CSI: Miami - Der Preis der Freiheit
gefruchtet.«
Das will ich hoffen, dachte Horatio und sagte zu seinem Mitarbeiter: »Lassen wir die Beweise sprechen.«
Wolfe durchsuchte das Wohnzimmer, und Horatio nahm sich das Schlafzimmer vor. Als er alles untersucht hatte, war er ziemlich sicher, dass Jason, falls er mit Ruth Carrell geschlafen hatte, dies nicht in seinem eigenen Bett getan hatte. Die Wäsche war schon eine Weile nicht gewechselt worden, und es gab keine Hinweise auf sexuelle Aktivitäten. Das war logisch: Wenn Ruth Jason verführt hatte, dann wahrscheinlich irgendwo in der Klinik.
»Hey, H.! Sehen Sie sich das mal an!«
Wolfe war in der kleinen Küche neben dem Wohnzimmer. Auf der Resopalarbeitsfläche stand neben der Spüle, in der sich schmutziges Geschirr stapelte, eine Friteuse. »Ein gewisses Gefühl für Stil hat er vielleicht entwickelt, aber nicht für Hygiene«, sagte Wolfe. »Einer vom Raketenclub hat mir übrigens erzählt, dass er seinen Treibstoff in einer Friteuse zusammenmischt. Und nun sehen Sie sich das hier mal an!«
Am Rand der Friteuse klebte eine gelbliche, wachsartige Substanz. Horatio kratzte mit dem Finger etwas davon ab und roch daran.
»Zucker«, bestätigte er. »Und ich wette, wenn wir das richtig untersuchen lassen, finden wir darin auch zehn Prozent Ammoniumperchlorat. Hier hat er also den Treibstoff für die Rakete hergestellt!«
»Meinen Sie, das Abschusssystem befindet sich auch hier?«
»Das erfahren wir nur, wenn wir nachsehen, nicht wahr?«
Sie durchsuchten das gesamte Apartment und fanden Bücher über Modellraketen, alte Raketenteile und schließlich einen kleinen Werkzeugkasten unter dem Waschbecken. Auf dem Küchentisch, den Jason vermutlich auch als Werkbank benutzte, lagen überall Kabelreste und Plastikteile herum.
Beunruhigender war allerdings das, was sie nicht fanden. »Keine Zahnbürste, kein Rasierzeug«, stellte Horatio fest. »Bei dem Durcheinander im Schlafzimmer ist es zwar schwer zu beurteilen, aber ich tippe mal, es fehlen auch Kleider und ein Koffer. Er ist abgehauen, aber ich vermute, er ist nicht weit weg.«
»Denken Sie, er ist in der Klinik, und Sinhurma versucht, ihn zu schützen?«
»Ja«, antwortete Horatio, »aber nicht so, wie Jason es sich vorgestellt hat.«
Calleigh betrat Charette & Sons mit einem strahlenden Lächeln. Oscar Charlessly stand neben einem großen Kühlschrank und sprach mit einer Frau, die einen grünen Sweater trug. Dabei grinste er von einem Ohr zum anderen und tätschelte das Gerät, als wäre es ein großer freundlicher Hund. Die Frau nickte und lachte und fühlte sich augenscheinlich sehr wohl.
Er ist ein verdammt guter Verkäufer, dachte Calleigh.
Sie ging geradewegs auf die beiden zu und sagte: »Hallo, da bin ich wieder!«
Oscar drehte sich um und fing an zu strahlen, als er sie erkannte. »Schön, Sie zu sehen! Warten Sie einen Moment, meine Liebe, ich bin hier gleich fertig.«
»Tut mir Leid, Oscar«, entgegnete sie überfreundlich, »aber ich habe es eilig. Wenn ich warte, bis Sie fertig sind, stehe ich vielleicht heute Abend noch hier.«
Er lachte. »Ich rede ein bisschen viel, nicht wahr? Nun, also dann, was kann ich für Sie tun, Ms Duquesne?«
»Sie könnten mir sagen, wie viel getrocknetes Marihuana man in so ein Gerät reinkriegt«, erwiderte sie fröhlich und schaute zu dem Kühlschrank. »So etwas eignet sich doch hervorragend als Versandverpackung, nicht wahr? Ich denke mal, man könnte alle möglichen Großgeräte zu diesem Zweck benutzen – Herde, Waschmaschinen, Trockner …«
Oscars Lachen wurde lauter. »Mannoman, wahrscheinlich schmuggele ich auch noch Kokain in meinen Shorts, nicht wahr? Da ist jede Menge Platz!«
Auch die Frau mit dem grünen Sweater lachte, aber sie wirkte verunsichert.
»Nein, ich denke, Sie halten sich an das grüne Zeug«, entgegnete Calleigh. »Solche alten Geräte sind ja leicht zu bekommen, und sie müssen noch nicht einmal funktionieren, nicht wahr? Stattdessen bekommen Sie dadurch auch noch eine gute Ausrede, um mit einem großen Laster zwischen Miami und Georgia hin- und herzupendeln. Da aus der Karibik so viel Stoff nach Miami kommt, dachten Sie, Sie würden nicht erwischt werden, wenn Sie das Zeug aus der anderen Richtung reinschaffen. Außerdem konnten Sie so die Preise der Konkurrenz unterbieten. Das hiesige Gras ist zwar nicht so gut wie das jamaikanische Ganja, aber Sie konnten es immerhin durch die Kreuzung mit hochwertigen Pflanzenklonen verbessern. Und zu guter Letzt haben sie
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