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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Aber vielleicht ist jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt.
    Nur eins weiß ich. Irgendwas ist mit dir los, seit Bantling verhaftet wurde. Ich habe keine Ahnung, was, aber es hat nichts mit den Medien zu tun. Und mit deinen Chef auch nicht. Also, wenn du willst, dass ich akzeptiere, was du sagst, schön, ist okay. Aber verstehen tue ich dich nicht, das ist zu viel verlangt.»
    Er strich sich die nasse Strähne aus der Stirn.
    «Egal. Ich bin wegen der Zeugenvernehmung hier. Freitag, vierzehn Uhr. Pünktlich.» Resigniert stellte er die Aktentasche auf den Bürostuhl neben sich und öffnete sie. «Ach, eins hab ich vergessen ...» Er griff noch einmal in die Papiertüte. «Ich habe dir ein Boston–Cream–Doughnut mitgebracht und es heldenhaft mit meinem eigenen Leib vor dem Regen geschützt.»
    Nur die ersten zwanzig Minuten der Vernehmung waren verkrampft, dann legte sich die Spannung, und eine Weile lang lief das Gespräch wie ganz von selbst. Sie wusste, dass er böse auf sie war, dass sie ihn verletzt hatte. Ausgerechnet nachdem er versprochen hatte, ihr nicht wehzutun, war sie es jetzt, die ihn verletzte. Und dabei war es das Letzte, was sie wollte. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, was sie wirklich fühlte, wie sehr sie wünschte, sie könnten sich darauf einlassen. Doch sie setzte ihn unter Eid, nahm seine Aussage auf und hielt den Mund. Noch ein kleines Opfer für einen höheren Zweck.
    Martin Yars, der Chief Assistant, würde den Fall am folgenden Mittwoch, den 27. September vor die Grand Jury bringen, nur ein paar Tage vor Bantlings Vorführung vor Gericht am Montag, den 2. Oktober. Dort würde Dominick aussagen, die ganze Ermittlung in der Sache des Todes von Anna Prado aufrollen, um die Jury dazu zu bringen, gegen Bantling Anklage wegen Mordes zu erheben. Oberflächlich betrachtet hatten sie einen starken Fall, alle Zeugenaussagen und Berichte sprachen dafür. Sie hatten eine verstümmelte Leiche, und auch wenn die DNA noch nicht analysiert war, die Blutgruppe der Spritzer aus Bantlings Schuppen stimmte schon mal mit der von Anna Prado überein, null negativ. Außerdem gab es eine mögliche Mordwaffe. Eins der Skalpelle, die Jimmy Fulton entdeckt hatte, wies ebenfalls Spuren von Blut auf. Und dann war da noch das Haloperidol, das sowohl in Anna Prados Körper als auch in Bantlings Haus gefunden worden war. Alles zusammen ergab einen wasserdichten Fall, bis auf Chavez und seine beunruhigende Eröffnung am Montag. Trotzdem erwartete C.J., dass die Grand Jury Anklage erhob und dass sie auf Mord lautete. In diesem Stadium hatte nur die Staatsanwaltschaft das Wort, die Verteidigung wurde nicht gehört; es gab keinen Richter, und mittelbare Beweise waren gestattet. Wie C.J.s Juraprofessor am St. John's College es einst ausgedrückt hatte, der Staat konnte ein Schinkenbrot anklagen, wenn er es darauf anlegte.
    C. J. sagte Dominick nichts von der regelwidrigen Fahrzeugkontrolle. Sie wollte ihn nicht auch noch da mit hineinziehen, obwohl ihr die Frage, wer der anonyme Anrufer gewesen war, auf der Seele brannte. Nach langem Hin und Her kam C. J. schließlich zu dem Schluss, dass es sich um einen Zufall handeln musste. Es gab gar nicht so wenige schwarze Jaguar XJ8 in South Beach – vielleicht hatte Chavez den falschen angehalten. Oder Bantling hatte jemandem ans Bein gepinkelt, und der rächte sich, indem er einen falschen Tipp gab. Sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen war so, als ließe man die Tür eines Zimmers offen stehen, das niemand betreten sollte.
    Es goss immer noch, als sie ein paar Stunden später mit der Vernehmung durch waren und Dominick aufstand. Der Wind peitschte den Regen gegen das Fenster, und C. J. griff in die Schublade und zog einen Schirm hervor.
     
    «Damit du schön trocken bleibst. Du musst besser auf dich aufpassen. Ich kann mich später von den Sicherheitsleuten zu meinem Wagen eskortieren lassen.»
    «Die Sicherheitsleute? Guter Witz. Es ist nach fünf an einem trostlosen Freitagnachmittag. Alle sind längst nach Hause gegangen, genau wie deine Kollegen, schätze ich. Danke, aber nein danke. Ich bin hart im Nehmen. Das Wasser perlt einfach an mir ab.»
    «Wie du meinst. Aber erkälte dich nicht. Du wirst am Mittwoch vor der Grand Jury gebraucht – ach, fast hätte ich es vergessen. Vorhin habe ich einen Termin für das Arthur Hearing bekommen. Stell dir vor, Bantling will auf Kaution raus. Es ist nächsten Freitag, den Neunundzwanzigsten, um eins. Dafür brauche ich

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