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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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Flüstern. Sie nickte mit dem Kopf in Amandas Richtung, die an ihrem Schreibtisch saß und versuchte, ein gepflegtes Pärchen zu verführen. Davon würde ich jetzt wohl bei jedem Gespräch ausgehen, das sie führte.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich.
    »Wollen Sie nicht ein bisschen später wiederkommen?«

    »Nein, bestimmt nicht«, erwiderte ich mit einem Lächeln, das die Empfangsdame später als »wahnsinnig« beschrieb.
    Es fing sehr leise an, fast wie bei einem Wiegenlied.
    »Ooooooh … ooooooh … ooooooh …«
    Die Empfangsdame sah mich nervös an.
    »Was machen Sie denn?«, kicherte sie.
    Ich ignorierte sie. Mein Stöhnen wurde lauter.
    »Ooooooh … ooooooh … ooooooh …«
    Das erregte Amandas Aufmerksamkeit. Sie warf mir einen Was soll das denn werden, du siehst doch, dass ich arbeite- Blick zu und versuchte, das Interesse ihrer Klienten wieder auf das vorliegende Thema zu lenken.
    Dann veränderte ich das Geräusch.
    »Neiiiiin …«, intonierte ich jetzt. Die Empfangsdame war entsetzt und saß wie erstarrt da, wie ein Kaninchen, das hoffte, niemand würde es entdecken.
    »Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein …«
    Amanda stand auf und lächelte ihre abgelenkten Klienten beruhigend an.
    »Nein, nein, nein, nein, nein, nein …«, stöhnte ich, mich zu einem Falsett steigernd.
    Amanda marschierte mit ernster Miene zwischen den Reihen von Arbeitsplätzen auf den Empfangsbereich zu. Zu diesem Zeitpunkt erreichte ich den Höhepunkt.
    »Neiiiin, neiiiin, neiiiin …«
    »Was zum Teufel fällt dir ein?«, fauchte sie. Sie sprach leise, um den Schaden bei dem Deal, den sie gerade machen wollte, möglichst gering zu halten. Das Paar an ihrem Schreibtisch stand auf und faltete die
Papiere zusammen, die sie mit Amanda analysiert hatten.
    »Neeeeeeiiiiiiiiiiiiiiin …«
    »Verschwinde hier«, sagte Amanda kontrolliert, obwohl sie außer sich vor Wut war. »Verdammt, verschwinde endlich!«
    Ich sah sie zornig an. Es spielte sich irgendetwas zwischen uns ab, aber ich glaubte nicht, dass wir beide dasselbe wahrnahmen.
    »Soll ich die Polizei rufen?«, fragte die Empfangsdame nervös.
    Amanda starrte mich an: Der Ball war auf meiner Seite.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte ich.
    Ich ging rückwärts ein paar Schritte in Richtung der Tür, bevor ich mit angemessen sarkastischer Stimme sagte: »Wir müssen reden.«
    Dann sah ich hinüber zu dem Pärchen an Amandas Schreibtisch.
    »Hallo«, sagte ich und winkte ihnen zu. Sie beobachteten mich beunruhigt.
    »Seien Sie bloß vorsichtig!«, rief ich und zeigte dabei in Amandas Richtung. »Sie wird versuchen, Sex mit Ihnen zu haben - sie kann nicht dagegen an!«
    Amanda hatte die Tür geöffnet und zog an meinem Ärmel, um mich nach draußen zu bekommen. Wir taumelten hinaus auf die Straße, beide keuchend vor Ärger.
    »Ich weiß alles«, sagte ich zu ihr, als wir uns auf dem Bürgersteig gegenüberstanden. Amanda hatte die Hände in die Hüften gestemmt und einen drohenden
Gesichtsausdruck aufgesetzt. Der Versuch, mich einzuschüchtern, machte keinen sonderlichen Eindruck auf mich; nett zu ihr zu sein, stand nicht auf meiner Prioritätenliste.
    »Was fällt dir ein, einfach in mein Büro zu kommen und mich vor Klienten zu blamieren?«, schnappte Amanda. »Was zum Teufel ist denn in dich gefahren?«
    »Mach dich nicht zum Narren, Amanda.«
    »Wovon redest du eigentlich, Alex?«
    War das ihr Ernst? Was hatte sie nur für ein Bild von mir? Wollte sie wirklich so tun, als ob nichts sei?
    Ich lachte. »Beleidige bitte nicht meine Intelligenz«, sagte ich. »Du hast mich schon genug erniedrigt.«
    Die Kunden, mit denen Amanda verhandelt hatte, huschten aus der Tür. Sie drehte sich um und versuchte, sie wieder einzufangen.
    »Judy, Robert, ich bin gleich wieder bei Ihnen. Ich …« Die beiden sahen sie nicht einmal mehr an, bevor sie die Straße hinunterflüchteten. Sie wollten auf keinen Fall etwas mit dieser Geschichte zu tun haben. Ich konnte mir vorstellen, wie sie sich fühlten.
    »Ich rufe Sie später an«, rief Amanda den beiden mit ihrer schönsten Dies hat gar nichts zu bedeuten- Stimme nach. Die Botschaft lautete: Alles ist gut - kommen Sie gefälligst zurück und lassen Sie uns das Geschäft abschließen.
    »Bring dich doch nicht noch mehr in Verlegenheit, Amanda«, sagte ich bestimmt. Sie merkte, dass die Stimmung, die mich zu der Szene in ihrem Büro getrieben hatte, inzwischen vorbei war. Ich war jetzt
sehr aufmerksam und wirkte wohl irgendwie

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