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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast keine Andeutungen dahingehend gemacht, was deine Absichten sind?«
    »Nein.« Seine Nerven standen kurz vor dem Zerreißen. »Wenn du dich daran erinnerst, habe ich darauf bestanden, mich an strenge Auflagen zu halten. Ich hätte meinen Plänen zuwidergehandelt, wenn ich selbst um die Hand deiner Cousine angehalten hätte.«
    Sie war nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte oder nicht. Er stieß die Luft durch die Zähne. »Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich nie etwas gesagt oder getan habe, das ihr auch nur den geringsten Anlass gegeben hätte, sich einzubilden, dass ich ein Interesse an ihr habe.«
    Sie zögerte, dann neigte sie steif den Kopf. »Hast du gesehen, was mit ihr passiert ist? Sie war nicht in der Kapelle, als wir fortgingen, aber ich habe sie auch nicht weggehen sehen.«
    Er wusste nicht, was hier vor sich ging. »Ich habe sie nur kurz gesehen, ehe du an meine Seite getreten bist. Sie hat mich erkannt und war anscheinend ziemlich erschüttert. Eine ältere Frau saß neben ihr.«
    »Das war Ester, Charles’ Schwägerin, Frannis Tante. Sie wohnt bei ihnen.«
    »Ich habe die beiden danach nicht mehr gesehen. Sie müssen die Kapelle verlassen haben, als sich die Gäste um dich geschart haben.«
    Francesca verzog das Gesicht. »Charles schien sich keine großen Sorgen zu machen …«
    Ihr Blick wurde abwesend. Gyles fragte sich, warum sie so sicher gewesen war, dass er ihrer Cousine einen Antrag gemacht hatte. Glaubte sie etwa, er hätte Hoffnungen in ihrer Cousine geweckt? Aber sie hatte doch schon die ganze Zeit gewusst …
    Er brauchte mehr Zeit, wesentlich mehr Zeit, um herauszufinden, wer was gewusst hatte.
    Durch die Tür drangen Stimmen zu ihnen.
    Er straffte die Schultern. »Unsere Anwesenheit wird verlangt.« Er ergriff ihre Hand, öffnete die Tür, und sie gingen in den Salon, der vor dem offiziellen Esszimmer lag.
    »Da sind sie ja!«
    Die Gäste, die bei ihrer Ankunft Gyles und Francesca nicht dort angetroffen hatten, wo sie sich ursprünglich hätten aufhalten sollen, waren erfreut, sie endlich zu sehen, und lächelten ihnen zu.
    Francesca konnte ihre Gedanken erraten. Die Röte, die ihr ins Gesicht gestiegen war, und das Grinsen auf seinem schönen Mund verstärkten das Bild, das ihr Ehemann geschaffen hatte.
    »Wir haben nur einen kleinen Umweg gemacht, damit Francesca ihr neues Zuhause kennen lernt.«
    Die Gäste lachten verständnisvoll und ließen sie durch. Als sie zum offiziellen Esszimmer vorausgingen, wo das Bankett zu ihren Ehren bereitstand, hörte Francesca zahlreiche unanständige Bemerkungen darüber, mit welchem Teil ihres Zuhauses sie vor kurzem wohl Bekanntschaft geschlossen habe.
    Derartige Kommentare trugen nicht gerade zur Verbesserung ihrer Laune bei, aber es gelang ihr, ihre Gefühle, ihre Wut nicht zu zeigen. Weder die Gäste noch seine oder ihre Familie ahnten, was hinter ihrer gleichbleibend fröhlichen Fassade brodelte.
    Chillingworth und Francesca standen Seite an Seite, ein perfektes Paar, und begrüßten die Gäste, die das Zimmer betraten. Charles war einer der Ersten, er schüttelte Gyles die Hand, dann umarmte er Francesca aufs Herzlichste und küsste ihre Wange.
    »Ich freue mich so für dich, Liebes.«
    »Und ich muss dir für so vieles danken.« Francesca drückte seine Hände. »Und wo ist Franni?«
    Charles’ Lächeln war wie weggeblasen. »Ich fürchte, die Aufregung war zu viel für sie, wie wir bereits vermutet hatten.« Er sah Gyles an, der aufmerksam zuhörte. »Franni ist nicht stark genug, und jede Aufregung bringt sie völlig aus dem Gleichgewicht.« Charles wandte sich an Francesca. »Ester ist bei ihr und wird später zu uns stoßen. Franni ist einfach ein wenig orientierungslos, du weißt schon.«
    Francesca wusste es eigentlich nicht, aber sie wollte sich auch nicht länger mit Charles darüber unterhalten. Mit einem verständnisvollen Lächeln ließ sie seine Hand los; er ging weiter, während der nächste Gast an seine Stelle trat.
    Ein großer, schlaksiger Gentleman, zweifellos ein Rawlings, drückte Gyles’ Hand und strahlte ihn an. »Ich kann dir gar nicht genug danken. Hast mir wirklich eine Menge erspart, das kann ich dir sagen.« Er trug einen schlecht sitzenden Mantel, eine dunkle, triste Weste und eine schlaffe Krawatte und war einige Jahre jünger als Chillingworth.
    Gyles wandte sich Francesca zu. »Erlaube mir, dir meinen Cousin Osbert Rawlings vorzustellen. Zur Zeit ist Osbert mein Erbe.«
    »Aber nur vorläufig, haha!«

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