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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zu kraulen. »Guter …«
    Cujo fing an zu knurren. Es war ein kehliger, grollender, fast beschaulicher Laut. Er sah Gary an, und in den Augen des Hundes lag etwas Kaltes und Abschätzendes, das Gary frösteln ließ. Rasch zog er seine Hand zurück. Bei einem so großen Hund wie Cujo mußte man vorsichtig sein. Außer man wollte sich für den Rest seines Lebens mit einem Haken den Arsch wischen.
    »Was ist denn los mit dir, Junge?« fragte Gary. Der Hund lebte schon so viele Jahre bei den Cambers, aber er hatte ihn noch nie knurren hören. Um ehrlich zu sein, er hätte nicht geglaubt, daß Cujo überhaupt knurren konnte.
    Wieder wedelte Cujo mit dem Schwanz und kam zu Gary, um sich streicheln zu lassen. Es war, als hätte er ein schlechtes Gewissen.
    »Heh, das ist schon besser«, sagte Gary und zerwühlte dem großen Hund das Fell. Die Woche war entsetzlich heiß gewesen und es würde heiß bleiben, wenn man George Meara glauben durfte, der es von Tante Ewie Chalmers erfahren hatte. Daran lag es wohl. Hunde empfanden die Hitze stärker als Menschen, und warum sollte der Köter nicht auch einmal empfindlich reagieren? Dennoch hatte es ihn eigenartig berührt, den Hund knurren zu hören. Gary hätte es kaum geglaubt, wenn Joe Camber es ihm erzählt hätte.
    »Friß deinen anderen Kuchen«, sagte Gary und zeigte darauf.
    Cujo drehte sich um, lief zu dem Brocken, nahm ihn ins Maul und ließ ihn wieder fallen. Speichel troff ihm aus dem Maul. Er sah Gary traurig an.
    »Was? Du frißt dein Futter nicht?« sagte Gary ungläubig.
    »Du?«
    Wieder nahm Cujo den Hundekuchen auf, und diesmal fraß er ihn.
    »So ist’s recht«, sagte Gary. »Das bißchen Hitze wird dich nicht-gleich umbringen. Mich auch nicht, aber es ist verdammt schlecht für meine Hämorrhoiden. Aber die sind mir scheißegal, und wenn sie so groß werden wie Golfbälle. Was meinst du dazu?« Er zerdrückte eine Stechmücke.
    Als Gary wieder nach seinem Glas griff, legte sich Cujo neben seinen Stuhl. Es wurde langsam Zeit, ins Haus zu gehen und sich aufzufrischen, wie die Weiber im Country-Club immer sagten.
    »Ich werde nur den Arsch abkühlen«, sagte Gary und zeigte auf das Dach seines Hauses, und eine klebrige Mischung von Orangensaft und Wodka lief an seinem hageren sonnengebräunten Arm herab. »Sieh dir den Schornstein an, Cujo, alter Junge. Der fällt verdammt bald um. Und weißt du was? Es ist mir scheißegal. Von mir aus kann der ganze Laden zusammenkrachen, und ich würde darauf furzen. Weißt du das?«
    Cujo schlug mit dem Schwanz auf den Boden. Er wußte nicht, was der MANN sagte, aber die Rhythmen waren vertraut und der Tonfall beruhigend. Cujo mochte den MANN, der immer Futter für ihn hatte. Aber in der letzten Zeit wollte Cujo nicht fressen, und er tat es nur, weil der MANN es wünschte. Dann konnte er hier liegen - wie jetzt - und den beruhigenden Worten lauschen. Alles in allem fühlte Cujo sich nicht wohl. Er hatte den MANN nicht angeknurrt, weil es ihm zu heiß war, sondern ganz einfach weil er sich nicht wohl fühlte. Im ersten Augenblick - nur ganz kurz - hatte er Lust gehabt, den MANN zu beißen.
    »Hast du die Nase in Brombeeren gesteckt?« fragte Gary. »Sieht ganz so aus. Was hast du denn gejagt? Ein Murmeltier? Ein Kaninchen?«
    Wieder schlug Cujo mit dem Schwanz auf den Boden. Im wuchernden Gebüsch zirpten die Grillen. Hinter dem Haus blühten die Heckenkirschen und lockten die von der Sommerhitze trägen Bienen an.
    Schwankend stand Gary auf. Der Liegestuhl kippte um und faltete sich zusammen. Wenn jemand glaubte, das sei Gary Pervier scheißegal, hätte er recht gehabt. »Entschuldigung, Junge.« Er ging ins Haus und mixte sich noch einen Drink. Die Küche war ein summendes, mit Fliegendreck garniertes Durcheinander von faulendem Unrat in Einkaufsbeuteln, leeren Dosen und leeren Schnapsflaschen.
    Als Gary mit dem Glas in der Hand wieder nach draußen ging, war Cujo weg.

    Am letzten Junitag kam Donna Trenton aus der Innenstadt von Castle Rock zurück, wo sie Tad auf dem Spielplatz der Vorschule abgeliefert hatte, um anschließend im Agway-Supermarkt noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Sie war erhitzt und müde, und als sie Steve Kemps verbeulten Ford-Lieferwagen mit den geschmacklosen Malereien an den Seiten vor ihrem Haus sah, wurde sie plötzlich wütend.
    Sie hatte schon den ganzen Tag innerlich gekocht. Vic hatte ihr beim Frühstück von der bevorstehenden Reise erzählt, und als sie dagegen protestierte, zehn oder

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