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… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

Titel: … da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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herum und glaubt, dass alles so wäre wie vor seiner Abreise. Er glaubt auch immer noch, ich wäre dreizehn.“
    Nick lacht. Ich zerknautsche meine Bierdose und werfe sie nach ihm, ohne Rücksicht darauf, dass sie noch nicht ganz leerist und einen Bierstreifen im Zimmer hinterlässt. „Worüber lachst du? Das ist nicht witzig!“
    „Doch, ein bisschen schon. Sonst waren es immer meine Eltern, die total daneben waren, während Jonathans und deine immer so wahnsinnig toll und perfekt waren ...“
    „Tja, war wohl nicht viel dahinter.“
    „Also willkommen im Club der schlimmen Eltern!“
    „Wenigstens ist mein Vater immer noch mein Vater. Nicht so wie bei Jonathan und Lars ...“
    „Na, da kannst du aber froh sein.“
    Das bin ich auch. Trotz allem.
    Nick steht auf und fragt, ob ich in letzter Zeit mal wieder was von Ikarus gehört hätte.
    „Nicht seit der Nachricht mit Jacob A A.“
    „Ach so, ja, die habe ich auch bekommen. Was sollte das denn?“
    „Keinen Schimmer.“
    „Hast du Jonathan gefragt, ob er einen Jacob A A kennt?“
    „Was denkst du?“
    „Ich denke, dass Ikarus irgendwo sitzt und sich über uns kaputtlacht. Ich habe Jonathan also auch nicht gefragt.“
    Wir rennen die Treppen runter. Nick kann es sich natürlich nicht verkneifen, den Kopf durch die Tür zu stecken und meiner Mutter Hallo zu sagen.
    „Hallo, Mutter Mateus!“
    Ich schließe die Augen. Warum musste ich Nick auch erzählen, dass meine Mutter eine Affäre hat? Es passt ihm sicher ziemlich gut, dass er ausnahmsweise einmal sie bei etwas Hinterhältigem und Falschem erwischt hat und nicht umgekehrt.
    Meine Mutter öffnet gerade eine Flasche Wein und ist nicht für Späßchen zu haben. „Tag, Nick.“
    „Und ihr gönnt euch an diesem schönen Freitagabend mal ein Gläschen Wein?“
    „Das tun wir, ja. Ich wünsche euch eine schöne Party!“
    „Nick, wir fahren jetzt.“
    Meine Mutter sieht mich kurz an. Seit dem katastrophalen Familienessen haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Wenn sie zu Hause ist, versuche ich es nicht zu sein.
    „Ist es nicht schön, dass Dennis wieder zu Hause ist?“, fragt Nick mit einem breiten Grinsen.
    „Natürlich. Und wie geht es dir auf dem Gymnasium, Nick?“
    „Hervorragend. Es könnte nicht besser sein.“
    Ich fühle mich wie ein Zuschauer bei der Lügen-WM. Keiner der beiden beinharten Finalisten zeigt irgendwelche Schwächen, also kann sich der Wettkampf noch lange hinziehen, wenn ich nicht eingreife. Nick schafft es gerade noch, meine Mutter zu fragen, wie es denn so bei ihr auf der Arbeit läuft, als ich ihm panisch in den Hintern trete.
    „Was machst du da?“ Nick kann sich vor Lachen kaum noch halten. Den gezielten Arschtritt haben wir schon seit der siebten Klasse nicht mehr eingesetzt.
    „Wir gehen jetzt!“
    „Ja ja, immer mit der Ruhe. Tschüss, Vibeke. Es war schön, mit dir zu plaudern.“
    „Danke gleichfalls.“
    „Das war kein bisschen witzig“, sage ich, als ich mit dem Rad auf die Straße biege.
    Nick folgt mir langsam, vor Lachen gekrümmt über dem Lenker hängend.
    Vier Mädchen aus der Klasse haben für uns alle Salat und Frikadellen zubereitet. Irgendwie zeichnet sich jetzt schon ab, dasssie auch in den kommenden drei Jahren für solche Dinge verantwortlich sein werden. Sie sind einfach wie dafür geschaffen: Selbst mit hohem Promillegehalt im Blut haben sie das Büfett noch fest im Griff, und beherrschen sogar die stabile Seitenlage, als eines der weniger organisierten Mädchen völlig besoffen unter den Tisch kippt. Nach dem Essen werden die Tische zur Seite gerückt, und ein DJ dreht die Lautstärke und das Tempo hoch. Ich entdecke Liv auf der Tanzfläche, wo sie ziemlich ungehemmt mit Rasmus und ein paar anderen Jungs tanzt. Sie hat heute Abend etwas Verwegenes an sich, und das ist milde ausgedrückt. Ekstatisch wirbelt sie über die Tanzfläche, und ihr Haar weht wie ein blonder Fächer um ihren Kopf. Dann erblicken ihre glasigen blauen Augen mich.
    „MATEUS!“ Sie umarmt mich mit Armen und Beinen. „Willst du heute Abend jemanden abschleppen?“
    „Das, äh, ich weiß nicht richtig ...“
    „Nick scheint das jedenfalls vorzuhaben.“
    Tatsächlich sitzt Nick am Rande der Tanzfläche und gräbt ein Mädchen an, das zwei Jahrgänge über uns und genau sein Typ ist: älter als er, vollbusig und mit einer dümmlichen Lache.
    Liv reißt vielsagend ihre Augen auf: „Berit steht ziemlich auf dich. Ich sag ja nur ...“
    „Berit ist in meine

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