Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Hause aus reich. Außerdem liebst du ihn, und er kann seine Augen nicht von dir lassen. Seine Hände auch nicht, das wette ich.«
»Bitte, Mutter.« Ich war nicht in der Stimmung, mir einen ihrer Vorträge darüber anzuhören, wie man sich einen reichen Mann angelte und schließlich heiratete.
»Eva Lauren«, sagte sie mahnend und sah mich durchdringend an. »Mir ist es ganz gleich, ob du mir zuhörst, weil ich deine Mutter bin und du mir gehorchen solltest, oder weil du ihn liebst und ihn nicht verlieren willst, aber du wirst mir zuhören.«
»Mir bleibt ja nichts anderes übrig«, murrte ich.
»Du bist jetzt ein Vermögenswert«, wiederholte sie. »Sorg dafür, dass du nicht durch deine Entscheidungen zu einer Belastung wirst.«
»Meinst du etwa Cary?« Vor lauter Wut wurde mein Ton scharf.
»Ich meine den Bluterguss an Gideons Kiefer! Sag nicht, du hättest nichts damit zu tun.«
Ich wurde rot.
Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ich wusste es. Zugegeben, er ist dein Liebhaber, und er zeigt dir eine verborgene Seite von sich, die nur wenige kennen, aber vergiss nie, dass er auch Gideon Cross ist. Du hast alles, was man braucht, um die perfekte Frau für einen Mann seines Kalibers zu sein, aber du bist immer noch ersetzbar, Eva. Im Gegensatz zu dem, was er sich aufgebaut hat. Solltest du je sein Imperium gefährden, wird er dich verlassen.«
Ich biss die Zähne zusammen. »Bist du fertig?«
Sie musterte mich mit durchdringendem Blick und fuhr mir mit den Fingerspitzen über die Stirn. Ich wusste, im Geiste unterzog sie mich einer kleinen Generalüberholung, um das zu optimieren, was die Natur mir mitgegeben hatte. »Du hältst mich für eine Goldgräberin ohne Herz, aber was mich antreibt, ist mütterliche Sorge, ob du’s glaubst oder nicht. Ich will nichts mehr, als dass du mit einem Mann zusammen bist, der das Geld und den Einfluss hat, dich zu schützen. Damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist. Und ich will, dass du mit dem Mann zusammen bist, den du liebst.«
»Den hab ich gefunden.«
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue. Ich bin froh, dass er jung und risikofreudig ist, denn dann hat er mehr Geduld und Verständnis für deine … Marotten. Und er weiß Bescheid«, flüsterte sie mit schimmerndem Blick. »Sei nur vorsichtig. Mehr will ich gar nicht sagen. Gib ihm keinerlei Grund, dich fallen zu lassen.«
»Dann würde er mich nicht lieben.«
Ihre Lippen verzogen sich spöttisch, dann gab sie mir einen Kuss auf die Stirn. »Komm schon. Du bist meine Tochter. So naiv kannst du nicht sein.«
»Eva!«
Als ich meinen Namen hörte, drehte ich mich um und sah zu meiner großen Erleichterung Trey auf mich zueilen. Er war mittelgroß, ziemlich muskulös und hatte widerspenstige blonde Haare, haselnussbraune Augen und einen leichten Knick in der Nase, der mir verriet, dass sie irgendwann einmal gebrochen war. Er trug ein T-Shirt und ausgeblichene, zerschlissene Jeans. Ich war einmal mehr verblüfft über die Tatsache, dass er so anders war als die eitlen Typen, die Cary sonst anschleppte. Dieses Mal beschränkte sich die Anziehung wohl nicht aufs Äußere.
»Ich habe es gerade erfahren«, sagte er, als er mich erreicht hatte. »Heute Morgen ist die Polizei bei mir auf der Arbeit erschienen und hat mich befragt. Ich fasse es nicht, dass es schon Freitagnacht passiert ist und ich erst heute davon erfahre.«
Ich konnte ihm seinen leicht vorwurfsvollen Ton nicht verdenken. »Ich habe es auch erst heute Nacht erfahren, weil ich verreist war.«
Nachdem ich Trey kurz meiner Mutter vorgestellt hatte, entschuldigte sie sich. Sie setzte sich zu Cary und überließ es mir, die spärlichen Informationen zu ergänzen, die Trey von der Polizei erhalten hatte.
Trey fuhr sich mit den Händen durchs Haar und zerzauste es noch mehr. »Das wäre nicht passiert, wenn ich ihn mitgenommen hätte, als ich ging.«
»Dafür kannst du doch dir nicht die Schuld geben!«
»Wem denn sonst, wenn er mit der Freundin eines anderen herumvögelt?« Er rieb sich den Nacken. »Offenbar reiche ich ihm nicht. Er hat den Sextrieb eines hormongesteuerten Teenagers, und ich bin die ganze verdammte Zeit auf der Arbeit oder in der Schule.«
Aah! So genau wollte ich es gar nicht wissen! Ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu lassen, denn mir war klar, dass Trey wahrscheinlich sonst niemanden hatte, mit dem er ganz offen über Cary reden konnte.
»Er ist bisexuell, Trey«, sagte ich sanft und
Weitere Kostenlose Bücher