CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
werden.«
»Und das bedeutet«, stellte Delko fest, »dass uns der GPS-Störsender nicht viel nützen würde.«
Horatio hatte sich von der Küstenwache so ein Gerät besorgen lassen, um eventuell Funkfrequenzen, die zur Zündung einer Bombe genutzt werden könnten, zu blockieren.
»Er wäre sowieso zwecklos gewesen«, gab Horatio zu. »Denn damit hätten wir auch die Handyfrequenzen gestört, und die Kommunikation mit dem Doktor steht im Augenblick an erster Stelle. Er muss das Gefühl haben, dass er die Sache im Griff hat. Wenn wir per Megaphon mit ihm verhandeln, erinnert das zu sehr an eine Belagerung – dann dreht er am Ende noch vollends durch.«
»Und wenn er nur deshalb mit Ihnen redet, um uns davon abzuhalten, die Frequenzen zu blockieren?«, fragte Wolfe. »Vielleicht haben sie die Bombe sogar mit einem Handy verbunden.«
»Das glaube ich nicht. Sinhurma ist paranoid, und Jason ist clever – sie werden wissen, dass wir Frequenzen blockieren können, und es genau deshalb nicht tun. Nein, ich denke, wir haben es mit einem normalen Zündmechanismus zu tun.«
»Was bedeutet, dass wir die Chance haben, die Kabel zu finden und durchzuschneiden«, sagte Delko.
Wolfe schüttelte den Kopf. »So nah wird uns Sinhurma nicht ranlassen. Wenn schon die Bombe mit einer Kamera überwacht wird, wird vermutlich auch der Zwischenraum zwischen den Häusern kontrolliert.«
»Das stimmt«, räumte Horatio ein, »aber zu wissen, dass es eine Leitung gibt, die man durchschneiden kann, ist ein erster Schritt.«
»Und was ist der zweite?«, fragte Delko. Wolfe runzelte die Stirn. Die Frage kam ihm ein wenig frech vor, so als wolle Delko andeuten, Horatio wisse nicht, was der nächste Schritt sei.
Aber eigentlich war es genau umgekehrt – Delko war absolut sicher, dass Horatio einen Plan hatte, und ihm kam gar nicht in den Sinn, dass seine Frage nicht als Bitte um Informationen verstanden werden könnte.
»Unser zweiter Schritt, meine Herren«, sagte Horatio, »besteht darin, dass wir eine bessere Verbindung herstellen.«
»Alles klar, Doktor, ich habe die Formulare, die Sie brauchen, heruntergeladen und ausgedruckt«, sagte Horatio. »Ich werde einen Officer zu Kim schicken, damit er sie unterschreiben kann. Ich nehme an, er wird ebenfalls von einer Kamera überwacht?«
»Diese Annahme ist richtig.«
»Dann können Sie beobachten, dass der Officer keine Dummheiten macht. Er wird sich Kim nicht nähern, sondern nur die Formulare hinlegen.«
»Und dann?«
»Wenn Sie Ihr Versteck nicht verlassen wollen, dann habe ich dafür Verständnis. Ich weiß, dass Sie nicht allein sind – Sie könnten eine Ihrer Anhängerinnen losschicken. Sie lässt Kim die Dokumente unterschreiben und bringt sie Ihnen. Dann unterschreiben Sie, und sie bringt mir die Papiere hierher.«
Horatio drückte sich selbst die Daumen. Er wollte, dass Sinhurma Jason losschickte – aber darum konnte er ihn nicht direkt bitten, denn dann hätte der Doktor geahnt, dass er etwas im Schilde führte. Deshalb hatte er auch von einer Frau gesprochen. Er hoffte, den Doktor in Sicherheit zu wiegen und damit die Chancen zu erhöhen, dass er doch Jason schickte. Ferra war als Bote eher unwahrscheinlich – er war zu labil, zu nervös –, aber Cheveau und Humboldt waren mögliche Kandidaten. Cheveau schien standfest zu sein, und Humboldt war der geborene Mitläufer.
»Und woher weiß ich, dass Sie nichts Dummes anstellen? Können Sie mir garantieren, dass Sie meinen Boten in Ruhe lassen?«
Der Doktor klang ganz ruhig, aber Horatio spürte seine Nervosität. Solange Sinhurma im Besitz des Zünders war, hatte er alle Trümpfe in der Hand. Er konnte das Haus in die Luft jagen und hätte trotzdem die gleiche vorteilhafte Position wie vorher. Obwohl er nichts zu befürchten hatte, schien Sinhurma beunruhigt.
Werden wir oben auf dem Hochseil ein bisschen nervös, Doktor?, fragte sich Horatio. Es wird Zeit, dass ich Ihnen zeige, wie weit Sie tatsächlich vom Boden entfernt sind.
»Es wird nichts garantiert«, sagte Horatio. »Aber wenn ich Sie – oder Ihre Leute – hätte umbringen wollen, hätte ich Ihnen einfach eine Tränengasbombe ins Fenster geworfen und abgewartet. Ehrlich gesagt hätte ich größte Lust dazu.«
Schweigen. Dann: »Und dennoch tun Sie es nicht. Warum?«
»Ich weiß es nicht, Doktor. Sie würden es natürlich gern damit erklären, dass wir irgendeine mystische Verbindung haben, aber je länger ich darüber nachdenke, desto
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