CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
geschäftliche Vereinbarung nachdenken, die Sie vorgeschlagen haben. Aber wenn ich Sie wäre, Horatio, würde ich mich beeilen – meine Zeit hier ist fast abgelaufen.«
Damit beendete Sinhurma das Gespräch.
Horatio holte tief Luft und ließ sie langsam wieder aus seiner Lunge entweichen.
Delko und Wolfe standen an dem großen Tisch, der im Zelt aufgestellt worden war. Die darauf ausgebreiteten Körperteile – Arme, Hände und Finger – boten einen grausigen Anblick. In den Plastiktüten unter dem Tisch gab es noch mehr davon, aber zunächst konzentrierten sie sich auf Teile, die sie eindeutig zuordnen konnten.
Sie hatten beide ein tragbares, kabelloses IBIS-Gerät in der Hand, das aussah wie ein übergroßes Handy mit einem kurzen Griff. Damit scannten sie Fingerabdrücke ein und speicherten sie in einen Laptop, der an das zentrale AFIS-System gekoppelt war. Außerdem notierten sie, welche Hände von Männern und welche von Frauen stammten, die Farbe der Haut und, falls vorhanden, welche Tattoos oder Narben es gab.
Horatio kam ins Zelt, als sie fast fertig waren. »Okay, was könnt ihr mir sagen?«
»Wir haben Teile von allen dreizehn Leichen gefunden – in einem Fall jedoch nur einen Finger«, berichtete Delko. »Das Opfer muss sich direkt am Explosionsort befunden haben. Sechs Leichen haben wir als weiblich identifiziert, vier als männlich, und bei dreien wissen wir es nicht. Mithilfe von AFIS konnten wir insgesamt acht Leichen identifizieren.« Er gab Horatio einen Ausdruck.
Horatio überflog das Papier und nickte. »Dann bleiben also fünf Leichen und die vier Sektenmitglieder in den Häusern, die wir noch nicht identifiziert haben.«
»Wir können die Sache ein bisschen eingrenzen«, erklärte Wolfe. »Wie auf dem Foto aus der Klinik zu sehen ist, sind drei Sektenmitglieder Afroamerikaner und zwei Asiaten. In Anbetracht unserer bisherigen Ergebnisse ergibt sich daraus, dass einer der getöteten Unbekannten eine Asiatin war und einer ein Schwarzer.«
»Bleiben sieben Unbekannte«, überlegte Horatio. »Vier drinnen, drei draußen. Und wisst ihr was? Ich glaube, ich weiß auch, wer sich in den Häusern befindet.«
Er gab Delko den Ausdruck zurück. »Sag mir, wen du nicht auf dieser Liste siehst.«
Delko studierte das Papier. »Keinen von unseren ursprünglichen Verdächtigen«, erwiderte er. »Weder Shanique Cooperville noch Darcy Cheveau. Und Albert Humboldt und Julio Ferra auch nicht.«
»Anscheinend haben sie Sinhurmas Gunst wiedererlangt«, sagte Horatio. »Oder er will verhindern, dass sie nach seinem Ableben etwas ausplaudern.«
Auf einem anderen Tisch lagen verschiedene Trümmerteile, die sorgfältig auf einem weißen Tuch ausgebreitet waren. Daneben stand ein Gerät von der Größe eines Ghettoblasters. Es hatte einen kleinen Bildschirm, auf dem ein rotes Diagramm und eine Tabelle mit Zahlen zu sehen waren. Bei dem Gerät handelte es sich um einen Hochgeschwindigkeitsgaschromatographen. Er konnte Spuren von Sprengstoffen und Rauschgift bis hin zu einem trillionstel Gramm isolieren und identifizieren.
»Der ETD hat Trinitrotoluol und Ammoniumnitrat gefunden«, sagte Delko.
»Amatol?« Horatio runzelte die Stirn. Amatol war ein Sprengstoff, den das Militär benutzte. »Dafür war der Rauch ziemlich weiß – das muss fast eine Fünfzig-fünfzig-Mischung gewesen sein.«
Wolfe nickte. »Achtundvierzig-zweiundfünfzig.«
»Jason, Jason.« Horatio schüttelte den Kopf. »Jeder andere wäre mit halb und halb zufrieden gewesen, aber du musstest natürlich etwas Neues ausprobieren, nicht wahr?«
»Das sind alle Bauteile, die wir finden und identifizieren konnten«, sagte Wolfe. Nicht alle Bestandteile einer Bombe wurden bei einer Explosion vernichtet, und Kriminalistikexperten wussten, dass bis zu fünfundneunzig Prozent eines Sprengkörpers unter Umständen erhalten blieben. Geschulte Ermittler erkannten die Teile anhand ihrer charakteristischen Ruß- und Bruchmuster.
Horatio musterte alles, was auf dem Tisch lag. »Kein Zeitschalter, das überrascht mich nicht … Aha!« Er nahm ein kurzes Stück Draht in die Hand. »Das kommt mir bekannt vor.«
»Sieht genauso aus wie das Drahtstück, das wir an der Rakete gefunden haben«, sagte Wolfe. »Kupfer mit Kevlarummantelung.«
Horatio überlegte: »Wenn Modellraketen auch dann verkabelt sind, wenn sie nicht per Fernsteuerung gestartet werden, dann nehme ich an, dass dies auch für andere Sprengkörper gilt, die nicht per Funk gezündet
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