Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Schach.
    Pitt robbte aus dem Schacht unter einen geparkten Wagen. Dann kroch er unter dem Fenster des Wachpostens bis zum Haupttor. Bis hierher war alles so einfach gelaufen, daß seine Enttäuschung nun um so größer war. Das Tor ließ sich nur elektrisch öffnen. Dieser Weg war verschlossen, es sei denn, man würde den Verdacht der Schachspieler auf sich lenken.
    Im Schatten der Wand suchte Pitt nach einem anderen Ausgang. In der entfernten Ecke der Halle entdeckte er schließlich etwas. Ein leichter Luftzug machte ihn darauf aufmerksam. In zehn Metern Höhe befand sich in der Wand eine Belüftungsöffnung, in der wahrscheinlich einmal ein Ventilator installiert gewesen war. Die Öffnung wäre gerade groß genug für ihn.
    Lautlos kletterte Pitt auf das Dach eines Lastwagens und hangelte sich von dort an den Stahlträgern der Fertigbauhalle nach oben. Er schaffte es knapp durch das enge Loch. Die frische, feuchte Luft draußen wirkte auf Pitt wie ein belebendes Bad. Noch immer wehte ein starker Wind,aber mit dem Hurrikan vor zwei Tagen war diese Brise nicht zu vergleichen.
    Wolken jagten über den Himmel, und zwischen ihnen blitzte immer wieder eine helle Mondsichel auf,die gerade so viel Licht spendete, daß man etwa zehn Meter weit sehen konnte.
    Die Garage war zum Glück ebenfalls tief in die Erde eingelassen. Die Lüftungsöffnung befand sich praktisch auf einer Höhe mit dem Erdboden. Die nächste Schwierigkeit für Pitt war, das Militärgelände unbemerkt zu verlassen. Diesmal war das Wachhaus am Tor bemannt. Aber auch jetzt hatte er Glück. Als er an der Mauer entlangschlich, stieß er auf ein großes Abflußrohr. Die mannshohe Betonröhre war von einem rostigen Gitter blockiert, das sich aber leicht zur Seite biegen ließ. Die salzige Seeluft hatte Pitts Fluchtweg gut vorbereitet.
    Drei Minuten später lief Pitt über den Weg, auf dem sie den Stützpunkt erreicht hatten.
    Anzeichen von Wachposten oder irgendwelchen Überwachungsgeräten gab es auch hier nicht.
    Er verließ den Weg und lief in Richtung Strand, bis er den elektrischen Zaun erreicht hatte. Es dauerte nicht lange, und er hatte die Stelle gefunden, die von den Palmen während des Hurrikans niedergedrückt worden war. Den Schaden im Zaun hatte man inzwischen repariert, aber der abgesplitterte Baumstumpf war noch deutlich zu sehen. Pitt ließ sich auf die Knie fallen und begann mit den Händen im Sand zu schaufeln, bis er sich unter den Drähten durchgegraben hatte. Es war eine anstrengende Arbeit. Der Schweiß rann ihm in Strömen über den Körper, als er sich auf der anderen Seite des Zaunes aus dem Sand wand. Mehr als eine Stunde hatte er wühlen müssen. Seine Schulter und die Niere schmerzten. Mühsam suchte er sich im fahlen Mondlicht den Weg zu ihrem unfreiwilligen Landeplatz am Strand.
    Sicher konnte er nicht sein, aber einige der Felsen kamen ihm bekannt vor. Er wanderte eine Zeitlang am Strand auf und ab, und er wollte schon aufgeben, als sein Blick auf einen Gegenstand fiel, der im Licht des Mondes blinkte: der Benzintank des Außenbordmotors! Die Schraube und der Motor selbst waren tief im Sand vergraben. Er buddelte alles frei. Dann legte er sich die Maschine über die Schulter und wanderte mit ihr den Strand entlang immer weiter von der russischen Anlage weg.
    Die verzweifelte Hoffnung, ein sicheres Versteck für seinen wertvollen Fund zu finden, trieb ihn vorwärts. Alle hundert Meter mußte er keuchend stehenbleiben und seine Last einen Augenblick absetzen. Nach etwa drei Kilometern stieß er auf einen Weg mit tiefen Lastwagenspuren. Er führte zu einer Reihe verfallener Häuser. Es waren nicht viel mehr als Holzhütten am Rande einer kleinen Lagune. Offenbar war das einmal ein Fischerdorf gewesen, überlegte Pitt. Er konnte sich denken, daß man den Bewohnern einen Umzug auf das Festland nahegelegt hatte, als die Sowjets hier auftauchten.
    Dankbar setzte er den Motor im Schatten einer Hauswand ab und begann, die Hütten zu durchsuchen. Alles war leer und verlassen, die Dächer zusammengefallen, die Scheiben zerbrochen. Aber er entdeckte ein auf den Strand gezogenes Boot. Die aufflackernde Begeisterung wurde schnell gedämpft. Der Rumpf war durchgefault.
    Hier im Dunkeln ein Floß zu bauen war keine erfreuliche Aussicht. Was dabei herauskommen würde, war bei rauherer See nichts, auf das man seine Hoffnungen setzen konnte. Die Leuchtziffern seiner Uhr zeigten schon ein Uhr dreißig. Wenn er noch mit Giordino und Gunn reden

Weitere Kostenlose Bücher