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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vitali Sertakov
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Zentrum vertrieben, die meisten Hunde lebten heute in den Neubauten und versuchten, sich von der Newa fernzuhalten. Obwohl Kowal wusste, dass er keinen Grund zur Panik hatte, erschauderte er. Die in die Ostsee geleitete Chemie hatte aus diesen Tieren wandelnde Exemplare eines Kuriositätenkabinetts gemacht. Obendrein meinte er, dass auf seinen Ruf nicht nur Hunde reagiert hatten, zumindest nicht nur Hunde im eigentlichen Sinne …
    Auch er selbst riss sich ein ordentliches Bruststück aus einem Tier und briet es über einem Feuer in dem Kabäuschen der Posten. Wenn er sich jetzt nicht stärkte, bräuchte er gar nicht erst weiterzumachen. Dafür hatte er in der Kanalisation zu viel Kraft verloren. Aber immerhin hätte Berder wohl gesagt, dass er sich nicht schlecht geschlagen habe. Nicht schlecht – das mochte stimmen. Nur stand ihm das Schwerste noch bevor …
    Der Posten, der im zweiten Stock des Michailowski-Palasts gegen die Müdigkeit ankämpfte, hatte mit einem Mal den Eindruck, der Platz mit dem Denkmal eines einstigen Zaren würde leicht beben. Er schüttelte den Kopf und wollte schon seinen Kollegen rufen, aber als er erneut nach unten sah, fiel ihm nichts mehr auf.
    Auf der Seite des Palasts, die zur Moika ging, bemerkte dagegen ein anderer Soldat, dass der Fluss sich irgendwie seltsam verhielt.
    Eben noch hatte er unbewegt dagelegen – und nun kräuselten plötzlich Wellen seine Oberfläche, fast als wäre ein Schwarm Fische stromaufwärts gezogen. Alarm löste er deshalb jedoch nicht aus, schließlich drohte keine Gefahr. Stattdessen sah er sich um, ob der Sergeant ihn beobachtete, und zündete sich rasch eine selbst gedrehte Zigarette aus Rauschtabak an. Für ein Kilo dieser Kräuter hatte er einem Asiaten auf dem Markt ein volles Magazin gegeben, aber die Sache war es wert. Wegen der Drogen könnte er natürlich aus der Armee fliegen – aber ganz ohne Risiko machte das Leben einfach keinen Spaß. Außerdem gefiel das den Weibern …
    Den Paradeflügel bewachten zwei dieser Maskenmänner aus der Geheimpolizei, ein Hauptmann und sein Untergebener. Die schliefen nie während der Schicht und rauchten nicht, stattdessen kauten sie ein Kraut, das sie nachts wach hielt. Die Gesichter der beiden Polizisten wurden von Strickmützen mit Löchern für Mund und Augen verborgen. Der Hauptmann hatte die letzten sieben Minuten immer öfter auf die große Standuhr in dem Glaskasten für die Posten geschaut. In dem wärmte sich schon seit einiger Zeit die Ablösung der mobilen Patrouille am Ofen auf, ebenfalls Maskenmänner. Die Autos ließen sich aber immer noch nicht blicken. Dabei hätten die Jeeps bereits vor einer Viertelstunde von ihrer Fahrt zurückkommen müssen. Doch sosehr der Polizist auch lauschte, das vertraute Knattern der Motoren drang nicht an sein Ohr. Und auf sein Gehör bildete sich der Mann was ein. Aber jetzt: nichts, nur das Plätschern des Wassers und das Klappern der Ruder in den hinter der Brücke schlafenden Booten. Gut, manchmal blieben die Jeeps ja unterwegs liegen – aber doch nicht beide gleichzeitig. Vor drei Stunden hatten sie das letzte Mal Masut in die Fässer gegossen, die um den Platz herum standen. Seitdem waren sie nicht mehr aufgetaucht. Dem Polizisten wollte das überhaupt nicht gefallen. Er beschloss, noch fünf Minuten zu warten und dann alle verfügbaren Posten zu mobilisieren.
    »Da kommt jemand!«, teilte ihm sein jüngerer Kollege besorgt mit und stemmte das Zweibein des MG s in den Sacksand.
    »Du spinnst wohl? Wer sollte hier schon um drei Uhr nachts auftauchen?«, fragte der Hauptmann und starrte verständnislos auf den menschenleeren Platz.
    »Und was ist das da drüben?!«
    »Wo?!«, fragte der Polizist und kletterte über eine Leiter auf die Spitze eines Wachturms. Er konnte nur den dunklen Klotz einer Kirche und die Reiterskulptur eines Herrschers aus der Vergangenheit ausmachen. Die Flammen in den Fässern waren fast erloschen.
    »He, Hauptmann! Was ist los?« Die drei Maskenmänner aus dem Postenhäuschen hatten ihre Tassen abgestellt und waren herausgetreten. »Kommen die Wagen endlich zurück?«
    »Ich kann verdammt noch mal nichts sehen!«, erwiderte der Hauptmann, um sich dann an seinen Untergebenen zu wenden. »Jaschka, schlag Alarm, hier stimmt was nicht!«
    »Himmel, hilf!«, murmelte der junge Polizist, ohne sich vom Fleck zu rühren. Statt Alarm auszulösen, schien er mit dem Kolben verwachsen. »Der sieht mich an! Der da ganz rechts!«
    Der Hauptmann

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