CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
hat gesagt, dass ich ihm vertrauen kann«, entgegnete Jason traurig. »Dass Ruth und ich im Garten Eden wieder vereint sein werden.«
»Der Mann, dem Sie vertrauen, sitzt auf einer Bombe, Jason! Dreizehn von den Menschen, die er zu lieben behauptete, sind bereits umgekommen. Ich stehe hier draußen und versuche, verkohlten Rümpfen abgetrennte Gliedmaßen zuzuordnen, und frage mich, wie ich es den Familien der Opfer beibringen soll – und ich will nicht auch noch mit Ihrer Familie sprechen müssen.«
Horatio hielt inne. Es klang, als würde Jason am anderen Ende der Leitung weinen.
»Das ist alles so schwer«, schluchzte er.
»Ist schon okay, Jason. Der schwierigste Teil ist vorbei. Jetzt müssen Sie nur noch eines tun.«
»Was? Was muss ich tun?«
»Sie müssen mir den Sprengsatz erklären. Sagen Sie mir, wie das Ganze verkabelt ist und wie Sinhurma die Bombe zünden will.«
»Ich muss die Beweise sehen, Horatio«, sagte Jason schniefend. »Ich weiß nicht, wem ich vertrauen soll – wem ich glauben soll. Ich brauche Beweise.«
»Dann sehen Sie sich doch mal das Menü des PDA an, den Sie in der Hand halten. Ich habe alle Beweise darauf gespeichert: das toxikologische Gutachten von Ruth Carrells Blut, die Fingerabdrücke auf dem Starthilfekabel, die Fotos der Kratzspuren an dem Rohr, die zu den Klemmen des Kabels passen …«
Horarios Handy klingelte.
»Es ist alles da, Jason«, sagte er rasch. »Aber Sie entscheiden sich besser schnell. Gerade ruft Dr. Sinhurma mich an, und ich kann Ihnen versichern, dass er nicht mehr lange warten wird.«
Horatio legte Delkos Handy weg und griff zu seinem eigenen.
»Sie haben versprochen, meinen Boten in Ruhe zu lassen«, sagte Sinhurma ohne lange Vorrede.
»Ich bin ihm nicht zu nahe gekommen, Doktor. Ich kann nichts dafür, dass Ihr Schoßhund nicht kommt, wenn Sie ihn rufen.«
»Schoßhund? Sie klingen enttäuscht, Horatio. Wurmt es Sie vielleicht, dass Mr McKinley mir gegenüber loyaler eingestellt ist, als Ihnen lieb ist?«
»Er ist keine Beute, um die wir wetteifern, Doktor. Er ist ein Mensch, genau wie der Rest Ihrer Anhänger. Vergessen Sie das nicht!«
»Ich vergesse gar nichts, Mr Caine. Ich weiß, was Sie im Schilde führen. Der Wolf sucht sich immer das schwächste Schaf in der Herde.«
Horatio fuhr sich mit den Fingern durchs feuchte Haar. »Bewahren Sie einfach Ruhe, Doktor. Mr Kim ziert sich möglicherweise ein wenig, die Formulare zu unterschreiben. Und Mr McKinley versucht bestimmt, ihn zu überzeugen – was ein Weilchen dauern kann.«
»Sie haben nicht so viel Zeit, wie Sie meinen, Horatio!«
Damit legte Sinhurma auf.
Horatio griff sofort wieder zu dem anderen Handy. »Jason? Jason, ich dränge Sie nur ungern, aber Sie müssen eine Entscheidung treffen, bevor der Doktor sie für Sie trifft!«
Keine Reaktion. Dann: »Horatio?«
»Ja?«
»Sie haben hier eine Menge Zeug zusammengetragen.«
»Ich weiß, das ist ganz schön viel auf einmal, aber …«
»Nein, nein, ist schon gut … Es erinnert mich daran, wie ich mit dem Kopf voller Muntermacher und drei Kannen Kaffee im Bauch für die Abschlussprüfungen gebüffelt habe.« Jason klang beinahe wehmütig. »Ich … ich bin beeindruckt. Sie müssen in Ihrem Labor ziemlich coole Apparate rumstehen haben.«
Horatio lächelte. »Es ist nicht die Höhle von Batman, aber wir tun, was wir können. Wenn Sie sich das bei Gelegenheit mal ansehen wollen, führe ich Sie gern herum.«
»Ja? Ich … ja. Okay. Ich … Es tut mir Leid, Horatio. Es tut mir alles wahnsinnig Leid.« Jasons Stimme zitterte.
»Ist schon gut, Jason. Sie haben lediglich Informationen weitergegeben. Sie sind nicht verantwortlich dafür, was damit gemacht wurde.«
KA-WUMM!
Das laute Krachen, das über die Dünen schallte, war nicht die Explosion des zweiten Holzhauses, sondern ein gewaltiger Blitzschlag. Die Verbindung war gestört, und Horatio hörte nur noch ein ohrenbetäubendes Knacken und Kratzen. Dann begann es wie aus Eimern zu gießen. Wegen der Regentropfen, die auf das Zeltdach hämmerten, und der Funkstörung konnte Horatio kaum verstehen, was Jason sagte.
»… lassen Sie ihn nicht … KZZZSSKRSCH … Bombe … ZZZXR … vergraben … KRZZSCH … wartet auf das Zeichen …«
»Jason! Jason! Was für ein Zeichen? Worauf wartet Sinhurma?«
»KRZZZZSCH … Shazam …«
»Shazam«, flüsterte Horatio.
Dann rannte er aus dem Zelt und lief auf den Scharfschützen zu, der noch auf dem Dünenkamm in Position lag – auf
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