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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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neun Minuten bis zur Landung.«
    Burkhart las die Instrumentenergebnisse für Jürgens ab.
    »Wir haben Lichter zu unserer Rechten.«
    »Wo kommen wir runter, Houston?« wollte Jürgens wissen, die Stirn gerunzelt. »Wo, zum Teufel, landet ihr uns?«
    »Ruhig bleiben«, antwortete die unbeteiligte Stimme von Flugdirektor Foley. »Ihr seid genau auf Kurs. Lehnt euch einfach zurück, und wir bringen euch sauber runter.«
    »Radar und Navigation sagen uns eindeutig, daß ihr uns mitten auf Kuba landet. Überprüft das wenigstens noch mal.«
    »Nicht nötig,
Gettysburg,
Sie sind im endgültigen Landekorridor.«
    »Houston, hört auf damit. Ich wiederhole, wo landet ihr uns?«
    Keine Antwort.
    »Hört zu«, rief Jürgens fast verzweifelt, »ich schalte auf manuelle Steuerung um.« ;
    »Negativ, Dave. Bleib auf Auto. Alle Systeme arbeiten zufriedenstellend.«
    Jürgens ballte hilflos die Fäuste. »Warum?« verlangte er energisch. »Warum macht ihr das?«
    Es gab keine Antwort.
    Jürgens sah zu Burkhart hinüber. »Wir schalten um auf TAEM, unser Landeverzögerungssystem. Ich will das Schiff so lange in der Luft halten, wie es nur möglich ist, bis wir eine vernünftige Antwort von denen da unten haben.«
    »Damit können wir das Unabänderliche aber auch nur für ein paar Minuten hinausschieben«, stellte Burkhart fest.
    »Wir können doch nicht einfach hier rumsitzen und so etwas akzeptieren.«
    »Wir haben es nicht mehr in der Hand«, erwiderte Burkhart müde. »Wir können nicht mehr auf irgendeinen anderen Landeplatz ausweichen.«
    Der richtige Foley saß hinter den Kontrollen von Houston in hilfloser Wut. Sein Gesicht war kalkweiß und zeigte den Ausdruck ohnmächtiger Verzweiflung. Er hämmerte mit den Fäusten auf die Konsole ein.
    »Wir verlieren sie«, murmelte er.
    Irwin Mitchell vom
Harten Kern
stand direkt hinter ihm. »Unsere Funkzentrale tut alles, um zu ihnen durchzukommen.«
    »Zu spät, verdammt, zu spät!« brach es aus Foley heraus. »Sie sind bereits im endgültigen Landeanflug.« Er fuhr herum und packte Mitchell am Arm. »Um Gottes willen, Irwin, bitte den Präsidenten, sie landen zu lassen. Gebt das Shuttle den verdammten Russen, laß sie alles nehmen, was sie unbedingt haben wollen. Aber laß die Männer nicht sterben!«
    Mitchell starrte wie betäubt auf die Monitoren vor ihm. »Besser so«, sagte er mit undeutlicher Stimme.
    »Diese Mondkolonisten – das sind doch deine Leute. Nach allem, was sie erreicht haben, nach diesen mörderischen Jahren auf dem Mond, die sie so glänzend bestanden haben, kann man sie doch nicht einfach so dicht vor der Haustür gnadenlos abschreiben.«
    »Sie kennen diese Männer nicht. Sie würden niemals erlauben, daß man ihnen die Früchte ihrer Arbeit einfach stiehlt. Wenn ich dort oben wäre und Steinmetz hier unten säße, er würde keinen Augenblick zögern, die
Gettysburg
in die Luft f zu jagen.« f Foley sah Mitchell einen langen Augenblick an. Dann wandte er sich ab und verbarg den Kopf in den Händen.
57
    Jessie hob den Kopf und starrte Pitt mit braunen, verschleierten Augen an. Tränen rollten über ihre zerkratzten Wangen. Sie zitterte vor Erleichterung, schaudernd über die Leichen und gleichzeitig glücklich über die gelungene Rettung. Pitt sagte nichts und drückte sie fest an sich, dann nahm er ihr sanft die Pistole aus der Hand. Er zerschnitt Giordinos Fesseln, tätschelte Gunn beruhigend die Schulter und trat vor die riesige Weltkarte an der Wand.
    Vorsichtig klopfte er mit dem Knöchel gegen die Karte. Dann trat er zurück und versetzte dem Indischen Ozean einen kräftigen Fußtritt. Die Geheimtür schwang auf und knallte gegen die Wand des Korridors dahinter.
    »Ich bin bald zurück«, rief er und rannte los.
    Der Gang hinter der Wandtür war hell erleuchtet und mit einem Teppich ausgelegt. Pitt hielt die Pistole vor sich ausgestreckt und lief ohne jede Vorsicht. Als er eine Kreuzung mit einem anderen Korridor erreichte, bogen fast gleichzeitig zwei bewaffnete Posten um die Ecke. Pitt hatte die Überraschung ganz auf seiner Seite, denn die Wachen rechneten hier – in der Nähe von General Velikows Arbeitszimmer -nicht mit einem Gegner. Die Pistole in seiner Hand feuerte viermal, bevor die Posten überhaupt ihre Maschinenpistolen in Anschlag bringen konnten. Während sie tödlich getroffen zusammenbrachen, sprang Pitt über sie hinweg.
    Der Zwischenfall hatte ihn nur wenige Sekunden aufgehalten. Aber als er weitere zwanzig Meter gerannt war, wurde

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