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Culpa Mosel

Titel: Culpa Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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ist.«
    »Dann lassen Sie sie bitte rüberfaxen.«
    »Falls sein Fax in Ordnung ist, es hatte eine Störung.«
    »Dann soll er sie halt scannen; nennen Sie uns bitte den Namen des Steuerberaters.«
    »Es kann sein, dass jemand das Dachgebälk nebenbei gemacht hat«, druckste der Parkchef.
    »Soll ich nebenbei so verstehen, dass hier schwarz gearbeitet wurde? Herr Sudau, Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie nicht wissen, wer diese Arbeit ausgeführt hat!«
    »Ich rufe Sie an, wenn ich Genaueres weiß.«
    Meyer schaute auf seine Uhr. »Dazu haben wir leider keine Zeit. Muss ich mich um einen Durchsuchungsbeschluss bemühen?«
    »Abgesehen davon, dass ich völlig hypothetisch gesprochen habe, haben Sie doch vorhin selbst gesagt, dass Sie keinen bekommen werden.«
    »Es geht ja auch nicht mehr um einen Panther, sondern um Schwarzarbeit. Ich denke, die Kollegen vom Zoll könnten innerhalb kürzester Zeit hier sein.«
    »Der Zimmermann wird mir eine Rechnung schreiben.« Sudau seufzte. »Davon geht die Welt nicht unter … Er heißt Huck.«
    »Können Sie mal buchstabieren?«
    »Ich glaube, das ist sein Spitzname, jedenfalls nennt er sich so. Er lebt hier in der Nähe … mehr weiß ich auch nicht. Der Ort liegt in meinem Jagdrevier. Irgendwas mit Schön , da müsste ich mal in der Karte nachschauen.«
    »Welchen Wagen fährt er?«
    »Einen schwarzen Pickup, Allrad, ziemliches Monstrum, könnte ein Toyota sein, Bitburger Kennzeichen.«
    »Mit dem man auch schwere Lasten transportieren kann?«
    Sudau nickte, während er an eine Wandkarte herantrat.
    Waldes Telefon klingelte.
    »Wir haben ihn.« Viergrubens Stimme war über das laute Motorengeräusch nur schwer zu verstehen. »Das SEK ist per Hubschrauber unterwegs.«
    »Wohin?«
    »Was?«
    »Wohin ist das SEK unterwegs?«, wiederholte Walde, während sich seine Hand automatisch auf den Teil seiner Jacke legte, unter der sich das Halfter seiner Waffe befand.
    »Klostermühle bei Schönweiler, nordwestlich von Prüm, unser Mann heißt Köhler.«
    »Das scheint nicht weit von hier zu sein.«
    »Kein Zugriff, bevor das SEK eingetroffen ist!« Viergrubens Stimme klang befehlsgewohnt.
     
    Sie waren bereits eine Zeit lang an der Prims entlanggefahren, als der schmale Turm einer Kapelle sichtbar wurde und die Straße vom Ufer weg in höher gelegenes Gelände führte. Meyer ging vom Gas. Hohe Mauern umschlossen ein längliches Gebäude, das mit der Kapelle eine Einheit bildete. Durch die offenen Türflügel eines breiten Torbogens sah Walde in einen gepflasterten Hof. Dahinter schloss sich ein Garten oder Park an. Die Mauer endete an einem zweistöckigen, modernen Gebäude.
    »Sollen wir da rein?«, fragte Meyer.
    »Ja.« Walde tastete wieder nach seiner Waffe.
     
    Die Zufahrt führte an Garagen und einem leeren Parkplatz vorbei, der als Besucherparkplatz beschildert war. Das Gebäude war in der Form eines Hufeisens um einen Hof mit Bänken, Tischen, Sandkasten und Schaukel errichtet. In der ersten Etage führten überdachte Außenflure zu den Eingangstüren der Wohnungen.
    Meyer fuhr in eine Lücke zwischen parkenden Pkws. Ein Pickup war nicht dabei. Hinter den Stellplätzen folgten halbhohe Hecken, ein überdachter Platz für Fahrräder und ein Karree aus Müllboxen.
    Während Walde bewusst wurde, dass sie im Wagen von praktisch jeder Wohnung aus gesehen werden konnten, wurde eine der Eingangsstüren im Parterre geöffnet. Niemand war zu sehen. Nur das leise Knacken der Druckverschlüsse war zu hören, als Meyer und Walde ihre Waffen aus den Holstern zogen.
    Die Tür hatte sich wie von Geisterhand geöffnet. Dahinter regte sich immer noch nichts. Walde legte die Hand auf den Türhebel, falls er in Deckung gehen musste. Als eine Bewegung in der offenen Tür zu erkennen war, bückte sich Meyer weg.
    Ein Mann steuerte seinen elektrischen Rollstuhl vor die Tür. Mit einem an den Henkeln zugebundenen Müllbeutel auf dem Schoß hielt er auf die Abfalltonnen zu. Als er den Deckel zur Mülltonne anhob, hielt er inne, schaute zu ihrem Wagen und dann zum Himmel. Fast gleichzeitig mit dem lauter werdenden Rotorengeknatter des Helikopters bremsten die beiden silbergrauen BMW des LKA mit quietschenden Reifen. Viergruben musste mit seinen Leuten schon länger unterwegs gewesen sein, bevor er Walde informiert hatte.
    Die LKA-Leute warteten, bis die nebenan auf der Wiese gelandeten Kollegen vom Sondereinsatzkommando anrückten. Ein Teil der Männer lief am Haus vorbei, um die

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