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… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

Titel: … da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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wir miteinander reden sollen. „Ich wollte gerade wetten, dass es heute regnet.“
    „Wir haben eigentlich fast den ganzen Sommer über gutes Wetter gehabt“, sage ich. Er soll bloß nicht denken, dass wir unter dem dänischen Sommer leiden, während er es sich im ewigen Sonnenschein gut gehen lässt. Danke der Nachfrage, wir hatten eine schöne Zeit.
    „Und wie ist es so, ins Gymnasium zu gehen?“
    „Okay.“
    „Findest du es interessant?“
    „Ich bin erst seit einer Woche da.“
    Ich wende ihm den Rücken zu und starre aus dem Fenster in den Regen.
    „Ich bin übrigens richtig stolz auf dich“, sagt mein Vater. „Deine Abschlussnoten waren toll.“
    „Na, so toll waren sie eigentlich nicht.“
    Und bei der Abschiedsfeier, mein lieber Vater, als der Rektor eine Rede hielt und die alte Turnhalle mit Zweigen und Fähnchen geschmückt war und alle Eltern mit Kameras und stolzem Lächeln da waren, auch die, die geschieden sind und den Anblick des anderen normalerweise nicht ertragen können, bei dieser Feier warst du der Einzige, der nicht kam.
    „Das Essen ist fertig!“ Meine Mutter kommt mit geröteten Wangen und einem Teller Koteletts in der Hand aus der Küche. „Dennis, holst du mal eben die Kartoffeln? Neben dem Herd steht auch eine Flasche Wein.“
    Mein Vater steht auf und geht in die Küche. Ich weiche dem Blick meiner Mutter aus und setze mich an den Tisch. Das kann ja heiter werden. Die Koteletts, die Kartoffeln und der Salat werden auf den Tellern verteilt. Der Regen peitscht gegen die Fenster, und der Wind reißt die ersten hellgelben Blätter von den Bäumen und weht sie auf den Bürgersteig.
    „Mateus, möchtest du eine Cola?“, fragt meine Mutter.
    „Nee, eigentlich nicht“, antworte ich und greife nach der Weinflasche. Ich gieße mir ein randvolles Glas ein und stelle die Flasche zurück.
    Meine Eltern tauschen Blicke. Ich hatte fast vergessen, auf welche Weise Eltern das können. Wie eine stille Diskussion darüber, wer die Schuld daran trägt, dass sich der Junge so unmöglich benimmt.
    Als ich die Hälfte meines Koteletts gegessen habe, frage ich meinen Vater, wann er wieder fährt.
    „Eigentlich weiß ich gar nicht genau, ob ich noch mal fahre.“
    „Das musst du doch aber wohl? Hast du denn Ärzte ohne Grenzen gegenüber keine Verpflichtung mehr? Und gibt es dort unten nicht immer noch viel zu tun?“
    „Doch, gibt es.“ Mein Vater fummelt nervös an seiner Serviette herum. „Wir müssen erst mal sehen.“
    „Wir? Heißt das etwa, dass Mama und ich diesmal auch was zu sagen haben?“
    „Mateus, es reicht jetzt.“ Meine Mutter klingt eher müde als gereizt. „Papa ist gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen. Gib ihm ein bisschen Raum.“
    „Es ist schon okay“, sagt mein Vater. „Ihr habt ein Recht darauf, etwas über meine Pläne zu erfahren. Ich weiß es nur einfach gerade nicht so richtig.“
    „Das findest du schon heraus“, fertigt meine Mutter ihnab. „Egal, wie du dich entscheidest, du hast auf jeden Fall unsere Unterstützung.“
    Mein Vater sieht nicht von seinem Teller auf. Sicher, um sich keinen Blick von mir einzufangen, der das Gegenteil dieser dicken Lüge signalisiert. Denn natürlich unterstützen wir seine unentschiedene Wanderung kreuz und quer über die ganze Erdkugel nicht. Mittlerweile ist es mir egal, wo er sich aufhält, und meine Mutter sähe ihn wohl auch am liebsten auf einem Einsatz irgendwo in Absurdistan. Immerhin hat sie die Affäre.
    „Mateus, Schatz, reichst du mir mal bitte den Salat?“
    Ich nehme die Salatschüssel und pfeffere sie ihr in die Arme.
    „Mensch, pass doch auf.“
    „Wolltest du Salat oder nicht?“
    „Deshalb brauchst du ihn mir ja nicht gleich auf den Schoß zu werfen.“
    J. B. Lindhardt steht für Johannes Boye Lindhardt. Er ist 48 Jahre alt, von Beruf Arzt und wohnt auf der Store Kongensgade. Er ist Mitglied in einem Ruderclub im Hafen von Svanemølle und schon viermal beim Kopenhagen Marathon mitgelaufen. All das konnte ich im Internet herausfinden. Als ich vorgestern heimlich die SMS im Handy meiner Mutter gelesen habe, erfuhr ich außerdem, dass er schon eine Weile der Liebhaber meiner Mutter ist und nicht einfach irgendein Typ, mit dem sie während der Nachtschichten aus Spaß herumknutscht.
    Nachdem ich das alles gelesen hatte, hätte ich meine Augen am liebsten mit Chlorin ausgespült.
    „Wollen wir morgen einen Ausflug in den Wald machen?“, fragt meine Mutter.
    „Ich muss in die Schule.“
    „Na

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