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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Datencenters auf. Er war der passende Footballverteidiger zu Quarterback Decker. Seine selbstbewusste Lässigkeit deutete wohl darauf hin, dass er nicht vom FBI war – die Agenten im Raum waren in Deckers Anwesenheit allesamt angespannt. Nein, dieser Typ gehörte nicht zu ihnen. Er klopfte an die Glastür, und ein uniformierter Polizist machte ihm auf. Der Neuankömmling zeigte eine Marke vor und wurde hereingelassen.
    «Ich suche einen gewissen Agent Decker.»
    Decker und die übrigen FB I-Männer gingen auf den Mann zu, um ihn zu begrüßen. «Detective Sebeck. Wir haben telefoniert.» Decker gab ihm die Hand und machte ihn dann mit zweien seiner Leute bekannt. «Agent Knowles, Agent Straub, Detective Sergeant Pete Sebeck, Abteilung Schwerverbrechen von Ventura County. Detective Sebeck hat die Mordermittlungen in Thousand Oaks geleitet.» Allgemeines Händeschütteln.
    Dann wandten sich alle wieder Ross zu.
    Sebeck zeigte auf ihn. «Wer ist das?»
    Decker lehnte sich an die Arbeitsplatte. «Das ist Jon Ross, einer der externen Computerconsultants von Alcyone. Er plant die Datensysteme der Firma. Ist das richtig, Mr.   Ross?»
    «Bestimmte Systeme, ja. Dieses hier nicht.»
    «Ist er ein Verdächtiger oder ein Zeuge?»
    Das schien Ross eine gute Frage.
    Decker blieb die Gelassenheit in Person. «Kommt draufan.» Er sah Ross an. «Sagen Sie, Mr.   Ross, wie erklärt es sich, dass unter der Adresse, die Sie als Wohnsitz angeben, niemand auch nur je von Ihnen gehört hat?»
    Verdammte Scheiße   …  

6   Verbannt
    «Ms.   Anderson?» Der Wachmann trat aus seinem Häuschen und beugte sich ans Seitenfenster des Jaguar XK8.
    Anji Anderson zog ihre Vuitton-Sonnenbrille ein Stück den Nasenrücken herunter und sah ihn gelangweilt an. «Ja. Machen Sie das Tor auf.»
    «Ma’am, wenn Sie bitte da rechts ranfahren könnten, ich glaube, Mr.   Langley möchte Sie sprechen.»
    «Und ich glaube, Sie sollten jetzt das Tor aufmachen.»
    «Ma’am, Mr.   Langley   –»
    «Mr.   Langley – wer immer das ist – kann mein Büro anrufen, wenn er mich sprechen will.» Sie kramte im Handschuhfach und zog einen Senderausweis mit Zufahrtsberechtigung heraus. «Jetzt machen Sie endlich auf.»
    «Tut mir leid, Ma’am, aber Sie müssen jetzt da rechts ranfahren.»
    «Warum? Wissen Sie, wer ich bin?»
    Er sah sie ungläubig an. Ganz offensichtlich wusste er, wer sie war.
    «Und warum nennen Sie mich die ganze Zeit Ma’am? Wo sind wir hier, auf der Ponderosa? Mein Name ist Anji Anderson – auch wenn Sie mich demnächst ganz anders nennen werden, nämlich ‹das Aas, dem ich meine Entlassung verdanke›.»
    «Ma’am, es besteht kein Grund, ausfallend zu werden.»
    «Ausfallend? Okay, Clem, ich werde nicht mehr ausfallend werden, wenn Sie jetzt endlich das verdammte Tor aufmachen.»
    Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. Er beugte sich näher heran. «Hören Sie, wenn Sie nicht rechts ranfahren, werden Sie’s bereuen. Parken Sie jetzt da.» Er zeigte mit dem Finger.
    Sie lachte nur. «Aaah, jetzt kommt wohl die Nummer ‹Für acht Dollar die Stunde lasse ich mir doch nicht alles bieten›?»
    «Fahren Sie da rechts ran.»
    Hinter ihr hupte ein Wagen.
    «Und wenn ich’s nicht tue?»
    «Fahren Sie da rüber!»
    Ein zweiter Wachmann kam auf den Wagen zu.
    «Oh, Sie haben Verstärkung gerufen. Haben Sie Angst vor einer hilflosen Frau, Clem?»
    Der zweite Wachmann schob den ersten behutsam beiseite und wandte sich dann an sie. «Ms.   Anderson, dass Sie Ihre soziale Position ausnutzen, um einen kleinen Angestellten herabzuwürdigen, spricht nicht gerade für Sie.»
    Sie starrte ihn an.
    «Tatsache ist, dass wir Anweisung von oben haben, Sie nicht aufs Gelände zu lassen. Wenn Sie wissen möchten warum, sollten Sie jetzt vielleicht da rechts rüberfahren.»
    Sie nickte langsam und legte den Gang ein. «Okay. Wenn es unbedingt sein muss.» Sie schlug grimmig rechts ein und schoss mit Vollgas auf den Parkplatz.
    Als Anderson in ihren hochhackigen Schuhen von der entgegengesetzten Ecke des Parkplatzes zurückstöckelte, glühte sie vor Wut. Dafür würde sie Walter Khan die Hölle heiß machen. Sie war ein
Talent
. Mit organisatorischen Schikanen hatte man sie nicht zu behelligen.
    Als sie wieder beim Wachhäuschen war, zeigte der zweite Wachmann auf ein Fußgängertor, wo zwei Personen auf sie warteten, eine schlanke Frau in einem maßgeschneiderten Kostüm und ein weiterer Wachmann. Anderson ging langsamerund blieb dann stehen. Sie

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