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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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die Klappe zu halten. » Stimmt doch!«
    » Na, wenn das mal nicht unsere Newcomer sind!«
    Wir drehen alle die Köpfe und sehen unsere Nachbarn aus dem Erdgeschoss, Vic und seine Schwester Marie, auf dem Gehweg heranschlendern. Marie hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Vic. Sie hat die gleichen großen, spitzen Ohren und ein faltiges Gesicht wie ein alter Liebesbrief. Ihre Haare sind blassrosa gefärbt. Es steht ihr. Sie sieht aus wie eine sehr alte Elfe.
    » Hallo, Onkel Vic! Hallo, Tante Marie!«, rufen Julia und Coco im Chor und klingen dabei wie zwei Fünfjährige.
    » Sieh dir das an«, sagt Vic zu Marie. » Ein rosaroter Truck!« Beide haben eine Eiswaffel in der Hand.
    » Das ist meiner!«, sage ich stolz. » Er heißt Toto. Ich eröffne ein Geschäft. Ein Food-Truck-Geschäft!«
    » Was sagt man dazu?«, erwidert Marie. » Der sieht genauso aus wie der Eiswagen, der früher immer auf Coney Island stand, der, wo es das leckere Zitroneneis gab.«
    » Das ist derselbe Truck!«, rufe ich. » Na ja, er könnte es jedenfalls sein. Das war nämlich früher mal ein Eiswagen.«
    » Das ist ein großartiger Stammbaum, Engelchen«, sagt Marie. » Oh, wir haben Coney Island geliebt, als wir jünger waren. Weißt du noch, Victor? Bei so einem Wetter wie heute sind wir immer ins Ravenhall. Das war mal ein Pool! Victor ist eine ganze Bahn getaucht, ohne einmal Luft zu holen, nur um Eleanor zu beeindrucken.« Vic zeigt keine Reaktion auf diese Anekdote, sondern genießt einfach weiter sein Eis. War Eleanor Vics Frau? Die, der er den Rosenstrauch geschenkt hat, die, die gestorben ist? » Oh, und danach haben wir immer einen Abstecher zu Williams Candy gemacht. Für das Karamell-Popcorn hätte ich sterben können. Weißt du, Victor, ich glaube, den Laden gibt es immer noch. Wir sollten mal wieder hinfahren.«
    » Karamell-Popcorn und dritte Zähne– großartige Idee«, erwidert er. Dann sieht er mich an. » Soso, mir ist zu Ohren gekommen, dass es gestern Abend im Bartolo’s eine kleine Szene gab.«
    War das wirklich erst gestern Abend? Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit…
    » O Gott, ja… O Vic, der Job hat mir wirklich Spaß gemacht, ich liebe die Atmosphäre im Bartolo’s«, sage ich aufrichtig. » Es tut mir so leid, ich nehme an, das wirft kein gutes Licht auf Sie…«
    » Ich habe von Ricky und Vinnie heute im Club die ganze Geschichte erfahren.«
    » Angelo ist viel zu nervös«, unterbricht Marie. » So war er schon immer. Er war schon als Kind nervös. Und seine Mutter erst, was für eine hektische Frau. Hypernervös! Ich wundere mich, dass sie es geschafft hat, ihn aus dem Haus zu bekommen…«
    » Marie«, fällt Vic ihr warnend ins Wort. Sie rollt grinsend mit den Augen und widmet sich wieder ihrem Eis. Vic wendet sich zu mir und sagt überraschenderweise: » Nun, es ist jedenfalls gut, dass Sie sich verteidigen können. Und nun haben Sie also einen neuen Job, hm? Denken Sie, dass Sie dieses Mal länger durchhalten werden?«
    » O ja«, sage ich. » Versprochen.«
    » Wie geht es dir, Tante Marie?«, fragt Julia. » Was macht die Hüfte?«
    » Oh, kein Grund zur Klage. Coco, Schätzchen, würdest du mir die Treppe hinaufhelfen? Ich möchte mich hinlegen. Victor, auch für dich ist es Zeit auszuruhen, hörst du?«
    » Seit wann hast du hier das Sagen?«
    Während Coco Marie behilflich ist, bietet Julia Vic ein Bier an, aber er lehnt ab. Er scheint damit zufrieden zu sein, sich an das Treppengeländer zu lehnen und einfach die Abendsonne zu genießen.
    » Du hast sehr große Ähnlichkeit mit deiner Tante Jo, weißt du?«, bemerkt er Julia gegenüber. » Und Coco kommt ganz nach eurer Mutter.«
    » Ich weiß«, erwidert Julia. » Je älter Coco wird, desto mehr erinnert sie mich an Mom. Ich glaube, das ist ihr selbst gar nicht bewusst.«
    Coco stürmt in diesem Moment aus der Erdgeschosswohnung und rennt, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hoch. Wenige Sekunden später erscheint sie wieder unten mit einem Korb selbst gebackener Blaubeer-Muffins.
    » Maries Lieblingsgebäck«, sagt sie und hüpft in Vics und Maries Wohnung.
    » Jawohl, genau wie eure Mutter. Die hat auch immer leckere Sachen gebacken und war so hilfsbereit«, sagt Vic.
    » Mom war die Beste«, erwidert Julia. Es entsteht eine kleine Pause, in der keiner etwas sagt.
    » Gut, ich gehe mal besser rein und sehe nach diesen phänomenalen Muffins«, sagt Vic. » Ich darf nicht zulassen, dass meine Schwester alle allein verputzt. Zum Sonnenuntergang

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