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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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P-Verschlüsselung gehofft. Die zu knacken dauerte nur Sekunden. WPA hingegen hatte keine strukturellen Schwachstellen. Es war so gut wie seine Passphrase. Aber das war ja wohl gerade der Test, oder? Hoffentlich hatte die Passphrase nicht mehr als acht oder neun Zeichen. Gragg würde den Schlüsselaustausch zwischen Adapter und Zugangspunkt abhören müssen, um dann den Key offline mit einem PS K-Wörterbuch zu knacken, das er auf seinem Laptop hatte. Mit Air-Jack konnte er die Übermittlung des Schlüssels forcieren, indem er eine
Disassociate -Nach richt
sandte. Gragg sank in seinen Sitz zurück. Hoffentlich würden da Clientnachrichten sein, die er abhören konnte. Aber wenn das hier ein Test war, dann war das die einzig richtige Antwort.
Also gut, Boerner.
    Den Schlüssel zu knacken würde allerdings einige Zeit kosten. Gragg nahm den DC/​A C-Adapter heraus, stöpselte ihn in den Zigarettenanzünder und dann seinen Laptop in den so gewonnenen A C-Anschluss . Er startete
Asleap
, ein Programm zum Abgreifen und Knacken von drahtlosem Schlüsselaustausch. Das Netzwerk konnte er klar genug sehen. Er sandte einen Deauthentification-Befehl für jeden Benutzer des neuen Netzwerks und betete zu den Göttern des Phreaking, dass Clientverbindungen bestanden.
    Dreißig Sekunden später fanden zwei Exchanges von Autorisierungsnachrichten statt, um die Clients wieder zu verbinden. Gragg konnte wieder atmen. Er hatte jetzt ein verschlüsseltes Hash, das
Asleap
mit Hilfe des Wörterbuchs entschlüsseln würde. Er war auf dem richtigen Weg.
    Gragg lehnte sich im Sitz zurück, starrte ans Wagendach und fragte sich, ob er hier je wieder lebend herauskommen würde.

17   Sukkubus
    Vor dem Haupteingang von Alcyone-Versicherungen stieg Jon Ross aus. Er öffnete die hintere Tür von Sebecks Dodge Durango und nahm seinen Laptop vom Rücksitz. Der Durango war Sebecks Privatwagen und roch nach seinem Rasierwasser. Der Innenraum war makellos sauber, nicht der kleinste persönliche Touch wie etwa eine Packung Kleenex oder herumliegende CDs. Es war die gnadenlose Sauberkeit einer Kaserne, und indem der Wagen gar nichts über Sebeck aussagte, verriet er eine ganze Menge.
    Ross sah Sebeck via Rückspiegel an. «Tja, Pete, nochmal mein herzliches Beileid wegen Deputy Larson. Und ich wünsche Ihnen viel Glück mit dem Fall.»
    Sebeck starrte nur zurück. «Was soll das heißen?» Sebecks Handy klingelte.
    Ross hängte sich die Laptoptasche um. «Das heißt, ich bin jetzt raus. Die Feds haben die Sache unter Kontrolle.»
    «Kommen Sie mir gar nicht erst mit diesem Blödsinn, Jon. Sehen Sie zu, dass Sie eine Runde schlafen.» Er bedeutete Ross auszusteigen und klappte dann im Anfahren sein Handy auf. Er lächelte grimmig, als er im Rückspiegel sah, wie Ross ihm den Mittelfinger zeigte. Dann meldete er sich: «Sebeck.»
    Eine Frauenstimme. «Dich bringt nichts um, was, Pete?»
    Er fühlte, wie sich sein Puls beschleunigte.
Sie
war dran. Wann hatte er das letzte Mal ihre Stimme gehört? Vor wie vielen Ewigkeiten?
Dieses Handy wird abgehört.
«Cheryl, ich bin gerade auf dem Weg zum Revier. Ruf mich dort an.»
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Sebeck steckte das Handy weg und fuhr ein paar Querstraßen weiter. In einem Wohngebiet hielt er an und blickte in den Rückspiegel. Niemand, der ihn beobachtete. Er stieg aus und öffnete die Hecktür des Durango. Griff dann unter das Reserverad und zog ein knallrotes Wegwerf-Prepaid-Handy hervor. Er schloss die Hecktür, sah sich noch einmal um, stieg dann wieder ein und stöpselte das Handy in den Zigarettenanzünder. Gleich darauf klingelte das Minihandy wieder, und er nahm ab.
    «Gott, wie toll, deine Stimme zu hören. Hier war der Teufel los. Wir haben heute zwei Männer verloren. Und weitere sind im Krankenhaus.»
    «Ich weiß. Ich habe im Terminal vom O’Hare-Flughafen die Nachrichten mitgekriegt.»
    «Du bist in Chicago?» Er hatte gelernt, nicht zu viel zu fragen.
    «Nein. In Westwood.»
    «In der
Firmensuite

    «Komm mich besuchen.»
    «O Gott, Baby», seufzte Sebeck. «Das ist wirklich ein ungünstiger Moment. Dieses Daemon-Ding ist   –»
    «Du hast überlebt, Pete. Und ich werde dich dran erinnern, wofür es sich zu leben lohnt.»
    Das würde sie. Sebeck schwieg einen Moment. Cheryl Lanthrop war die schönste Frau, mit der er je zusammen gewesen war. Ihre Raubtiersexualität machte es noch schwerer, ihr zu widerstehen. Es war unfair, auch nur von ihm zu
erwarten
, dass er einer Frau

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