CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
wasserdichten Behältern, die von unten an die Böden der Häuser geschraubt waren, hatte Horatio mit Jasons Hilfe durchtrennt. Das Kontrollpult stand jedoch noch auf dem Tisch neben Sinhurmas Leiche. Das Gerät besaß drei Schalter: einen zum Abschuss der Rakete und zwei für die Zündung der Sprengsätze unter den Häusern.
Wolfe nahm den Apparat in die Hand und untersuchte ihn. Auf der Rückseite befand sich eine Klappe, die er sofort aufriss. Dahinter verbarg sich eine Zwölf-Volt-Batterie.
»Sieh dir das an. Wenn sich jemand die Zeit genommen hätte, eine einfache Überbrückung zu legen, hätte Sinhurma sich beim Betätigen des Schalters auch selbst in die Luft jagen können.«
»Ja, aber Sinhurma war so davon überzeugt, Gott auf seiner Seite zu haben, dass er sich ganz auf das Gewitter verlassen hat.«
»Aber nicht Sinhurma hat das hier zusammengebaut«, sagte Wolfe, »sondern Jason. Und er wusste auch, dass die Rakete mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit gar keinen Blitz auslösen würde.«
»Und?«
»Also war nicht Sinhurma derjenige, der sich auf Gott verlassen hat«, sagte Wolfe, »sondern Jason.«
»Der Typ denkt wie einer vom C.S.I.«, entgegnete Delko. »Vertrauen ist gut … aber Absichern ist besser.«
Calleigh und Horatio saßen dem Gefangenen mit dem orangefarbenen Overall gegenüber. Seit seiner Festnahme in den Everglades saß er im Bezirksgefängnis. Aufgrund der Tatsache, dass er nur knapp dem Tod entgangen war, schien sich seine Einstellung seit dem letzten Gespräch geändert zu haben. Seine Selbstsicherheit war verschwunden, und er wirkte reichlich nervös und zappelig.
Das mag natürlich auch daran liegen, dass ihm seine tägliche Spritze fehlt, dachte Horatio.
»Darcy Cheveau«, sagte er. »Sie haben Glück, dass Sie noch am Leben sind.«
»Ja, allerdings, wem sagen Sie das«, antwortete Cheveau. »Ich wusste ja nicht, dass der Typ so verrückt war, Mann, ich hatte ja keine Ahnung! Damals kam mir das alles ziemlich vernünftig vor, wissen Sie?«
»Kann schon sein«, erwiderte Horatio. »Aber ich würde Ihnen raten, das beim Mordprozess nicht zu Ihrer Verteidigung vorzutragen.«
»Was? Hey , ich war derjenige, der um ein Haar getötet wurde.«
»Vielleicht kommt ja noch was. Warten Sie ab«, entgegnete Horatio mit eisigem Unterton. »Sie haben es vielleicht nicht mehr mit einem religiösen Fanatiker zu tun, dafür aber mit dem Staat Florida und der Todesspritze.«
»Nein, auf keinen Fall! Wenn hier einer einen Mord begangen hat, dann der Doc.«
»Das ist nicht wahr«, erwiderte Horatio, »und das wissen wir beide. Sinhurma hätte sich mit so etwas nie die Hände schmutzig gemacht. Solche Dinge ließ er von loyalen Gefolgsleuten ausführen.«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Cheveau, machte eine verächtliche Handbewegung und sah fort.
»Ich rede von Ruth Carrell«, klärte Horatio ihn auf. »Krempeln Sie bitte mal Ihren Ärmel hoch. Den linken.«
»Warum?«
»Entweder machen Sie es selbst«, warf Calleigh ein, »oder wir rufen einen Officer, der Ihnen dabei hilft.«
Cheveau zuckte mit den Schultern. »Wie Sie wollen«, sagte er und rollte den Ärmel bis zum Ellbogen hoch.
»Da haben Sie aber einen hässlichen Striemen«, bemerkte Calleigh. Auf der Innenseite von Cheveaus Unterarm war eine geschwollene, rötliche Schürfwunde zu sehen.
»Nur ein Kratzer.«
»Stimmt«, sagte Calleigh. »Und ich kann Ihnen auch genau sagen, woher der kommt. Sie sind nicht besonders geschickt im Bogenschießen, nicht wahr, Mr Cheveau?«
»Nicht wirklich. Das war eher Julios Ding – er hat immer auf dem Schießstand der Klinik trainiert.«
»Deshalb hat Sinhurma ihn auch nicht eingesetzt«, bemerkte Horatio. »Das wäre zu offensichtlich gewesen. Julio hat die Ausrüstung besorgt, aber jemand anderes hat den Pfeil abgeschossen. Anfänger haben oft solche Striemen wie Sie – wenn man den Bogen nicht richtig hält, schrammt die Sehne beim Loslassen den Unterarm.«
»Natürlich«, sagte Cheveau. »Als hätte ich mir den Kratzer nicht auf viele Arten zuziehen können!«
»Dann wären aber keine Hautzellen von Ihnen an der Bogensehne haften geblieben«, erwiderte Calleigh wenig beeindruckt. »Und die passen zufällig zu Ihrer DNS-Probe. Damit kann ich beweisen, dass Sie diesen Bogen benutzt haben. Nicht schlecht, oder?«
»Na und? Dann hat Julio den mir eben geliehen, und ich habe auf dem Schießstand ein bisschen damit herumgespielt. Das bedeutet noch lange nicht,
Weitere Kostenlose Bücher