CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
Führungssystem und der zerbrochene Hitzeschild aus Keramik entsorgt, und dieser kleine Splitter, den wir gerade gefunden haben, übersehen.«
In diesem Moment klingelte Horatios Handy. »Caine«, meldete er sich.
»Horatio«, sagte Yelina am anderen Ende der Leitung. »Wir haben eine neue Leiche, die im Zusammenhang mit dem Mulrooney-Fall steht.«
»Wer ist es?«
»Die Frau gehörte auch zu Sinhurmas Patienten. Ihr Name ist Ruth Carrell.«
Die Leiche von Ruth Carrell lag unmittelbar neben dem Tamiami Trail in einem Waldstück. Sie trug die gleiche Kleidung wie an dem Tag, als Horatio zum ersten Mal mit ihr gesprochen hatte, aber nun war ihr blaues T-Shirt dunkelrot gefärbt. Gelbe Sternfrüchte, grün-braune Kiwis und grüne Atemoyas lagen um sie herum. Sie waren offenbar aus zwei Stofftaschen herausgefallen, die Ruth bei sich hatte.
Alexx untersuchte die Leiche, während Horatio ihr dabei zusah. Die Mischung aus Mitleid und Professionalität, mit der sie zu Werke ging, beeindruckte ihn immer wieder. Selbst wenn sie die grausigsten Wunden betrachtete, vergaß sie nie, dass sie einen Menschen vor sich hatte, einen Menschen mit Hoffungen, Träumen und einer Geschichte.
»Stichwunde im Brustbereich«, bemerkte sie. »Eine sehr schmale, dünne Klinge, zweischneidig. Keine Spuren von einem Griff.«
Horatio sah sich um. »Ziemlich matschig hier. Keine Schuhabdrücke außer ihren eigenen. Wie konnte sich der Mörder ihr nähern und sie erstechen, ohne Spuren zu hinterlassen?«
»Das hat er gar nicht getan«, entgegnete Alexx. Sie fasste die Leiche an der Schulter und drehte sie auf die Seite. Der Rücken war ebenso blutverschmiert wie der Bauch. »Er hat aus einiger Entfernung auf sie geschossen. Siehst du diese Austritts wunde?«
Horatio runzelte die Stirn. »Ein Pfeil?«
»Er ging anscheinend mitten durch ihr Herz.« Alexx schüttelte den Kopf. »Meine Süße, Amor war das auf jeden Fall nicht!«
Horatio holte eine Pinzette aus der Tasche, entfernte etwas von der Sohle des rechten Schuhs und sah es sich genau an. »Stammt von einer Pflanze. Aber es stimmt weder mit der Vegetation hier überein, noch mit der auf dem Klinikgelände.«
Calleigh untersuchte in der Zwischenzeit das Waldstück. »Horatio?«, rief sie. »Kannst du abschätzen, in welche Richtung sie geschaut hat?«
»Der Position der Leiche und den Spuren nach zu urteilen, muss sie so gestanden haben, dass sie dort hinsah, zum Waldrand«, entgegnete Horatio und wies in die entsprechende Richtung.
»Was bedeutet, dass der Pfeil auf der gegenüberliegenden Seite liegen müsste, wenn der Täter ihn nicht eingesammelt hat«, überlegte Calleigh und ging auf ein dichtes Gestrüpp zu.
»Der Bogenschütze muss dann in der entgegengesetzten Richtung gestanden haben.« Mit diesen Worten lief Horatio zu ein paar Bäumen, unter denen eine verrostete Waschmaschine lag, die dem Aussehen nach aus der Zeit stammte, als Eisenhower noch im Weißen Haus saß.
Calleigh spähte in das Gestrüpp. »Brombeersträucher«, rief sie. »Ist ja großartig!«
Alexx kam zu ihr. »Wenn ich diejenige wäre, die da rumkrabbeln müsste, wäre ich auch nicht begeistert.«
»Hm?«, machte Calleigh. »Nein, nein, Alexx, das war nicht ironisch gemeint. Das ist wirklich großartig, denn wenn unser Robin Hood versucht hat, seinen Pfeil hier herauszuholen, hat er höchstwahrscheinlich Spuren an den Stacheln hinterlassen. Und wenn wir großes Glück haben, vielleicht sogar etwas Blut.«
Sie nahm eine Sprühflasche mit Orthotolidin aus ihrem Koffer und verteilte das Mittel über die Ranken. In einer solchen Situation verwendete sie es lieber als Luminol, und zwar aus zwei Gründen: Erstens konnte man nur im Dunklen mit Luminol Blutspuren nachweisen, und zweitens reagierte es auf bestimmte Pflanzenarten – besonders auf Meerrettich und Kartoffeln. Hingegen war die kräftige Blaufärbung, die Orthotolidin aufwies, wenn es mit Hämoglobin oder Myoglobin in Verbindung kam, auch im Tageslicht gut zu erkennen.
»So ein Pech, verflixt!«, murmelte sie. Keine Blutspuren, und es waren auch keine Fasern zu sehen. Anscheinend hatte der Täter sich doch nicht in die Brombeeren gestürzt. Aber das bedeutete, dass der Pfeil noch irgendwo liegen musste.
Horatio, der sich die Stelle ansah, von der der Pfeil vermutlich abgeschossen worden war, stellte fest, dass es auf dem Grasboden keine Schuhabdrücke gab.
Nachdem er sich gründlich davon überzeugt hatte, dass hier keine Täterspuren zu
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