Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
auch.«
Er stemmte die Hände in die Hüften. Dann verschränkte auch er die Arme vor der Brust. »Mein Gott, Eva!«
Ich beobachtete, wie er sich vor Verlegenheit wand, und schöpfte ein kleines bisschen Hoffnung. »Wenn das alles ist, kann ich ja gehen.«
»Verdammt!«
»Wenn du jedes Mal, wenn wir Sex hatten, so ausflippst, dann wird das mit uns leider nichts werden.«
Er rang nach Worten. »Ich bin nun mal nicht daran gewöhnt, die Kontrolle aufzugeben. Ich habe sonst immer alles unter Kontrolle. Und in der Limousine hast du mich vollkommen um den Verstand gebracht. Ich war einfach total überfordert.«
»Ach ja?«
»Eva.« Er machte noch einen Schritt auf mich zu. »Ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt. Ich wusste bisher gar nicht, dass ich zu derlei Gefühlen fähig bin. Aber nun, da ich diese Erfahrung gemacht habe … Ich will es wieder erleben. Ich will dich .«
»Es ist nur Sex, Gideon. Wahnsinnig guter Sex, aber der kann einen auch ganz schön fertigmachen, wenn die Beteiligten nicht gut füreinander sind.«
»Schwachsinn! Ich gebe es ja zu, dass ich Mist gebaut habe. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Und ich wäre echt verdammt sauer, wenn du mich deshalb jetzt abservierst. Du hast mir deine Regeln erklärt, und ich bin darauf eingegangen. Aber du bewegst dich nicht einen Zentimeter. Wir müssen beide Kompromisse eingehen.« Frustriert stöhnte er auf. »Komm mir doch wenigstens ein bisschen entgegen.«
Ich sah ihn an und versuchte herauszufinden, worauf er hinauswollte. »Was willst du, Gideon?«
Nun zog er mich an sich und berührte meine Wange. »Ich möchte mich immer so fühlen, wie ich mich mit dir zusammen fühle. Sag mir einfach, was ich tun muss. Und gib mir ein bisschen Zeit, mich daran zu gewöhnen. Das ist alles ganz neu für mich. Aber ich bin durchaus lernbereit.«
Ich legte ihm eine Hand auf die Brust und fühlte, wie sein Herz raste. Er war von Angst und Leidenschaft erfüllt, und das machte mich nervös. Wie sollte ich darauf antworten? Sollte ich auf mein Bauchgefühl hören oder auf meinen Verstand?
» Was ist ganz neu für dich?«
»Das zu tun, was nötig ist, damit ich möglichst viel Zeit mit dir verbringen kann. Im Bett und außerhalb.«
Ein unbeschreibliches, geradezu lächerliches Glücksgefühl durchströmte mich. »Weißt du eigentlich, wie viel Mühe und Zeit wir aufbringen müssten, damit eine Beziehung zwischen uns funktioniert, Gideon? Ich habe so schon genug mit meinen persönlichen Problemen zu tun. Ich habe einen neuen Job, eine verrückte Mutter …« Er wollte etwas sagen, aber ich legte ihm die Hand auf den Mund. »Aber du bist es mir wert, und ich will dich wirklich. Also habe ich keine Wahl, oder?«
»Eva, verdammt noch mal!« Plötzlich hob er mich hoch und schob mir einen Arm unter den Hintern, sodass ich gezwungen war, die Beine um seine Taille zu schlingen. Er küsste mich ungestüm auf den Mund, dann rieb er seine Nase an meiner. »Wir kriegen das hin.«
»Als ob das so einfach wäre …« Ich wusste, dass ich ein schwieriger Mensch war. Und Gideon war offenbar nicht anders.
»Einfache Dinge langweilen mich.« Er trug mich zur Bar und setzte mich auf einen Hocker. Dann nahm er die Metallhaube von meinem Teller und enthüllte einen überdimensionalen Cheeseburger mit Pommes frites, die dank einer erhitzten Granitplatte unter dem Porzellan immer noch warm waren.
»Mmh, lecker!«, murmelte ich. Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich war. Allmählich kehrte also auch mein Appetit zurück.
Gideon faltete eine Serviette auseinander und breitete sie auf meinem Schoß aus, wobei er zärtlich mein Knie drückte. Dann setzte er sich neben mich.
»Also, wie machen wir das jetzt?«
»Am besten nimmst du den Burger in die Hand und beißt ab.«
Er sah mich schief an, und ich musste lächeln. Es fühlte sich gut an zu lächeln – und bei ihm zu sein. So war es am Anfang immer … aber nur für kurze Zeit. Ich biss in meinen Burger und seufzte. Es war nur ein ganz gewöhnlicher Cheeseburger, aber er schmeckte himmlisch.
»Gut, nicht wahr?«, sagte Gideon.
»Sehr gut. Einen Kerl, der weiß, wo man solche Burger bestellt, hätte ich am liebsten für mich allein.« Ich nahm die Serviette und wischte mir Mund und Hände ab. »Was hältst du von Monogamie?«
Langsam legte er seinen Burger auf den Teller. Sein Schweigen war schon fast unheimlich. Ich hatte keine Ahnung, was gerade in ihm vorging. »Ich dachte eigentlich, das wäre klar«, erwiderte
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