Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
mit dem Ring in das große Schlafzimmer. Während ich mir die Zähne putzte und das Haar bürstete, studierte ich das Schmuckstück genauer.
Die Sehnsucht nach ihm war wie ein unaufhörliches, leises Vibrieren unter meiner Haut, eine ständige Erregung, wie sie eigentlich nicht hätte möglich sein dürfen nach der Vielzahl von Orgasmen, die ich im Laufe dieses Tages gehabt hatte. Es war das emotionale Bedürfnis, mit Gideon verbunden zu sein, ihm nahe zu sein und mich davon zu überzeugen, dass mit uns alles in Ordnung war.
Ich umfasste die kleine Schmuckschachtel und ging zu meiner Seite von Gideons Bett, um sie auf den Nachttisch zu legen. Nach einer erholsamen Nacht wäre sie morgen früh dann das Erste, was ich sähe.
Mit einem Seufzer drapierte ich meinen schönen, neuen Morgenmantel über das Fußende und kroch ins Bett. Nachdem ich mich eine ganze Weile hin und her gewälzt hatte, fiel ich schließlich in tiefen Schlaf.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Mein Puls raste, mein Atem ging schnell und flach. Orientierungslos lag ich einen Augenblick ganz still da, versuchte, mich zu sammeln und mich daran zu erinnern, wo ich war. Mein ganzer Körper spannte sich an, als es mir wieder einfiel, und ich spitzte die Ohren, um zu hören, ob Gideon wieder einen Albtraum hatte. Als ich jedoch bemerkte, dass er ganz ruhig neben mir lag und sein Atem tief und gleichmäßig ging, entfuhr mir ein Seufzer der Erleichterung.
Wann war er wohl ins Bett gekommen? Nachdem wir vorher tagelang getrennt gewesen waren, hatte ich mich besorgt gefragt, ob er vielleicht jetzt das Bedürfnis hatte, allein zu sein.
Dann traf es mich wie ein Schlag. Ich war erregt . Schmerzhaft erregt.
Meine Brüste waren prall und schwer, meine Brustwarzen klein und fest. Zwischen den Beinen fühlte ich ein Ziehen, und ich war ganz feucht. Wie ich da so in der vom Mond erhellten Dunkelheit lag, wurde mir klar, dass mein Körper mich durch seine Bedürfnisse geweckt hatte. Hatte ich einen erotischen Traum gehabt? Oder reichte es schon, dass Gideon einfach nur neben mir lag?
Ich stützte mich auf die Ellbogen und betrachtete ihn. Die Bettdecke bedeckte seine Taille, doch seine wohl geformte Brust und sein Bizeps waren unverhüllt. Sein rechter Arm lag über dem Kopf und umrahmte das volle dunkle Haar um sein Gesicht. Sein linker Arm ruhte zwischen uns auf der Decke, die Hand zur Faust geballt, sodass sich das Netz dicker Adern auf seinem Unterarm deutlich abzeichnete. Selbst im Ruhezustand wirkte er grimmig entschlossen und übermächtig.
Ich wurde mir der Spannung in meinem Inneren mehr und mehr bewusst, das Gefühl, dass ich unweigerlich durch die stumme Ausübung seines ungeheuren Willens angezogen wurde. Es war doch wohl kaum möglich, dass er meine Unterwerfung sogar noch im Schlaf fordern konnte. Aber dennoch fühlte es sich so an. Es war, als ob das unsichtbare Seil, das uns verband, mich zu ihm hinzog.
Das Pulsieren zwischen meinen Beinen wurde unerträglich, und ich drückte eine Hand auf meine Vulva, um mein Verlangen zu lindern. Doch der Druck machte es nur noch schlimmer.
Ich konnte einfach nicht still liegen bleiben. Ich schob die Decken zur Seite und schwang die Beine aus dem Bett. Vielleicht sollte ich es mit einem Glas warmer Milch versuchen, mit einem Schuss von dem Brandy, den Gideon mir am Abend angeboten hatte. Plötzlich hielt ich inne, gebannt vom Mondlicht, das sich im Leder des Schmuckkästchens auf dem Nachttisch widerspiegelte. Ich dachte an den Ring darin, und mein Verlangen wurde immer heftiger. In diesem Augenblick erfüllte mich der Gedanke, von Gideon mit einem Halsband gefesselt zu werden, mit heißer Begierde.
Du bist doch nur geil , schalt ich mich selbst.
Eines der Mädchen in der Therapiegruppe hatte einmal geschildert, dass ihr »Herr« ihren Körper jederzeit und auf jede Weise, die er sich wünschte, zu seinem Vergnügen nutzen konnte. An dieser Vorstellung fand ich eigentlich gar nichts erregend, bis ich Gideon an die Stelle des Mannes setzte. Ich liebte es, ihm einen Orgasmus zu bereiten. Ich liebte es, wenn er meinetwegen kam. Einfach nur so.
Ich strich mit den Fingern über den Deckel der kleinen Schachtel. Zitternd atmete ich aus, nahm sie in die Hand und öffnete sie. Einen Augenblick später ließ ich das kühle Band über meinen rechten Ringfinger gleiten.
»Gefällt er dir, Eva?«
Ein Schaudern durchfuhr mich, als ich Gideons Stimme vernahm, tiefer und rauer, als sie je geklungen hatte. Er war
Weitere Kostenlose Bücher