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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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gesehen.»
    «Naja, es sah aus wie Blut. Es war ein dunkler Fleck. Später stellte sich raus, dass es welches war, das Blut des Mädchens.»
    «Um wie viel Uhr war das, Officer?»
    «So um fünf vor halb neun.»
    «Hatten Sie eine Taschenlampe bei sich?»
    «Nein. Die war im Auto.»
    «Und um fünf vor halb neun am Abend, im Scheinwerferlicht des vorbeifahrenden Verkehrs, konnten Sie einen dunklen Fleck auf der Stoßstange dieses Mannes erkennen und gingen automatisch davon aus, dass es sich um Blut handelte?»
    «Ja. Es war hell genug durch die Straßenlaternen und die benachbarten Häuser. Der Fleck war dunkel und klebrig. Eben wie Blut.»
    «Und dann gingen Sie wieder zu Bantling und gaben ihm den Führerschein zurück?»
    «Ja.»
    «Haben Sie Ihre Waffe gezogen?»
    «Nein.»
    «Obwohl Sie Blutflecke entdeckten, mein Mandant angeblich nervös und fahrig war und Sie den Verdacht hatten, dass da etwas nicht stimmt, haben Sie Ihre Waffe nicht gezogen?»
    «Nein. Da noch nicht. Erst als ich das tote Mädchen in seinem Kofferraum fand, zog ich meine Pistole.»
    «Sie haben dem Gericht bereits berichtet, dass in seinem Kofferraum eine Leiche war, Officer. Schon mehr als einmal, aber darum geht es hier überhaupt nicht.»
    Chavez nahm sich zusammen. «Als ich wieder zu Mr. Bantling kam, roch ich Marihuana im Wagen.»
    «Der Wagen wurde in jener Nacht gründlich durchsucht, nicht wahr, Officer Chavez?»
    «Ja.»
    «Und es wurde keine Spur von Marihuana gefunden, oder etwa doch?»
    «Offensichtlich hatte er es geraucht, Ma' am. Wahrscheinlich hat er den Stummel verschluckt, bevor ich ihm den Führerschein zurückgab.» Chavez war genervt. Sie machte ihn vollkommen lächerlich.
    Lourdes Rubio sah den jungen Polizisten eindringlich an. Dann drehte sie sich zu C.J. um, während sie ihm die nächste Frage stellte.
    «Was hatten Sie wirklich gedacht, was Sie in dem Kofferraum finden würden, Officer Chavez?»
    «Drogen, Waffen – ich wusste es nicht genau. Aber ich wusste, dass da was faul war. Der Hund war ja ganz verrückt; hat das ganze Heck mit seinen Pfoten zerkratzt.»
    «Hatten Sie damit nicht die ganze Zeit gerechnet, Officer? Drogen zu finden?»
    C. J.s Hände begannen zu kribbeln.
    «Nein. Ich hielt ihn an, weil er zu schnell fahr. Er verletzte die Straßenverkehrsordnung. Später kamen zusätzliche Faktoren dazu, die meine Vermutung begründeten, dass er in seinem Kofferraum Drogen oder Waffen schmuggelte. Der Hund hat das bestätigt.»
    «Lassen Sie uns ehrlich sein, Officer. Haben Sie nicht schon seit dem Moment, als Sie den Jaguar auf der Washington Avenue sahen, vermutet, dass er Drogen mit sich führte?»
    «Einspruch», rief C.J. «Die Frage wurde bereits gefragt und beantwortet.»
    «Abgelehnt. Der Zeuge soll antworten», sagte Richter Chaskel.
    Jetzt fiel es Chavez wieder ein, was er der Rothaarigen in der Bar erzählt hatte, aber es war zu spät. Sie hatte ihn in die Ecke gedrängt. Seine ganze Karriere als Cop hing jetzt von seiner Antwort ab. «Nein. Ich hielt ihn wegen überhöhter Geschwindigkeit an.»
    «Wie kommen Sie dazu, sich beim Schlichten eines Streits stören zu lassen, ins Auto zu steigen und einen Raser einzufangen? Was hat Ihnen Ihr Instinkt eingeflüstert? Oder hatte Ihnen vielleicht ein Dritter erzählt, dass Sie etwas in dem Kofferraum finden würden?»
    Sie wusste von dem Anrufer. C. J. sprang auf. «Einspruch! Die Frage ist gestellt und beantwortet worden.»
    «Abgelehnt. Lassen Sie uns weiterkommen, Ms. Rubio.»
    «Er fuhr zu schnell. Das war der Grund. Nichts anderes.» Chavez würde nicht klein beigeben. Ab jetzt herrschte Krieg. Es sei denn, sie hatte Beweise. «Und dann hat Ihr Mandant, als ich endlich einen Blick in den Kofferraum werfen kann, eine Leiche da drin liegen.»
    «Du verdammter Scheißlügner», sagte Bantling plötzlich sehr laut und vernehmlich. Lourdes Rubio ließ Chavez stehen und drehte sich entsetzt zu ihrem Mandanten um.
    «Mr. Bantling, bitte unterbrechen Sie die Zeugenaussage nicht. Und diese Sprache duldet das Gericht nicht», wies ihn Chaskel scharf zurecht. Er hatte von Bantlings Auftritt bei der Vorverhandlung gehört und würde Derartiges nicht zulassen – in seinem Gerichtssaal nicht.
    Jetzt stand Bantling auf, die Fußschellen rasselten. «Es tut mir Leid, Euer Ehren, aber er ist ein Lügner. Sie lügen alle. Sehen Sie ihn sich doch an.»
    «Das ist genug, Mr. Bantling. Setzen Sie sich.»
    «Ich habe etwas zu sagen, Euer Ehren.» Bantling starrte C. J.

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