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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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weglaufen?«
     

 
19.
     
    Halk beugte sich vor, reckte das Kinn herausfordernd vor. Stark ahnte, daß Halk sein schweres Schwert ziehen würde, wenn er sich für die Flucht entschlösse.
    Das Risiko war groß, auch wenn ihnen nur der Abschaum der Wanderer gegenüberstand. Er wußte nicht, was in Tregad geschehen war, obwohl er es sich schon denken konnte. Die Bevölkerung der Stadt hatte sich zum Aufstand hinreißen lassen. Es war anzunehmen, daß sie einen Ausfall wagen würde, wenn seine kleine Truppe die Wanderer angriff. Wenn sie das aber nicht taten oder zu spät kamen, würde es unangenehm werden.
    Stark seufzte und sagte: »Alderyk?«
    Die Fallarin starrten mit gerümpften Nasen auf den Mob. Alderyk sagte: »Ich glaube, wir brauchen einen Wind, damit dieser Gestank fortgeweht wird.«
    Er ritt zu seinen Leuten. Sie formten den gewohnten Halbkreis. Stark schickte Tuchvar mit der Hälfte des Rudels zu Gerrith und Ashton, die beide die Waffen gezogen und kampfbereit waren. Er ritt die Reihe seiner Truppe entlang und gab Befehle.
    Die Wanderer waren auf die Neuankömmlinge aufmerksam geworden.
    Die Menge setzte sich aus allen Rassen des fruchtbaren Gürtels zusammen. Von Kindern und Greisen abgesehen, waren alle Altersgruppen vertreten. Sie waren gekleidet, wie es ihnen gefiel, und manche zogen es vor, gar keine Stoffe auf dem Körper zu haben. Glückliche Kinder, die sich treiben ließen, nur dem Tag lebten, weil die Jahre der alten Sonne gezählt waren und nichts zu tun blieb, als das Leben zu genießen.
    Die Menschen am Rand des Mobs sahen Starks Truppe zuerst. Sie hörten mit dem Zertrampeln des Getreides auf und starrten herüber. Schließlich war die ganze Menge still geworden. Sie starrte über eine Grasfläche hinweg auf die Gruppe, die so plötzlich aus den Hügeln vor Tregad herausgekommen war. Sie sahen den Dunklen Mann auf dem gefleckten Tier, die riesigen weißen Hunde, Halk und die Frau mit dem goldenen Haar, die Tarf mit ihren gestreiften Bäuchen und den vier Armen, die glänzenden Fallarin, die Vermummten in ihren Ledergewändern, die Dörfler mit groben Waffen und Gesichtern, aus denen der Haß sprach.
    Sie starrten die Truppe erstaunt an, bis sie merkten, wie klein sie war und wer sie führte.
    Eine Frauenstimme schrie: »Der Dunkle Mann und die Hure von Irnan!« Der Mob nahm den Schrei auf, wiederholte ihn.
    Eine nackte, schlanke Frau, deren Körper mit silbernen und hellroten Spiralen bemalt war, drängte sich aus der Menge heraus und sprang auf einen Bauernkarren, der verlassen im Feld stand. Sie war anmutig und jung.
    Stark kannte sie. »Baya.«
    Baya schrie zur Menge gewandt: »Ich war in Irnan! Ich habe die Pfeile fliegen sehen. Ich sah, wie die Stabträger hingemetzelt wurden. Ich sah, wie die Wanderer erschlagen wurden, und alles wegen denen dort!«
    Gerrith sagte: »Ist das das Mädchen, das du in Skeg gefangen und mit nach Irnan gebracht hast?«
    »Ja.« Baya war die erste, auf die Stark in Skeg gestoßen war, und sie hatte ihn zu Gelmar geführt, in eine tödliche Falle am milchigen Meer. Sie hatte nach seiner Flucht die Suche nach ihm geleitet, als er von Yarrod und seiner Gruppe Irnanier in den Ruinen am Fluß versteckt worden war.
    »Das sind sie! Auf die haben wir hier gewartet«, schrie sie. »Die Verräter von Tregad können hinter ihren Mauern verkommen. Wir brauchen sie nicht. Tötet den Dunklen Mann! Tötet die Hure! Tötet sie!«
    Sie sprang von dem Karren und rannte nackt und geschmeidig mit wehenden Haaren über das Gras. Gerd knurrte und hob den Kopf.
    N’Chaka, töten?
    Der blutrünstige Schrei der Menge war markerschütternd. Die Wanderer begannen, sich in Gruppen vorwärts zu bewegen, und bald wälzte sich die ganze Menge vorwärts. Sie war nur mit Steinen, Stöcken und Messern bewaffnet, aber sie zählte gut viertausend Menschen, die keine Furcht zeigten.
    Die Fallarin hatten ihren Halbkreis gebildet. Sie stimmten ihren Sprechgesang an.
    Die Wüstenstämme formten ein V, Stark und Halk an der Spitze, und die Dörfler zwischen den Flügeln.
    »Die Bogen fertigmachen«, sagte Stark. »Und zusammenbleiben. Direkt auf das Tor zu, und vor allem nicht anhalten.«
    Die Pfeile wurden eingelegt. Der Mob strömte auf sie zu, eine groteske Masse, die von einer schlanken Gestalt angeführt wurde.
    Der erste scharfe Windstoß schleuderte Baya auf den Boden. Die Fallarin saßen in ihren Sätteln, bewegten sich vorwärts und schlugen mit den Flügeln. Ob Magie oder Geisteskraft,

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