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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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lange, bis er sich an ihrer Qual satt gesehen hatte. Dann schien ihm klar zu werden, dass er dabei war, sie zu töten und damit Gefahr lief, eine unerhört wertvolle Ressource zu vergeuden. Selbst als er die Macht des Steins endlich von ihr genommen hatte, peinigten unkontrollierbare Zuckungen ihren Körper. Mit leuchtenden Augen sah Vontares auf die wehrlose Halbdämonin vor seinen Füßen herab.
    „Du bist mein Besitz. Du wirst dich beugen oder brechen“, meinte er leise.
    Tia-Lhors Augen waren beinahe schwarz, als sie trotz der Schwäche ihres Körpers zu ihm hochsah. Wie schwarze Tränen lief ihr das Blut in dünnen Bächen aus Augen, Mund und Nase. Erst beim dritten Versuch brachte sie ihre Antwort über die Lippen. Mit einem gutturalen Laut spie sie ihm vor die Füße und lachte ein trockenes, humorloses Lachen. Arlton stockte der Atem.
    „Du ...!“, keuchte Vontares. Sprachlos starrte er auf sie herab. Das Feuer des Abgrunds selbst schien hell in ihm aufzulodern. Brutal packte er Tia-Lhors Genick und verkrampfte sich in ihren Haaren. In blanker Raserei drosch er ihren Kopf immer und immer wieder auf den Boden. Gierig trank der feine Stoff seines Hemdes die dicken dunkle Tropfen ihres Lebens.
    Arltons Selbstbeherrschung zersplitterte wie Glas. Außer Vladin mussten sich noch fünf andere Wächter auf ihn werfen, um ihn zurückzuhalten. Zu sechst zerrten sie ihn aus dem Raum, doch Vontares nahm ihn noch nicht einmal wahr. Beinahe verzweifelt versuchte er Tia-Lhor zu brechen. Mit hochrotem Kopf wischte er den Speichel mit ihrem Gesicht vom Boden, stieß sie in eine Ecke und trat wild auf sie ein.
    Der Anblick des zierlichen Körpers seiner Herrin, der verkrümmt auf dem Boden lag und wehrlos den barbarischen Fußtritten ihres Peinigers ausgeliefert war, begleitete ihn aus dem Saal und brannte sich tief in seine Seele. Niemals würde er diesen Tag vergessen; niemals würde er verzeihen. Das erste Mal in seinem langen Leben lernte Arlton die Bedeutung von Hass kennen.
    Mit aller Kraft wehrte er sich gegen sechs Krieger, die er selbst ausgebildet hatte. Und er hatte seine Aufgabe zu gut erledigt, als dass er sie hätte abschütteln können. Sie nagelten ihn vor dem Saal fest, als seien sie mit den alten elfischen Kampftechniken auf die Welt gekommen.
    Erst als die entsetzlichen Geräusche im Nebenzimmer verebbten, entließen sie ihn langsam aus ihrem Griff.
    „Du wirst es lernen!“, keuchte Vontares. Seine Stimme hallte in dem nur von mühsamen Atemgeräuschen erfüllten Raum überlaut nach. Die grauenvolle Imitation eines Lachens antwortete. Lange Sekunden vergingen; dann rauschte der Herr der Elfenfeste blind vor Zorn an ihnen vorbei.
    Unter den vorsichtigen Blicken seiner Kameraden kam Arlton langsam auf die Beine und schaute voller Furcht vor dem, was er sehen würde, in den Saal zurück.
    Tia-Lhor lag leise keuchend in einer Lache aus schwarzem Blut. Ihr Gesicht verbarg sich unter einer Haarpracht, die ebenso unbezähmbar war wie sie selbst. Unendlich langsam rollte sich der geschmeidige Körper zusammen. Ein tonloses Husten ließ die schmalen Schultern erbeben.
    Arlton verlor den Boden unter den Füßen. Würgend schleppte er sich vor eine der ehrwürdigen Rüstungen, die den Eingang zum Thronsaal flankierten und übergab sich haltlos.
     

     
    „Er sagt nur, dass er nicht glauben kann, das hier gerade wirklich zu tun“, übersetzte Loric Naginars leises Gemurre. Cvon ignorierte den lamentierenden Ork und blickte kurz zu Duice hinüber, der mit seinem mittlerweile vertraut debilem Grinsen eine begeisterte Hroki von seinen Schultern setzte. Der Riese schien niemals müde zu werden, sich an der gezierten Art der Etherna sattzusehen; beinahe schien es, als hätte er in den letzten Wochen in der Rolle ihres Reittieres seine Erfüllung gefunden. Auch die Magierin schien Duice mittlerweile als eine Art Haustier anzusehen, dass sie regelmäßig mit Süßigkeiten und Kopftätscheln belohnen musste. Nun, sie würde diese merkwürdige Beziehung nicht zu ihrem Problem machen und wandte sich wieder den Spuren zu.
    Sie hatten auf Hrokis merkwürdige Zauberei vertraut, um die Theravor in der unvergleichlichen Landschaft der Südlande aufzuspüren, ohne auf deren Speisezettel zu landen. Wochenlang waren sie durch ein unüberschaubares Niemandsland aus dichten Wäldern, dampfenden Sümpfen, fruchtbaren Savannen und sogar Wüsten geschlichen und den scheinbar willkürlichen Anweisungen der Magierin gefolgt. Die Gegend

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