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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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und streichelte meinen Arm.
    »Gib mir noch eine Minute, bis mein Gehirn wieder funktioniert, dann komme ich nach.«
    »Okay.« Gideon ging ins Bad, und ich genoss die ungehinderte Sicht auf seinen muskulösen Rücken und den knackigen Hintern. Bewundernd seufzte ich. Welch ein Prachtexemplar männlicher Vollkommenheit …
    In der Dusche fing das Wasser an zu rauschen. Irgendwie gelang es mir, mich aufzusetzen und meine Beine über den Bettrand zu schwingen, wobei ich von einem wohligen Zittern erfasst wurde. Doch da fiel mein Blick auf die geöffnete Schublade des Nachttischchens, und als ich die Kondome entdeckte, drehte sich mir der Magen um. Das Hotel war einfach zu exklusiv für die Kategorie, die den Gästen nicht nur die übliche Bibel, sondern auch Kondome bot.
    Mit bebenden Fingern zog ich die Schublade weiter auf und fand neben Kondomen in beachtlichen Mengen auch Gleitmittel und ein Gel, das Samen abtötete. Mein Herz begann zu rasen. Beklommen erinnerte ich mich, wie wir von wilder Lust getrieben ins Hotel gestürmt waren. Gideon hatte sich nicht nach einem verfügbaren Zimmer erkundigt. Mochte er auch einen Generalschlüssel besitzen – er hätte fragen müssen, welche Räume nicht besetzt waren. Es sei denn … er hatte schon vorher gewusst, dass dieses spezielle Zimmer frei sein würde.
    Offensichtlich war das hier seine Fick-Suite – ausgestattet mit allem, was er brauchte, um sich mit den diversen Frauen zu amüsieren, die diesem besonderen Zweck in seinem Leben dienten.
    Während ich aufstand und zum Schrank ging, hörte ich, wie die Glastür der Dusche geöffnet und wieder geschlossen wurde. Ich griff nach den beiden Knäufen des Nussbaumschranks und zog die Lamellentüren auseinander. An der Metallstange hing Männerkleidung – Hemden, Jacketts und passende Hosen, Khaki hosen und Jeans. Plötzlich fröstelte ich, und eine tiefe Verzweiflung verdrängte mein postorgasmisches High.
    In den Schubfächern auf der rechten Seite des Schrankes lagen ordentlich gefaltete T-Shirts, Boxershorts und Socken. Das obere Fach an der linken Seite enthielt Sextoys, noch verpackt. Die Schubladen darunter öffnete ich nicht, ich hatte genug gesehen.
    Ich zog meine Yogahose an und stahl eines von Gideons Hemden. Während ich hineinschlüpfte, erinnerte ich mich daran, was ich in der Therapie gelernt hatte. Sprich darüber. Erkläre deinem Partner, was deine negativen Gefühle ausgelöst hat. Setz dich damit auseinander und arbeite das Problem auf.
    Vielleicht hätte ich das alles geschafft, wäre ich von meinen tiefen Gefühlen für Gideon nicht so sehr erschüttert worden. Hätten wir nicht diesen überwältigenden, wahnsinnigen Sex erlebt, hätte ich mich vielleicht nicht so schutzlos und verwundbar gefühlt. Ich würde es niemals wissen.
    Jedenfalls fühlte ich mich irgendwie schmutzig, ein bisschen ausgenutzt – und zutiefst verletzt. Diese Erkenntnis traf mich mitten ins Herz, und wie ein beleidigtes Kind wollte ich ihn genauso verletzen. Ich warf das ganze Zeug – die Kondome, die Gleitcreme, das Sexspielzeug – aufs Bett. Und dann hörte ich ihn gut gelaunt aus dem Bad nach mir rufen. Doch statt zu antworten, packte ich meine Sachen und rannte aus dem Zimmer.

10
    Mit gesenktem Blick schlich ich beschämt an der Rezeption vorbei und verließ das Hotel durch einen Seitenausgang. Ich wurde knallrot, als ich an den Manager dachte, der Gideon begrüßt hatte. Was der Mann von mir hielt, konnte ich mir denken. Natürlich wusste er, wofür die Suite reserviert war, und sah in mir – ein unerträglicher Gedanke – die Nächste in der langen Reihe von Mr. Cross’ Bettgefährtinnen.
    Wäre es so schwierig gewesen, an der Rezeption nach einem anderen Zimmer zu fragen, das uns ganz allein gehört hätte?
    Ziellos wanderte ich umher. Inzwischen war es dunkel geworden, und die Stadt erwachte zu neuem Leben, war auf einmal von einer ganz anderen Energie erfüllt als tagsüber zur Geschäftszeit.
    Mit jedem Schritt verebbte das Adrenalin ein wenig mehr. Schadenfroh malte ich mir aus, wie Gideon aus dem Bad kam und statt meiner Wenigkeit seine Sex-Utensilien auf dem Bett vorfinden würde. Ich beruhige mich allmählich – und begann ernsthaft über die letzten Ereignisse nachzudenken.
    War es Zufall, dass Gideon mich in ein Fitnessstudio in unmittelbarer Nähe seiner Fick-Suite eingeladen hatte?
    Ich erinnerte mich an unser Gespräch beim Mittagessen in seinem Büro – wie er darum gekämpft hatte, mich nicht zu

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