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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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die Stirn. »Was für Spritzen?«
    »Vitaminspritzen. Wir bekommen sie jeden Abend in der Klinik.«
    »Und als er sie nicht mehr haben wollte, schob der Doktor ihn ins Restaurant ab?«
    »Nun, er würde ihn doch nicht einsperren und zwingen, seine Vitamine zu nehmen, nicht wahr? Er ist ein Ernährungswissenschaftler, nicht Charles Manson.«
    »Also haben Sie beide sich gestritten«, sagte Yelina und beugte sich vor. »Und das Hackfleisch war dann Ihre kleine Rache.«
    »Nein! Ich ahnte, dass er daran dachte, die Klinik zu verlassen. Früher oder später hätte er dann auch die Diät abgesetzt, und ich wollte nur, dass er erkennt, wie schlecht Fleisch für seinen Körper ist.«
    »So wie man einem Kind eine ganze Packung Zigaretten zu rauchen gibt, nur weil man es einmal mit einer einzigen erwischt hat und die Folgen befürchtet?«, fragte Horatio.
    »Ich dachte, Phil würde verstehen und die Dinge wieder so sehen wie damals, als wir zusammenkamen. Das war etwas ganz Besonderes … Wir sind Dr. Sinhurma aus vielen Gründen zu großem Dank verpflichtet. Als Phil das nicht mehr so empfand, hat er mir sehr wehgetan.«
    »Also haben Sie ihm auch wehgetan.«
    »Es war zu seinem Besten.«
    »Tja, die vegane Ernährungsweise mag ja gut für Sie und Ihresgleichen sein«, sagte Horatio und erhob sich, »aber von einer elektrischen Hochspannung kann man das wohl nicht behaupten.«
    »Stehe ich unter Arrest?«
    »Noch nicht«, entgegnete Horatio. »Aber einen langen Urlaub in der Karibik sollten Sie besser nicht planen.«

5

    Calleigh ging durch die offene Tür in das schummrige Ladenlokal. Durch die kaputte Fensterjalousie fielen nur wenige Sonnenstrahlen hinein. Auf dem Schild an der Tür stand in verblichenen roten und grünen Buchstaben »Leakyman Plumbing«, und aus dem Hinterzimmer war Reggaemusik zu hören, die ganz nach dem guten alten Bob Marley klang. »Hallo?«, rief Calleigh.
    Sie hörte, wie jemand im angrenzenden Raum rumorte, aber eine Antwort erhielt sie nicht. Sie schaute sich um: Schwarze Plastikrohre in verschiedenen Längen und Durchmessern lehnten in einer Ecke, und an einer Wand gegenüber waren zahlreiche weiße Toilettenschüsseln aufgereiht.
    Außerdem gab es noch eine Holztheke auf der anderen Seite, auf der sich Werkzeuge, Armaturen und Papierberge stapelten. Auf dem fünf Jahre alten Kalender, der an der Wand dahinter hing, posierte eine barbusige Blondine mit einem Körper, dem man ansah, dass ein Schönheitschirurg eingegriffen hatte.
    »Hier kann man ja ›Sau‹ draufschreiben«, murmelte Calleigh und fuhr mit dem Finger über die schmutzige Theke.
    »Hey, Moment noch, komme gleich!«, rief jemand von hinten. »Bin schon unterwegs!« Ein bärtiger Schwarzer mit Dreadlocks erschien einen Augenblick später in der Tür. Er trug ein lila Batikshirt und eine Sonnenbrille mit runden, orange getönten Gläsern.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte er mit rauchiger Stimme und dem unverwechselbaren singenden Tonfall eines Jamaikaners. »Wir reparieren alles, was spült, fließt oder spritzt!«
    »Was für ein zündender Slogan«, sagte Calleigh. »Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen, die in die Kategorie Spülen fallen.«
    »Kein Problem. Was wollen Sie wissen?«
    »Wie ich hörte, hatten Sie in dem Restaurant The Earthly Garden zu tun?«
    »Ach, haben die mich weiterempfohlen? Ja, ich habe denen eine neue Toilette eingebaut. Gute Arbeit, die waren sehr zufrieden.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Oh, eine ganze Weile. Sechs Monate oder so.«
    »Tatsächlich?« Calleigh runzelte die Stirn und holte einen Notizblock aus der Tasche ihres schwarzen Blazers. Dabei klappte die Jacke auf, und es kamen das Holster und die Marke an ihrem Gürtel zum Vorschein. »Meinen Informationen zufolge wurde sie letzte Woche erst eingebaut.«
    Das Lächeln des Mannes blieb, aber sein Blick verfinsterte sich.
    »Oh, ja. Mein Fehler. Die Toilette ist neu – das Spülbecken haben wir vor sechs Monaten installiert.«
    Calleigh erwiderte sein Lächeln. »Hören Sie, Sie müssen mich nicht mit der Qualität Ihrer Arbeiten beeindrucken. Im Zuge polizeilicher Ermittlungen brauche ich nur ein paar Fakten von Ihnen, und dann lasse ich Sie auch schon wieder in Ruhe. Okay?«
    »Sicher, sicher«, sagte der Mann schulterzuckend. Er nahm eine Schachtel Zigaretten von der Theke und klopfte eine heraus. »Fragen Sie nur!«
    »Aus welchem Grund wurde die neue Toilette eingebaut?«
    Der Mann zündete seine Zigarette mithilfe

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