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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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konnte.
    Manchmal war das durchaus nützlich – auf diese Weise hatte er schon mal Kinderschänder überführen können –, aber in der Regel war ihm so etwas peinlich. So peinlich, als wäre er in ein Badezimmer hineingeplatzt, in dem gerade jemand auf der Toilette saß. Aber da sich jede Information als wichtig erweisen konnte, musste er eben so viele wie möglich zusammentragen.
    Horatio erfuhr eine ganze Menge über Julio Ferra: zum Beispiel, dass er Baseballkarten sammelte, dass er ein pummeliges Kind und ein noch dickerer Teenager gewesen war, dass er mit elf im Summercamp den ersten Platz in einem Bogenschützenturnier gewonnen hatte und dass in seinem ersten Jahr an der Highschool ein Mädchen namens Marcia Spring in ihn verknallt gewesen war. Und er erfuhr, dass Julio mit neunzehn eine Bogenjäger-Lizenz bekommen hatte und gern mit seinem Vater auf die Jagd ging.
    In der Garage landete er dann den großen Coup.
    An der Wand hingen ein alter Recurve-Bogen aus glasfa serverstärktem Kunststoff – wahrscheinlich vom Sommercamp – und zwei Compound-Bögen. Ein Köcher voller Pfeile lehnte in der Ecke. Horatio sah sich die Pfeile genau an, ohne etwas anzufassen: Sie schienen alle handgefertigt zu sein.
    »Volltreffer!«, sagte er zu sich selbst.

    Sollte irgendjemand, der mit der Vitality Method in Verbindung stand, auch mit Drogen zu tun haben, dann war er oder sie noch nie verhaftet worden – das jedenfalls hatte Delko recherchiert. Die Kellner, der Koch, die Tellerwäscher – keiner von ihnen war je wegen Betäubungsmitteln gerichtlich belangt worden.
    Albert Humboldt war wegen Trunkenheit und ordnungswidrigem Verhalten angezeigt worden, und Shanique Cooperville war einmal wegen Ladendiebstahls verhaftet worden. Die anderen, einschließlich Sinhurma, hatten gar keine Vorstrafenregister. Für Drogenhandel gab es jedenfalls keine Beweise.
    Und dann fiel Delko der Klempner ein, mit dem Calleigh gesprochen hatte. Ihrer Aussage nach hatte er sich nur äußerst widerwillig die Fingerabdrücke nehmen lassen.
    Delko überprüfte sie und fand in der Datenbank AFIS einen Hinweis. Samuel Templeton Lucent, verhaftet wegen Besitzes der illegalen Droge Haschisch.
    »Das ist doch schon mal was«, murmelte er und rief Horatio auf seinem Handy an. »Ich habe was Interessantes in Bezug auf den Mulrooney-Fall«, sagte er. »Der Klempner, der die neue Toilette eingebaut hat, wurde mal wegen des Besitzes von Haschisch verhaftet.«
    »Was ihn mit der Person in Verbindung bringt, die im Restaurant die Messer versteckt hat. Gut. Ich komme gleich rüber und bringe Beweise mit, die auch sehr viel versprechend sind. Bis gleich!«
    Es gab noch etwas, das Delko im Kopf herumging, aber er wusste nicht genau, was es war. Er starrte ins Leere und trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte, bis er schließlich sein Handy nahm und noch einen Anruf machte.
    »Was gibt’s, Eric?«, meldete sich Wolfe.
    Auf dem Display seines Telefons hatte er den Namen des Kollegen bereits gelesen, und Delko fragte sich, ob das gute alte »Hallo« wohl irgendwann aus dem Wortschatz verschwinden würde. »Wo bist du?«
    »Auf dem Rückweg zum Labor. Ich war im Restaurant und habe alles zusammengesucht, womit man schneiden kann.«
    »Der Herd dort, der wird doch mit Erdgas betrieben, oder?«
    »Ich glaube schon. Jedenfalls ist es kein Elektroherd.«
    »Aber könnte es auch Propangas sein?«
    »Ich denke, das wäre möglich. Warum?«
    »Du hast doch gesagt, dass die Messer mitunter auch über einem Propangasbrenner erhitzt werden. Wie ihn Klempner verwenden, um Rohre zusammenzulöten.« Delko erzählte Wolfe, was er über Samuel Lucent herausgefunden hatte. »Ich kratze etwas von dem verkohlten Zeug ab, das sich auf den Messerklingen befindet, und untersuche es mit dem Massenspektrograph. Dann wissen wir, ob sie mit Erdgas oder Propangas erhitzt wurden.«
    »Das heißt, du willst, dass ich noch mal umdrehe und prüfe, womit der Herd im Restaurant betrieben wird.«
    »Naja, du bist näher dran als ich.«
    »Hätte dir das nicht eine Viertelstunde früher einfallen können?« Wolfe seufzte. »Okay, okay. Ich fahre noch mal zurück.«
    Delko bedankte sich und beendete das Gespräch. Dann holte er die Messer, kratzte eine Probe ab und schickte sie zur Analyse. Danach setzte er sich vor seinen Computer.
    Delko war – wie er jederzeit offen zugeben würde – ehrgeizig. Er verlangte viel von sich, körperlich wie intellektuell. Es war für ihn eine

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