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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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unbedingt bedeuten, daß er mit Gary in dessen Haus war. Sie hatte den verträumten Blick in Joes Augen gesehen, als sie handelseinig geworden waren und er ihr erlaubte, zusammen mit Brett nach Connecticut zu fahren. Sie hoffte, Brett würde nicht auf den Gedanken kommen, wegen Garys Nummer die Auskunft anzurufen, denn dort würde wahrscheinlich ebenfalls niemand abnehmen. Sie vermutete, daß die beiden alten Hunde ausgegangen waren und irgendwo den Mond anbellten.
    »Glaubst du, daß mit Cujo alles in Ordnung ist, Mom?«
    »Wenn nicht, würde dein Vater ihn doch nicht alleinlassen«, sagte sie, und es stimmte - sie glaubte nicht, daß er das tun würde. »Warum lassen wir es nicht für heute abend? Wir können ihn auch morgen früh anrufen. Du solltest jetzt sowieso schlafen gehen. Es ist nach zehn, und du hast doch wirklich einen schönen Tag gehabt.«
    »Ich bin nicht müde.«
    »Wenn man so viel gesehen hat, ist man aufgeregt und sollte nicht zu lange aufbleiben. Ich habe dir eine Zahnbürste zurechtgelegt, und Tante Holly hat dir Waschläppen und
    Handtuch hingehängt. Weißt du noch, welches Schlafzimmer -?«
    »Ja, natürlich. Gehst du auch schlafen, Mom?«
    »Bald. Tante Holly und ich bleiben noch eine Weile auf. Wir haben uns so viel zu erzählen.«
    »Sie sieht dir ähnlich«, sagte Brett ein wenig verschämt. »Weißt du das?«
    Charity sah ihn überrascht an. »So? Nun ja, ein bißchen vielleicht.«
    »Und der kleine Junge, Jimmy. Der hat vielleicht einen rechten Haken. O je!« Brett fing an zu lachen.
    »Hat dir der Magen wehgetan?«
    »Verdammt. Nein.« Brett sah sich genau in Jims Studio um. Er sah die Schreibmaschine auf dem Tisch und den offenen Schrank mit den säuberlich aufgereihten Akten. In seinen Blik-ken lag etwas Abschätzendes, das sie nicht deuten konnte. Er schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. »Nein, er hat mir nicht wehgetan«, sagte er endlich. »Er ist doch noch ein kleines Kind.« Er legte den Kopf schief.
    »Mein Cousin, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Blutsverwandschaft.« Er schien darüber nachzudenken.
    »Brett, magst du Onkel Jim und Tante Holly?«
    »Sie ja. Bei ihm weiß ich das noch nicht. Diese Musicbox. Sie ist wirklich hübsch. Aber …« Er schüttelte ungeduldig den Kopf.
    »Was ist damit, Brett?«
    »Er ist so stolz darauf«, sagte Brett. »Sie war das erste, was er mir zeigte, wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug, ist das nicht hübsch …«
    »Nun, er hat sie noch nicht lange«, sagte Charity. Eine unbestimmte Angst kam in ihr auf, die irgendwie mit Joe zu tun hatte - was hatte er Brett gesagt, als er ihn mit zu seinem Auto nahm? »Jeder freut sich über etwas Neues. Holly hat mir gesagt, daß er sich schon als junger Mann eins von diesen Dingern gewünscht hat. Die Leute’… Honey, verschiedene Leute kaufen sich verschiedene Dinge, um … um sich zu beweisen, daß sie erfolgreich sind, nehme ich an. Man kann es nicht genau erklären. Aber meistens ist ; es etwas, was sie sich nicht leisten konnten, als sie noch arm waren.«
    »War Onkel Jim arm?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie. »Jetzt sind sie jedenfalls nicht arm.«
    »Was ich meinte, war, daß er eigentlich nichts damit zu tun hatte. Weißt du, was ich meine?« Er sah sie eindringlich an. »Er hat es für Geld gekauft, er hat Leute bestellt, die es herrichten mußten, und andere Leute haben es hier aufgestellt, und er sagt, es gehört ihm, aber er hat nicht… weißt du, er hat nicht… ach, ich weiß nicht.«
    »Er hat es nicht selbst gemacht? Nicht mit seinen eigenen Händen?«
    Ihre Angst war jetzt noch größer, aber sie sprach leise.
    »Ja! Das meine ich! Er hat sie für Geld gekauft, aber er hatte eigentlich nichts damit zu tun. Er tut nur so.«
    »Er hat gesagt, eine Musicbox ist eine empfindliche und komplizierte Maschine …«
    »Daddy hätte sie in Gang gekriegt«, sagte Brett, und Charity kam es vor als hätte sie plötzlich eine Tür zuschlagen hören. Mit einem lauten, erschreckenden Knall. Es war nicht hier im Haus. Es war in ihrem Herzen. »Dad hätte sie zusammengebastelt, und es wäre seine gewesen.«
    »Brett«, sagte sie (und ihre Stimme klang schwach und wie eine Rechtfertigung), »nicht jeder kann so gut basteln und Sachen reparieren wie dein Vater.«
    »Das weiß ich«, sagte er und sah sich immer noch im Büro um. »Ja, aber Onkel Jim sollte nicht so tun, bloß weil er das Geld hat. Verstehst du? Daß er so tut als ob, gefällt… stört mich ein wenig.«
    Sie war

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