Cute & Winter: Eiskaltes Verlangen (German Edition)
beurteilen können, ob du freiwillig den Arsch hinhältst.“
René zog eine Grimasse. „Vielleicht war ich auch manchmal kurz davor, dir eine zu scheuern! Wenn ich gekonnt hätte ... Aber ich hoffe doch, dass du dich nach meinem Befinden erkundigen würdest, wenn ich so wimmere wie Dennis bei der Aufnahme.“
Tom runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich denke schon“, meinte er schließlich.
„Arschloch!“
Als er zurückkam, entdeckte René auf dem Wohnzimmertisch einige Comic-Hefte. Er nahm eines in die Hand und blätterte es durch. Er konnte die Zeichnungen dem Manga-Genre zuordnen, war allerdings überrascht, dass es sich ganz offensichtlich um schwule Mangas handelte.
„Und – gefallen sie dir?“ Dennis war hinter ihm ins Zimmer getreten.
René zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht.“
Dennis kam näher. „Ach, warum fängst du denn hinten an?“
René drehte das Heft. „Wieso hinten? Das ist doch vorn?!“
Dennis lachte, und René fühlte sich wie ein Depp.
„Du musst es andersherum lesen.“
„Nein, ich muss das gar nicht lesen.“
„Es gibt auch Filme davon ...“ Dennis grinste verschmitzt und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. In diesem Moment sah er genauso süß aus wie eine dieser Zeichnungen, fand René.
„Und apropos Filme ... ähm, hast du auch ...“
„Pornos?“, fragte René.
„Ja.“ Dennis wirkte etwas verlegen.
‚Außer deinem?’, hatte René fragen wollen, verkniff es sich aber noch rechtzeitig. Er deutete auf die unteren Türen seines Sekretärs. „Bedien dich ruhig. Aber ... ich will nicht, dass du sie mit Kilian zusammen ansiehst.“
Dennis wirkte nicht überrascht. Wahrscheinlich hatte er genau das vorgehabt.
„Dennis, lass die Finger von Kilian.“
„Wie kommst du auf so was?“ Nun schien er doch ein wenig erstaunt.
„Ich kenne meinen Bruder, und ich weiß, dass er dich fragen wird.“
Dennis lachte. „Ja, und? Spricht was dagegen?“
„Ja.“ René nickte ernst. „Kilian ist gewöhnt, dass alles nach seinem Willen läuft. Aber er ist nicht mal 16! Außerdem werde ich mir keinen Mann mit meinem Bruder teilen.“
„Ja, okay, wie du meinst.“
Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck betrachtete Dennis Kilian, der auf Renés Wohnzimmercouch lag und in der Fernsehzeitschrift blätterte.
„Starrst du mich an?“, fragte Kilian, ohne aufzusehen.
Dennis lächelte breit. „Und wenn?“
Kilian konzentrierte sich weiterhin auf seine Zeitschrift, oder er versuchte zumindest, den Anschein zu erwecken. „Findest du mich geil?“, fragte er plötzlich.
Dennis lachte leise. Natürlich fand er Kilian geil, der war schließlich die jüngere Ausgabe seines Bruders. In wenigen Sekunden ging ihm durch den Kopf, dass er und Kilian allein waren, dass sie beide viel Spaß miteinander haben könnten – und dass René wider Erwarten sowohl ziemlich besitzergreifend als auch eifersüchtig gewirkt hatte. Eifersüchtig ... hieß das nicht, dass er René etwas bedeutete?
Kilian war irritiert, weil Dennis nicht antwortete.
„Ich bin heute mit meinem Kumpel Fabian verabredet. Hast du nicht Lust, mitzukommen?“
Dennis schüttelte den Kopf. „René meint, ich sollte möglichst in der Wohnung bleiben.“
Kilian zuckte mit den Schultern. „Na dann ... Sag ihm, ich bin spätestens um 10 wieder da. Okay?“
„Klar, mache ich.“
Als Kilian die Wohnung verlassen hatte, kniete er sich vor den Sekretär und holte die Videokassetten hervor. Daneben standen noch einige DVDs. Insgesamt bestand Renés Pornosammlung aus elf Filmen mit ausschließlich männlicher Besetzung. Alles englische Produktionen mit richtigen Kerlen, stellte Dennis fest. Nicht besonders behaarte Typen, aber kerlig. Muskulöse Männer mit kantigen Gesichtszügen, die ihn an die in Deutschland stationierten Engländer erinnerten. Oder an Patrick, schoss es ihm durch den Kopf. Und – auf keinem der relativ schlichten Cover war ein Junge oder ein Typ wie er abgebildet. Das bestätigte Dennis’ schlimmste Vermutungen. Frei nach dem Motto: Zeig mir deine Pornos und ich sage dir, wer du bist. Oder wen du liebst ... Wenigstens waren keine special interest Produktionen dabei.
Seufzend wählte er einen Film aus. Klang vielversprechend, die beiden Hauptdarsteller sahen ganz okay aus.
Er legte die DVD in den Player und machte es sich auf dem Sofa bequem. Der Gedanke, sich mit Kilian zu vergnügen, hatte ihn ziemlich heiß gemacht. Da kam ihm der Film gerade recht. Es ging sofort
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