Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
treffen uns häufig. Sie verkehrt in denselben Kreisen.«
»Und Lady Mitchell?«
»In der Tat, obwohl Honoria sie besser kennt als ich.« Sie zog die Knie an, schlang die Arme um sie und durchforschte sein Gesicht. »Haben die Ehemänner der beiden Damen mit dir gesprochen?«
»Ich glaube nicht, dass Mitchell oder Carsden seit ihrer Amtseinführung im Unterhaus waren.«
Francesca grinste. »Ihre Ehefrauen hatten das Gefühl, es sei an der Zeit, etwas Sinnvolles zu sagen und zu tun. Wird das helfen?«
»Jede Stimme zählt. Aber was ich fragen wollte - mit wie vielen Personen habt ihr, du und Honoria, bereits gesprochen? Hast du irgendeine Idee, wer uns sonst noch unterstützen würde?«
Mit glänzenden Augen lehnte sich Francesca nach vorne. »Nun …«
Sie tauschten Namen und Meinungen aus. Von dort war es nur ein kleiner Schritt bis zu den Gesamtzahlen, zu den zunehmenden Erfolgschancen. Sie vergaßen die Zeit und erinnerten sich erst wieder daran, als Francesca plötzlich erschauderte und auf das kälter werdende Wasser herunterblickte.
Gyles zog die Stirn in Falten. »Verdammt - das habe ich ganz vergessen.« Er stand auf. »Ich klingele, damit sie noch mehr heißes Wasser bringt.«
»Nein, mach dir keine Mühe. Ich bin sowieso fertig.« Sie deutete auf ein Handtuch.
Gyles drehte sich herum, um es aufzuheben, als sie aufstand. Als er sich wieder zu ihr umwandte, hielt er abrupt inne - sein Verstand war wie ausgelöscht.
Francesca warf ihren Schwamm in das Wasser und sah zu ihm auf. Sie bemerkte seine plötzliche Reglosigkeit, seinen starren Blick, die Flammen, die hinter dem Grau seiner Augen flackerten. Sie ließ ihren Blick rasch umherwandern, dann lächelte sie, griff nach dem Handtuch und entzog es seinem schlaffen Griff.
Dann ließ sie es auf den Boden fallen und streckte die Arme nach ihm aus.
»Ich werde Lady Godsley schreiben, dass ich Angst hatte, mich zu erkälten. Und jetzt, Mylord, rate ich dir, mich zu wärmen.«
Gyles begegnete ihrem Blick, streckte die Hand nach ihr aus, schloss die Hände um ihre schmale Taille und hob sie aus der Wanne.
Fünf Tage später hatten diejenigen, die mit der Suche nach Walwyn beschäftigt waren, immer noch keine Spur von ihm gefunden, was sie noch wachsamer und argwöhnischer werden ließ. Der Ehemann von Walwyns Schwester vermutete, dass »der alte Gauner« bestimmt noch in London war, aber wo genau er sich aufhielt und in welcher Verkleidung wusste er nicht.
Wieder einmal verließ Gyles eine Versammlung bei White und ging rechtzeitig nach Hause, um sich zum Abendessen umzuziehen. Heute Abend war Francescas Familientreffen, der Versuch, den Clan zusammenzubringen. Er hoffte um ihretwillen, dass genug Familienmitglieder zusammenkamen, damit das Ereignis ein Erfolg wurde. Seit letzter Woche hatten Francesca, seine Mutter und Henni ihre Köpfe zusammengesteckt und organisiert und bestellt. Obwohl Francesca ihn mit ihren Vorbereitungen aufgeheitert hatte, hatte er nicht viel davon mitbekommen, weil er von der Suche nach Walwyn abgelenkt war.
Er wusste jedoch, dass das Abendessen keine große Angelegenheit war und außer Francesca lediglich seine Mutter, Henni und Horace daran teilnehmen würden.
»Die Zahl der Einzuladenden war einfach zu groß«, sagte seine Mutter, als Gyles im Salon zu ihnen stieß.
»In der Tat«, fuhr Henni fort, während er auf sie zuging, um sie zu begrüßen. »Selbst wenn wir die Liste auf die wichtigsten Familienmitglieder der verschiedenen Zweige beschränkt hätten - immerhin waren es mehr als fünfzig plus Ehegatten - und wenn wir von denen noch mal eine Auswahl getroffen hätten, hätte das einen Riesenstreit ausgelöst, den wir auf jeden Fall vermeiden wollten.« Sie runzelte die Stirn, als er sich aufrichtete. »Du siehst etwas blass aus, mein Lieber. Halten dich deine parlamentarischen Angelegenheiten so auf Trab?«
»Unter anderem.« Gyles wandte sich um, als Francesca ihn unterhakte, und lächelte. Während sie sich mit Henni unterhielt, nahm er ihren Anblick in sich auf.
Heute Abend hatte sie beschlossen, Altgold zu tragen. Ihr Kleid war aus schwerer Seide in einem tiefen, kräftigen Farbton und erinnerte an einen Schatz. Der seidene Umhang, der um ihre Ellbogen drapiert war, war ein Gemisch aus feinen Farbkontrasten in Gold und Brauntönen. Ihr Haar war hoch aufgesteckt und fiel in Wellen auf ihre Schultern herab, die schwarzen Locken bildeten einen dramatischen Gegensatz zu ihrer elfenbeinfarbenen Haut. An ihren
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