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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wirst alles bereuen, aber dann ist es … zu spät!« Er nahm die Hälfte von Rogers Sandwich mit heißem Rauchfleisch und biß ein gewaltiges Stück ab.
    »Das ist aber verdammt unhygienisch«, sagte Roger und wischte sich ein paar Krumen von seiner behaarten nackten Brust.
    »Donna war wohl nicht zu Hause, was?«
    »Hmm. Sie und Tad sind wahrscheinlich nach unten gegangen, um ein paar Hamburger zu holen. Ich wünschte, ich wäre zu Hause statt in Boston.«
    »Aber stell dir doch vor«, sagte Roger und grinste boshaft, »morgen abend sind wir im Apple. Trinken Cocktails unter der Uhr im Biltmore …«
    »Zum Teufel mit dem Biltmore samt der Uhr«, sagte Vic. »Wer für eine Woche von Maine wegfährt, um sich in Boston und New York um Geschäfte zu kümmern - und das im Sommer muß verrückt sein.«
    »Das kann man dir abnehmen«, sagte Roger. Auf dem Schirm trat gerade Bob Stanley in Aktion. Das Spiel hatte begonnen. »Es ist tatsächlich beschissen.«
    »Aber das Sandwich ist ausgezeichnet«, sagte Vic und zeigte seinem Partner ein gewinnendes Lächeln.
    Roger ergriff den Teller und hielt ihn sich vor die Brust. »Bestell dir doch selbst was, du verdammter Abstauber.«
    »Wie ist die Nummer?«
    »Sechs-acht-eins glaube ich. Es steht auf der Wählscheibe.«
    »Soll ich eine Flasche für dich mitbestellen?« fragte Vic und ging an den Apparat. Roger schüttelte den Kopf. »Ich habe heute mittag zu viel gesoffen. Ich habe Kopfschmerzen, mein Magen ist nicht in Ordnung, und morgen habe ich wahrscheinlich die Scheißerei. Ich erkenne die ganze Wahrheit, alter Junge. Ich bin kein Jüngling mehr.«
    Vic bestellte ein heißes Fleischsandwich und zwei Flaschen Tuborg. Als er aufgelegt hatte und sich Roger zuwandte, saß Roger vor dem Gerät und starrte auf den Schirm. Er balancierte den Sandwichteller auf seinem bemerkenswerten Bauch und weinte. Zuerst glaubte Vic, nicht recht gesehen zu haben. Vielleicht war es eine optische Täuschung. Aber nein, es waren Tränen. Die Scheibe reflektierte sie in Lichtprismen.
    Einen Augenblick war Vic unschlüssig. Sollte er zu Roger gehen oder sich eine Zeitung nehmen und so tun, als hätte er nichts gesehen? Aber Roger sah ihn an. In seinem Gesicht arbeitete es, und es war genauso hilflos und verletzlich wie Tads Gesicht, wenn er von der Schaukel gefallen war und sich das Knie aufgeschlagen hatte.
    »Was soll ich nur tun, Vic?« fragte er heiser.
    »Rog, wovon redest…«
    »Du weißt genau, wovon ich rede«, sagte er. Die Zuschauer im Fenway-Stadion brüllten, als Boston den Ball bekam.
    »Nimm’s doch nicht so tragisch, Roger. Du …«
    »Dies Ding fällt durch. Das wissen wir beide«, sagte Roger. »Es stinkt wie ein Karton Eier, der eine Woche lang in der Sonne gestanden hat. Wir spielen ein hübsches kleines Spiel. Rob Martin ist auf unserer Seite. Dieser Flüchtling aus dem Heim für alte Schauspieler ist auf unserer Seite. Zweifellos sind auch Summers Marketing & Research auf unserer Seite, da wir sie bezahlen. Wie wunderschön. Alle sind auf unserer Seite, außer den Leuten, auf die es ankommt.«
    »Noch ist nichts entschieden, Rog. Noch nicht.«
    »Althea begreift überhaupt nicht, was auf dem Spiel steht«, sagte Roger. »Meine Schuld, okay. Ich bin also ein dummes Huhn, gluck-gluck. Aber ihr gefällt es so sehr in Bridgton, Vic. Sie liebt die Gegend. Und die Mädchen dort, ihre Freundinnen … der See im Sommer … und sie haben überhaupt keine Ahnung, was auf sie zukommt.«
    »Ja, das ist schon beängstigend. Das versuche ich dir ja auch nicht auszureden, Rog.«
    »Weiß Donna, wie schlecht es steht?«
    »Zuerst hat sie alles für einen guten Witz gehalten. Aber sie kapiert es allmählich.«
    »Aber sie hat sich nie recht an Maine gewöhnen können wie wir anderen.«
    »Vielleicht am Anfang nicht. Aber jetzt würde sie wahrscheinlich bei dem Gedanken, mit Tad wieder nach New York zu gehen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.«
    »Was soll ich nur tun?« fragte Roger noch einmal. »Ich bin kein junger Mann mehr. Du bist zweiunddreißig, Vic, aber ich werde nächsten Monat einundvierzig. Was soll ich tun? Meine Zeugnisse herumreichen? Wird J. Walter Thompson mich mit offenen Armen aufnehmen? ›Hallo, Roger, mein Lieber, ich habe Ihre alte Stelle für Sie freigehalten. Anfangsgehalt fünfunddreißigtausendfünfhundert‹. Meinst du, daß er das sagen wird?«
    Vic schüttelte nur den Kopf, aber irgendwie irritierte ihn, was Roger sagte.
    »Ich habe Angst«, sagte

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