir hatte sich dieser warmherzige Charmeur, der mich den ganzen Abend betört hatte, in den eiskalten Kerl verwandelt, der hier vor meinen Augen einen mörderischen Kampf austrug.
    »Miss Tramell.« Angus fasste mich am Ellbogen.
    Verzweifelt sah ich ihn an. »Sie müssen ihn aufhalten.«
    »Bitte kommen Sie zum Wagen.«
    »Was?« Ich blickte wieder zum Kampf und sah, dass Brett das Blut aus der Nase tropfte. Doch niemand schritt ein. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Wir müssen Miss Ellison nach Hause bringen. Sie ist Ihr Gast, und Sie sollten sich um sie kümmern.«
    Brett holte aus, und als Gideon zu einer Seite auswich, rammte ihm Brett die andere Faust gegen die Schulter, worauf er ein paar Schritte zurückstolperte.
    Ich packte Angus an beiden Armen. »Was ist bloß los mit Ihnen? Sie müssen sie aufhalten!«
    Sein Blick wurde sanfter. »Er weiß, wann er aufhören muss, Eva.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«
    Er warf einen Blick über meine Schulter. »Mr. Ricci, wären Sie wohl so nett?«
    Bevor ich mich versah, warf mich Arnoldo über die Schulter und trug mich zur Limousine. Als ich den Kopf hob, hatte der Zuschauerkreis die Lücke, die ich hinterlassen hatte, bereits geschlossen, sodass mir die Sicht versperrt wurde. Frustriert schrie ich auf und trommelte auf Arnoldos Rücken, aber das kümmerte ihn nicht. Er kletterte mit mir direkt auf den Rücksitz, und als Shawna kurz darauf einstieg, schloss Angus die Tür, als wäre das alles völlig normal.
    »Was zum Teufel soll das?«, fauchte ich Arnoldo an und langte nach dem Griff, als sich die Limousine sanft in Bewegung setzte. Aber die Tür ging nicht auf, das Schloss war verriegelt. »Er ist doch Ihr Freund! Wollen Sie ihn in dieser Situation einfach allein lassen?«
    »Er ist Ihr Freund.« Arnoldos ruhiger, sachlicher Tonfall traf mich tief. »Und Sie haben ihn in diese Lage gebracht.«
    Ich ließ mich in den Sitz zurückfallen. Mein Magen rebellierte, und meine Handflächen waren feucht. Gideon …
    »Die Eva in dem Song Golden bist du, stimmt’s?«, fragte Shawna leise. Sie hatte auf der gegenüberliegenden Rückbank Platz genommen.
    Arnoldo, dem die Verbindung offensichtlich erst jetzt auffiel, setzte an: »Ich frage mich, ob Gideon …« Dann seufzte er. »Natürlich weiß er Bescheid.«
    »Das ist schon eine Ewigkeit her!«, verteidigte ich mich.
    »Offenbar nicht lange genug«, entgegnete er.
    Ich konnte nicht still sitzen, ich wollte unbedingt zu Gideon zurück. Meine Füße zuckten, und mein ganzer Körper kämpfte gegen die innere Unruhe, die mir förmlich aus allen Poren drang.
    Ich hatte den Mann verletzt, den ich liebte, und durch ihn einen anderen Mann, der nicht das Geringste getan hatte – außer er selbst zu sein. Ich konnte mir das Ganze nicht erklären. Im Rückblick begriff ich nicht, was in mich gefahren war. Warum hatte ich mich nicht früher zurückgezogen? Warum hatte ich Bretts Kuss erwidert?
    Und was würde Gideon jetzt tun?
    Allein bei dem Gedanken, dass er sich vielleicht von mir trennen würde, geriet ich in Panik. Außerdem war ich krank vor Sorge um ihn. Was, wenn er verletzt wurde? Mein Gott … die Vorstellung, dass er ernsthaft Schaden litt, fraß sich wie Säure in meine Eingeweide. Bekam er jetzt Ärger? Schließlich hatte er Brett angegriffen. Wieder wurden meine Handflächen feucht, als mir Carys Ankündigung einfiel, dass sein durchgeknallter Kumpel vermutlich ebenfalls Anzeige erstatten wollte.
    Gideons Leben

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