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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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bleiben mussten.
    »Ich habe ein Geschäftsessen.« Er ließ die Finger durch mein offenes Haar gleiten. »Willst du mitkommen? Ich sage Angus, dass er dich rechtzeitig ins Büro zurückbringen soll.«
    »Ja, gerne.« Ich dachte an seinen Terminplan voller Abendveranstaltungen, Meetings und Verabredungen, den er an mein Smartphone übermittelt hatte. »Und morgen Abend haben wir dieses Wohltätigkeits-Dinner im Waldorf-Astoria?«
    Sein Blick wurde sanft. Mit Anzug und Krawatte sah er jetzt düster, aber beherrscht aus. Natürlich war er alles andere als das. »Du gibst mich wirklich nicht auf, nicht wahr?«, fragte er leise.
    Ich hielt ihm den Ring vors Gesicht. »Du bist an mich gebunden, Cross. Gewöhn dich dran.«
    Auf der Fahrt ins Büro saß ich geborgen auf seinem Schoß, genau wie auf der Fahrt zum Mittagessen im Jean Georges . Ich sprach während der ganzen Mahlzeit, die Gideon für mich bestellte und die mir köstlich schmeckte, nicht mehr als ein Dutzend Worte.
    Still saß ich neben ihm, meine linke Hand ruhte unter dem Tischtuch auf seinem harten Schenkel, eine wortlose Bestätigung, dass ich mich an ihn gebunden hatte. An uns. Seine Hand ruhte auf meiner, warm und stark, während er mit seinem Gesprächspartner über eine neue Immobilie sprach, die auf St. Croix errichtet werden sollte. Wir hielten diese Verbindung während der gesamten Mahlzeit, denn wir aßen beide lieber nur mit einer Hand, als vom anderen getrennt zu sein.
    Mit jeder Stunde, die verging, ließ der Schrecken der vorherigen Nacht etwas mehr nach. Dieses Erlebnis würde eine weitere Narbe sein, die Gideon seiner Sammlung hinzufügen konnte, eine weitere bittere Erinnerung, die ihn immer verfolgen würde, eine Erinnerung, die ich mit ihm teilte und vor der ich mich mit ihm zusammen fürchten würde, aber sie würde uns nicht beherrschen. Das würden wir nicht zulassen.
    Angus wartete schon auf mich, um mich nach Hause zu fahren, als ich Feierabend machte. Gideon arbeitete länger und wollte vom Crossfire Building direkt zu Dr. Petersons Praxis fahren. Ich nutzte die Fahrt, um mich für das nächste Training mit Parker zu wappnen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, es ausfallen zu lassen, aber dann entschied ich mich dagegen, weil es einfach wichtig war, eine gewisse Routine aufrechtzuerhalten. Im Augenblick entzog sich so vieles in meinem Leben jeglicher Kontrolle. Einem bestimmten Stundenplan zu folgen war eines der wenigen Dinge, die überhaupt in meiner Macht standen.
    Nachdem ich anderthalb Stunden mit Parker trainiert hatte, war ich erleichtert, als Clancy mich nach Hause fuhr, und stolz auf mich, weil ich Sport getrieben hatte, obwohl ich darauf so gar keine Lust gehabt hatte.
    Als ich unsere Lobby betrat, sah ich Trey, der gerade mit der Rezeptionistin sprach.
    »Hey«, begrüßte ich ihn. »Kommst du gerade?«
    Er sah mich mit haselnussbraunen, warmherzigen Augen und offenem Lächeln an. Trey besaß eine Art Sanftmut, eine aufrichtige Naivität, die ihn von all den Typen unterschied, mit denen Cary sonst zusammen gewesen war. Oder vielleicht sollte ich einfach sagen, dass Trey »normal« war, was man nur von wenigen Menschen in Carys und meinem Leben behaupten konnte.
    »Cary ist nicht da«, sagte er. »Der Empfang hat gerade bei euch angerufen.«
    »Dann komm doch einfach mit hoch und warte dort auf ihn. Ich gehe jetzt auch nicht mehr raus.« Ich winkte dem Mädchen an der Rezeption und steuerte die Fahrstühle an.
    Trey kam mit mir mit. »Wenn du wirklich nichts dagegen hast. Ich habe ihm etwas mitgebracht.«
    »Ich habe wirklich nichts dagegen«, versicherte ich ihm und erwiderte sein herzliches Lächeln.
    Er betrachtete meine Yoga-Hose und mein Tanktop. »Kommst du gerade vom Training?«
    »Ja. Obwohl heute einer dieser Tage ist, an denen ich alles andere lieber getan hätte, als Sport zu treiben.«
    Er lachte, als wir den Aufzug betraten. »Das Gefühl kenne ich.«
    Dann schwiegen wir. Es war ein bedrücktes Schweigen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich ihn.
    »Na ja …« Trey nestelte an dem Riemen seines Rucksacks herum. »Cary schien in letzter Zeit etwas abgelenkt zu sein.«
    »Ach ja?« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Inwiefern?«
    »Ich weiß nicht so recht. Schwer zu erklären. Ich habe nur einfach das Gefühl, dass irgendetwas mit ihm los ist und dass ich nicht mitbekommen habe, was.«
    Ich dachte an die Blondine und zuckte innerlich zusammen. »Vielleicht stresst ihn ja der Grey-Isles-Job, und er will dich damit

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