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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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über die Stirn und schüttelte dann den Kopf. Er las ihn erneut und winkte dann Skepz heran, die sich gleichfalls nach vorne beugte und die Nachricht studierte. Als sie sich wieder aufrichtete, wirkte sie ähnlich verwirrt wie ihr Kommandant.
    »Verstehst du das, Skepz?«
    Die Frau runzelte die Stirn.
    »Die Exemptor? Das war doch immer nur ein Gerücht.«
    »Anscheinend war es mehr als das.«
    »Ich habe gehört, dass das Schiff niemals gebaut wurde.«
    »Vielleicht haben wir uns geirrt. Es wurde aber wohl nicht mehr rechtzeitig fertig, um wirksam in den Krieg eingreifen zu können.«
    Skepz kratzte sich am Kopf, las die Nachricht erneut und die Kette an galaktischen Koordinaten, die sich ihr anschloss.
    »Und dann haben sie es versteckt?«
    »Außerhalb der Hegemonie«, fügte Thrax nickend hinzu. »Weit weg von den Hondh, aber nicht zu weit, als dass ein einsatzfähiges Kriegsschiff der Flotte es nicht erreichen könnte.« Er wies mit dem Finger auf den Datensatz. »Dort.«
    »Was kann die Exemptor?«
    Thrax seufzte und fuhr sich mit der Hand über die Haare. »Da kenne ich nur Gerüchte, wie du. Jeder hatte damals seine eigene Version der Geschichte. Wir alle haben uns daran festgehalten, da die Sache so etwas wie eine Quelle der Hoffnung war. Das Superschiff, das die Wende bringt, es den Hondh mal so richtig zeigt. Albern natürlich. Selbst, wenn die Exemptor so viel besser gewesen war als alles, was wir sonst hatten, so war sie doch nur das eine Schiff. Aber sie wurde zu einem unsichtbaren Symbol, so wie die Tanaka das sichtbare war. Es passt irgendwie, dass die Daten in seinem Ring versteckt sind. Levante wusste sicher mehr. Er verrät es uns nicht.«
    »Er vertraut darauf, dass wir die Gerüchte kennen. Er will gar nicht zu viel preisgeben.«
    »Das Schiff ist jetzt über 500 Jahre alt. Sie müssen es irgendwo gut verpackt haben. Vielleicht wurde es mittlerweile entdeckt.«
    »Vielleicht.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Niemand weiß es.«
    »Lohnt es sich, einer solchen Schimäre nachzujagen?«
    »Niemand weiß es.«
    »Würde es irgendwas ändern, wenn wir das Schiff finden würden und es einsatzbereit machen könnten?«
    »Du stellst viele Fragen, Skepz, aber du vermeidest die wichtigste.«
    Thrax sah Skepz an und sie nickte.
    »Wollen wir losfliegen und uns auf die Suche nach einem mythischen Superkriegsschiff machen, das nach allem, was wir wissen, heute als Wrack um irgendeinen fernen Stern kreisen könnte – oder gar nicht existiert?«, stellte Skepz die entscheidende Frage.
    Thrax lächelte und schaltete den Monitor aus. Er erhob sich.
    »Ich habe keine Antwort für alle. Ich habe aber eine für mich. Die Exemptor ist ein Teil unserer Vergangenheit. Levante gab sich nicht mit Ammenmärchen ab. Diese Daten weisen auf etwas sehr Greifbares und Reales hin. Und das Schiff gehört mehr zu uns als in diese Welt hier. Sie ist für uns gedacht, Skepz, nicht für diese müde Truppe an willfährigen Untertanen. Ich will sicherstellen, dass meine Vergangenheit intakt ist und ich alle dunklen Flecke aufgehellt habe, ehe ich bereit bin, mich mit dieser Gegenwart zu arrangieren. Vor allem sehe ich die Nachricht Levantes aber als Vermächtnis und Verpflichtung. Er hat auf Leute wie uns gehofft. Ich will seine letzte Hoffnung nicht durch Resignation entwürdigen. Wie siehst du das?«
    Skepz sah zu ihm hoch, sah die Entschlossenheit, die Hoffnung und die Wehmut in Thrax’ Augen und lächelte, nicht freudlos, nicht fröhlich, aber mit Wärme.
    Dann stand auch sie auf.
    »Ich glaube, ich bin dabei, Sir.«
    Thrax erwiderte ihr Lächeln.
    Das seine bestand aus großer Erleichterung.

Lachweyler stand im Halbschatten der Mauer. Es war früher Morgen, grau, kühl, feucht. Dies war sein dritter Tag außerhalb von Raumschiff und Haus, und er hatte seine Finanzen sorgsam eingesetzt. Es hatte eine Weile gedauert, bis er die Medienleute abgehängt hatte, die nach dem Empfang schnell das Haus unter Beobachtung nahmen und seitdem jedem folgten, der es zu verlassen wagte. Doch Lachweyler war ein geduldiger und taktisch denkender Mensch, und speziell Letzteres schien in dieser Zeit nicht mehr allzu weit verbreitet zu sein.
    Das Hotel, in dem er letzte Nacht geschlafen hatte, war ein eher windiges Etablissement gewesen. Man hatte sogar Bargeld akzeptiert, das er sich mit seinem Kreditchip besorgt hatte. Lachweyler wollte nicht auffallen. Er hielt in seiner Rechten das Multimeter und schaute auf die Anzeige. Sie ergab immer noch keinen

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