Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
Beilage?“
„Winter, halt den Mund! Deine Sprüche kann ich jetzt nicht gebrauchen!“
„Entschuldige“, René bemühte sich um den nötigen Ernst. „Entschuldige, dass ich euch gestört habe. Hat sicher lange gedauert, bis du ihn geknackt hattest.“
„Er hat sich schon länger geziert als du“, sagte Tom mit einen süffisanten Lächeln.
„Hey, was willst du denn damit sagen?“
Tom zuckte vielsagend mit den Schultern.
„Arschloch! Willst du etwa behaupten, ich sei leicht herumzukriegen?“
„Hättest du ein Problem damit?“
„Entschuldigung, störe ich vielleicht?“, fragte Kommissar Andreas Malkow dazwischen.
René zuckte zusammen. „Nein, alles klar.“
„Wir hauen jetzt ab. Die Leiche ist schon weg. Die Wohnung sperren wir hinter euch ab. – Was machst du überhaupt hier?“, wandte er sich an Tom.
„Das ist mein Fall, sozusagen. Zumindest gibt’s da wahrscheinlich Zusammenhänge.“
„Na dann ...“
Gemeinsam verließen sie die Wohnung. Jens Beilage wartete in Toms Auto, wie René feststellte. Aber er sagte nichts mehr dazu. Diese kleine Eröffnung war zu unglaublich.
„Wir telefonieren“, sagte Tom und klemmte sich hinter das Steuer seines MX5.
Nachdenklich fuhr auch René nach Hause. Die kleine Blödelei mit Tom hatte ihn abgelenkt, aber natürlich machte ihn der Mord unruhig. Wer hatte Bach auf dem Gewissen? Und warum? Hatte Herdecke herausbekommen, wer für den Tod seiner Festplatte verantwortlich war? War Dennis in akuter Gefahr?
21
Am nächsten Morgen rief René unverschämt früh bei Tom an. Der war entsprechend mies gelaunt.
„Was gibt’s für Neuigkeiten?“
„Winter – du schon wieder!“
„Jetzt sag nicht, ich habe dich aus den Federn geholt?!“
„Vielleicht kannst du dir vorstellen, dass ich mir meinen Tagesanfang anders vorgestellt habe? Nach der katastrophalen Nacht wäre ja zumindest ein gemütliches Frühstück angebracht gewesen. Du bist aber natürlich nicht der erste, der anruft ...“
Verwundert hörte René, was Tom sagte. Sonst hatte es ihn nie interessiert, ob Typen, mit denen er ins Bett ging, bis zum Frühstück blieben. Er selbst schmiss sie meistens sofort raus.
„Sag mal, soll das was Ernstes werden zwischen Beilage und dir?“
„Warum nicht?“, fragte Tom schnippisch. „Und jetzt sag mir endlich, warum du angerufen hast.“
„Na, eigentlich wollte ich die Neuigkeiten von dir erfahren“, brummte René. „Aber, falls deine Leute es nicht schon gemacht haben – checkt mal Bachs Rechner. Vielleicht findet ihr noch andere Videos aus dem Studio Herdecke. Könnte sein, dass Dennis oder Til Maurer die anderen Jungs kennen!“
„Danke für den Hinweis. Aber glaubst du, die anderen Jungs könnten uns irgendwie weiterhelfen?“
„Keine Ahnung. Zumindest sollte man sie warnen. Wenn Dennis tatsächlich umgebracht werden sollte, und nicht sein Vater, und nun Mike Bach auch noch ins Gras gebissen hat, könnte es doch sein, dass der Täter es auch noch auf die anderen abgesehen hat.“
„Du hast recht. Wir prüfen das.“
Dennis kam in die Küche, er sah noch ziemlich verschlafen aus. „Hab gar nicht mitbekommen, wann du gestern nach Hause gekommen bist.“
René lächelte. „Du hast so süß geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Ich musste gestern auch noch eine Aussage machen.“
„Aussage?“
„Kennst du zufällig einen Mike Bach?“
Dennis sah ihn ratlos an. „Keine Ahnung. Sollte ich?“
„Er ist, oder besser: war einer deiner Kollegen. Ich habe ihn gestern tot in seiner Wohnung gefunden.“
Dennis wurde so blass, dass René befürchtete, er würde umfallen. Er setzte sich auf einen der Küchenstühle. „Wie ... warum?“
„Ich habe keine Ahnung, Dennis. Aber ich befürchte, dass sein Ableben kein Zufall ist. Irgendjemand ist hinter euch her ... nur – warum?“ Den letzten Satz hatte er nur noch so vor sich hingemurmelt, aber Dennis hatte ihn sehr wohl mitbekommen. Erschrocken starrte er René an.
„Ich habe keine Feinde, René! Warum sollte mich jemand umbringen wollen? Ich schulde niemandem Geld oder so was ...“
René blickte auf. Er musterte Dennis eingehend und stellte wieder einmal fest, wie jung sein „Klient“ wirkte. Seufzend hob er die Hände. „Beruhig dich. Du bist in den besten Händen und in Sicherheit.“
Das Gespräch mit René hatte Dennis zu denken gegeben, aber er war ein Meister der Verdrängung, und außerdem hatte er seine kleine Notfallflasche immer dabei. Was
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