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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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willst du eigentlich veräppeln?«, verhöhnte Howard sie schon wieder.
    »Einen Moment.«
    Daisy warf Linc einen vielsagenden Blick zu, woraufhin ihr »Bruder« Howard fixierte. Oh, gut.
    »Es gibt keinen Grund, sie zu beleidigen«, wies Linc ihn zurecht. »Wenn Sie ihr Geld schulden, bezahlen Sie sie. Und vor allem: Behandeln Sie sie gefälligst wie eine Lady.«
    Bei diesen Worten wurde es Daisy warm ums Herz. Sie war noch nie in den Genuss gekommen, einen Bruder zu haben, und es war großartig.
    Seine nächsten höhnischen Worte richtete Howard an Linc. »Hey, sie kennt die Regeln.«
    »Wenn Sie ihr Geld schulden…«, begann Linc mit eiskalter Stimme von Neuem.
    »Ich weiß nicht, wer du wirklich bist, Kumpel«, unterbrach ihn Howard, »aber…«
    Kumpel? Daisy sah, wie sich Lincs Gesicht verdunkelte. Danke, Howard, dass du ein konsequenter Vollidiot bist, dachte sie. Ein Gleichberechtigungsvollidiot. Ein Ganzjahrestrottel.
    »Gib ihr das Geld, Howard«, wiederholte Linc.
    Heimlich warf Daisy noch einen Blick auf Linc. Er sah zornig aus. Sehr zornig. Und das alles nur ihretwegen! Gut, sehr gut.
    »Was?« Howard trat einen Schritt zurück.
    »Ich sagte, gib ihr das Geld.« Die Hände auf den Tresen gestützt ragte Linc drohend über ihm auf. »Tu so, als wäre es Monatsende, und gib ihr, was du ihr schuldest.«
    Daisy beobachtete Howard und wartete darauf, dass der Linc erneut auslachte. Aber er tat es nicht. Stattdessen musterte er ihn mit gesundem Respekt. Und Linc sah kaum wie ein Uniprofessor aus - nicht mit diesem Kinn. Viel eher wirkte er wie ein äußerst ungeduldiger Schlägertyp. Sie hörte die Kasse klingeln, und Howard schob ihr eine Handvoll Scheine entgegen.
    Sie zählte nach. »Das sind nur siebzig. Du schuldest mir hundertzwanzig, Howard.«
    »Du verschwendest unsere Zeit, Howard«, sagte Linc.
    Howard drückte ihr mehr Scheine in die Hand.
    Daisy zählte erneut. »Das ist zu viel«, stellte sie fest und legte einige Dollarnoten zurück auf den Tisch. »Jetzt sind wir quitt.«
    »Prima«, antwortete Howard, ohne Linc aus den Augen zu lassen.
    »Das finde ich auch«, erwiderte Daisy.
     
    Wieder im Auto, sah sie Linc stolz an. »Mein Bruder aus Jersey.«
    Linc schloss die Augen und überlegte, ob es in seiner Familie Fälle von Geisteskrankheit gab. Erst »Ja, ich bin verlobt« und jetzt »Ja, ich bin ihr Bruder aus New Jersey«? Wenigstens hatte er streng genommen dieses Mal nichts gesagt. Das Ganze war also nicht seine Schuld. Wütend drehte er sich zu Daisy und starrte sie an. »Tu das nie wieder.«
    Daisy hopste auf dem Sitz herum, während sie die aufgefächerten Banknoten in ihrer Hand bestaunte. »Das war grandios.«
    Erst fädelte er sich in den Verkehr ein, dann sah er zu ihr hinüber, wie sie vor Glück strahlte. Er war hin- und hergerissen, sich entweder auf sie zu stürzen oder sie zu erwürgen, was seinen Missmut nur noch steigerte. »Nie wieder.«
    »Du warst großartig«, lobte sie ihn.
    Er kniff die Augen zusammen. »Das meine ich ernst. Nie, nie wieder.«
    »Na gut.« Das Geld fest umklammert, lächelte sie ihn zufrieden an. »Nie, nie wieder. Mein Bruder aus Jersey ist jetzt tot.«
    Linc wechselte auf die Überholspur und nahm Tempo auf. Was, zum Teufel, hatte sie gedacht, was sie da in dem Laden tat? Und was, zur Hölle, hatte er gedacht?
    Linc schüttelte den Kopf. Die Frau war eine Plage. Aber trotzdem hatte sie es nicht verdient, dass der Trottel derart mit ihr umsprang. Was auch immer Daisy Flattery anstellte, er war sicher, dass sie nichts forderte, was ihr nicht zustand. Und Howard war auf ihr herumgetrampelt, nur weil er wusste, dass er es konnte. Linc hasste solche Fieslinge. Als Kind war er solchen Typen oft genug über den Weg gelaufen. Die dachten, nur weil jemand arm war, durften sie ihn herumschubsen. Aber das war falsch, und es hatte sich fantastisch angefühlt, Howard das zu stecken. Sein überhebliches Grinsen verschwinden zu lassen wie dreckigen Schnee im Regen war nicht der intelligente, erwachsene, verantwortungsvolle Weg gewesen. Aber befriedigend. Und es hatte Spaß gemacht…
    Nein, das hatte es nicht. Er hielt an einer roten Ampel und sah Daisy erneut warnend an. »Mach das nie wieder.«
    Entnervt verdrehte sie die Augen. »Na gut. «
    Linc räusperte sich und trat aufs Gas, als die Ampel auf Grün umsprang.
    »Weißt du«, begann Daisy einige Minuten später, als er auf die Einfahrt ihres Hauses einbog, »ich glaube, du weißt mich nicht zu

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