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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Leichname noch heute wie das blühende Leben aussehen. Die Maoten graben nach diesen Leichen in den Grüften Qârs und bringen sie über die Wilde Wüste zum Thuniasischen Konservatorium in Noval, wo sie einem zeremoniellen Zweck zugeführt werden, wenn ich es richtig verstanden habe.«
    Während er das noch erklärte, hatten die Maoten die Leichen abgeladen, sie in eine Reihe gelegt und zusammengebunden. Der Alteste winkte Nisbet, der daraufhin an der Leichenreihe vorüberschritt und jeden Einbalsamierten leicht mit dem Amulett berührte. Danach ging er die Reihe zurück und gab jederLeiche den auslösenden schwachen Tritt. Der Älteste der Maoten bezahlte Nisbet den vereinbarten Preis. Danach unterhielten sie sich noch eine kurze Weile über alles mögliche Unwichtige, und schließlich brachen die Maoten in Nordostrichtung auf. Die Leichen schwebten in einer Höhe von etwa fünfzig Fuß hinter ihnen her.
    Zwar waren solche Zwischenfälle unterhaltend und lehrreich, verzögerten jedoch die Lieferung, die immer dringender verlangt wurde – von den Männern, berauscht von der Oberluftstrahlung, und auch von den Frauen, die aus Sorge um die Gesundheit ihrer Gatten und das Ansehen der Familie für die Säulenerhebung bezahlten.
    Um die Arbeit zu beschleunigen, bediente Cugel sich einiger zeitsparender Abkürzungen, was ihm Nisbets begeistertes Lob einbrachte. »Cugel, Ihr werdet es in diesem Geschäft noch weit bringen! Das sind sehr hilfreiche Einführungen!«
    »Ich überlege mir bereits weitere, noch zeitsparendere«, versicherte ihm Cugel. »Wir müssen mit der Nachfrage Schritt halten, wollen wir den bestmöglichen Gewinn machen.«
    »Zweifellos, doch wie?«
    »Ich werde mich eingehend damit befassen.«
    »Ausgezeichnet! Dann ist das Problem ja bereits so gut wie gelöst!« freute sich Nisbet und machte sich daran, ein Galadiner vorzubereiten, zu dem drei Flaschen des starken grünen Weines aus dem Lager des Weinhändlers aus Xei Cambael gehörten. Nisbet probierte ihn jedoch so reichlich, daß er auf einem Diwan im sogenannten Salon einschlief.
    Cugel nutzte die Gelegenheit für einen Versuch. Von der Kette um Nisbets Hals löste er das fünfflächige Amulett und rieb damit über die Armlehnen eines schweren Sessels, dann versetzte er ihm einen Tritt, wie er es Nisbet hatte tun sehen. Der Sessel blieb schwer wie zuvor.
    Verblüfft starrte Cugel ihn an. Irgendwie mußte er das Amulett falsch angewendet haben. Oder hatte nur Nisbet Kraft über seine Magie und sonst niemand?
    Unwahrscheinlich! Amulett war Amulett!
    Warum also schaffte es Nisbet und er nicht?
    Um sich die Füße besser am Feuer wärmen zu können, hatte der Steinhauer die Stiefel ausgezogen. Cugel schlüpfte aus seinen Schuhen, die so abgetragen waren, daß sie kaum noch zusammenhielten, und zog Nisbets Stiefel an.
    Wieder rieb er den Sessel mit dem fünfflächigen Amulett und trat ihn mit Nisbets Stiefel. Sofort widerstand der Sessel der Schwerkraft und schwebte hoch.
    Sehr interessant! dachte Cugel. Er hängte das Amulett an den Hals seines Besitzers zurück und stellte die Stiefel wieder an ihren vorherigen Platz.
    Am nächsten Morgen sagte Cugel zu Nisbet: »Ich glaube, ich brauche Stiefel aus festem Leder wie Eure, um mich gegen die Steine zu schützen. Wo kann ich solche bekommen?«
    »Dergleichen gehört zu unseren Vergünstigungen«, erklärte ihm Nisbet. »Noch heute werde ich jemand ins Dorf schicken und Dame Tadouc, die Schuhmacherin, zu uns rufen.« Nisbet legte einen Finger auf den schiefen Nasenrücken und bedachte Cugel mit einem verschmitzten Grinsen. »Ich habe gelernt, mit den Frauen von Tustvold umzugehen, oder vielmehr mit Frauen überhaupt! Man darf ihnen nie alles geben, was sie wollen! Das ist das Geheimnis meines Erfolges! In diesem Fall sitzt Dame Tadoucs Mann auf einer Säule von nur vierzehn Teilstücken und muß sich mit Schatten und minderwertiger Strahlung abfinden, und Dame Tadouc sich mit der Herablassung der anderen Frauen. Aus diesem Grund gibt es niemanden im Dorf, der schwerer arbeitet als sie, ausgenommen vielleicht Dame Kylas, die Bäume fällt und das Holz zu vorgeschriebenen Maßen bearbeitet. Wie dem auch sei, Euch werden heute noch die Maße genommen und ich wette, Ihr könnt Eure Stiefel schon morgen tragen.«
    Wie Nisbet vorhergesagt hatte, kam Dame Tadouc eilig aus dem Dorf herbeigelaufen und erkundigte sich nach Nisbets Verlangen. »Ich hoffe sehr, Herr Nisbet, daß Ihr Euch ernsthaft mit meinem Auftrag

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